Brunhilde - Dollhouse | |
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Review von Stormrider vom 10.08.2015 (4408 mal gelesen) | |
Klischee!!! Also mehr Klischee als es das Nürnberger Trio BRUNHILDE an den Tag legt geht eigentlich kaum, zumindest dann wenn man sich auf die Tatsachen beschränkt, die nichts mit ihrer Musik zu tun haben. Das beginnt natürlich schon beim Bandnamen, ausgerechnet BRUNHILDE?! Das dürfte in unseren Tagen alles andere als ein Namens-Renner sein. Auf Vorname.com belegt er überraschenderweise dennoch einen Platz unterhalb der Tausendermarke, nämlich 862. Dazu passend dann der Albumtitel, "Dollhouse"! BRUNHILDE veröffentlicht also wirklich "Dollhouse". Und um das Ganze perfekt abzurunden, posiert die, durchaus hübsch anzuschauende, Sängerin Caro dann auch noch oben nur mit einem Schild bekleidet und mit Sonnenbrille vor einem Schlagzeug mit Plüschhase im Proberaum. Soweit also das Optische, dass mich je häufiger ich darüber nachdenke immer mehr zum Schmunzeln bringt. Entweder ein ganz fantastisches Konzept, oder einfach nur bescheuert. Je nach Sichtweise. Aber am Ende des Tages muss jede Band im hart rockenden Sektor eben nicht durch die Optik überzeugen, sondern durch ihre Songs. Was hat die Band hier zu bieten? Ich würde sagen klassischer Kick-Ass-Rock N' Roll, mit einer Prise Punk versetzt, ist eine sehr treffende Beschreibung. Wer mit den ersten beiden HALESTORM-Alben etwas anfangen konnte und dazu noch einen Schuss rauchigen Whiskey mischt, der liegt schon ziemlich nah dran, an dem was auf "Dollhouse" passiert. Noch wird zwar nicht ganz die Klasse des US-Vierers erreicht, insbesondere die Refrains sind aktuell noch eine ganze Nummer schwächer als bei den Chartbreakern um LZZY, aber ein gewisses Potenzial kann man BRUNHILDE nicht absprechen. Der größte Trumpf ist dabei in der Tat Sängerin Caro, deren Organ angenehmen Rotz versprüht, und die es auf Dauer nicht nötig haben wird, den "Sex Sells"-Sticker zu ziehen. Aktuell verliert sie sich zwar noch ab und an in den langgezogenen Passagen und eine gewisse Unsicherheit lässt sich nicht ganz verhehlen. Aber hey, wir reden von einem Newcomer, der bis vor kurzem noch als Coverband aktiv war. Auch ihre beiden Kollegen brauchen sich grundsätzlich nicht zu verstecken. Zwar tanzen noch nicht alle Puppen im "Dollhouse" auf Weltklasseniveau, insbesondere in der zweiten Albumhälfte gibt es einige Puppen die eher Stangenware sind ('Serious Teacher', 'Soul Strip' und auch 'Never Die', die Quotenballade, kann nur bedingt überzeugen), aber wer roh produzierte und mit einem charmanten Undergroundtouch versehene Rockmusik mit weiblichen Vocals nicht gleich abstempelt, der kann mit dem Album durchaus mal auf Tuchfühlung gehen. Eine Band die ich mir insbesondere in kleinen miefig, verschwitzten Liveclubs gut vorstellen kann, wenn man bei Bier und Whiskey mal ordentlich Gas geben will. BRUNHILDE in ihrem "Dollhouse" sozusagen! Ob der Bandname auf Dauer sinnvoll ist, oder sich nur für eine Einstiegsprovokation eignet, das wird die Zukunft zeigen. Wenn BRUNHILDE zukünftig noch etwas mehr an ihren Songs feilen und nicht zur Albumhälfte die Ideen ausgehen und sie ihre Karten vernünftig spielen, dann geht da vielleicht was in der Stadt der Lebkuchen. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Dollhouse 02. Justified 03. Drive Me Like A Maniac 04. I Wanna Do Bad Things With You 05. Second Class 06. Kill Me 07. Machine Gun 08. Never Die 09. Cut Me Loose 10. Serious Teacher 11. Soul Strip 12. Tube Radio | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 43:00 Minuten VÖ: 24.07.2015 |
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