Interview mit Jake von Uada

Ein Interview von Eddieson vom 12.07.2016 (10664 mal gelesen)
UADA haben mit "Devoid Of Light" ein beachtliches Debüt veröffentlicht. Sogar die Zeitung "Welt" ist auf die Band aufmerksam geworden und schrieb einen großen Artikel über die amerikanischen Black Metaller. Jake seines Zeichens Sänger, Gitarrist und Gründer der Band stand mir für ein Interview zur Verfügung und erzählte, wie es zu dem Artikel kam, worum es bei UADA geht und erzählte etwas über zukünftige Veröffentlichungen.

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Hallo, Jake! Vielen Dank für deine Zeit. Wie geht es dir und was machst du gerade?

Jake: Hi, Jan! Danke, mir geht es gut. Ich komme gerade von einer Wanderung durch die Natur wieder nach Hause und bereite mich jetzt langsam auf die anstehenden Shows vor.

Ich muss euch natürlich zu eurem Album "Devoid Of Light" gratulieren. Ein absolut starkes Album. Eisenwald hat mir eben erzählt, dass die Erstpressung der CD bei denen schon ausverkauft ist. Die Reaktionen auf das Album sind also dementsprechend gut.

Jake: Die Reaktionen sind überwältigend. Eisenwald hat keine CDs mehr und unsere neigen sich auch dem Ende. Die paar, die wir noch haben, werden aber wohl auch bald weg sein. Aber bald gibt es eine zweite Pressung und Vinyl wird es auch bald geben.

Fallen die Reaktionen in Europa und den USA unterschiedlich aus?

Jake: Das kann ich dir leider nicht sagen, da ich die Reaktionen aus Europa nicht aus erster Hand bekomme, bis auf die Online-Sachen natürlich. Es sieht aber so aus, als ob wir momentan von der Presse viel beachtet werden.

Na, das kann man wohl sagen. Vor kurzem gab es sogar einen Artikel über euch und Black Metal im Allgemeinen in der großen Zeitung "Welt". Wie kam es dazu?

Jake: Das war für uns bei UADA natürlich eine große Überraschung und auch eine Ehre. Eine der ältesten Zeitung in Deutschland will über uns schreiben. Wahrscheinlich lag das daran, dass das Album einen guten Eindruck hinterlassen hat. imgright

Ein Artikel über Black Metal in einer solchen Zeitung. Glaubst du, dass der Black Metal nun im Mainstream angekommen ist?

Jake: Ich glaube, dass Black Metal schon in den Neunzigern im Mainstream angekommen ist und er dadurch wurde, was er heute ist. Wenn ich aber das Wort "Mainstream" benutze, dann meine ich das nicht im "kommerziellen" oder "falschen" Sinn. Das bedeutet, dass er eine große Aufmerksamkeit seitens der Presse bekommen hat, vor allem wegen der Wirkung, die der Black Metal damals hatte. Glücklicherweise bekommen wir die Aufmerksamkeit durch unsere Musik und nicht durch irgendwelche kriminellen Aktivitäten.

Lass uns mal etwas über UADA sprechen. Was steckt für eine Bedeutung hinter dem Bandnamen?

Jake: UADA ist ein Wort aus dem Lateinischen und wird im Englischen mit "Haunted" übersetzt. Für mich fühlt sich das absolut passend für das an, was und wer wir sind.

Du hast die Band 2014 gegründet darauf folgten einige Shows und dann das Release von "Devoid Of Light" und eine Westcoast-Tour folgte. Ihr scheint sehr engagiert und motiviert zu sein.

Jake: Motivation ist da schon eine kleine Untertreibung. Ich ertappe mich selbst oft dabei, dass ich sehr unruhig bin und brauche dann mal einen ordentlichen Tritt, dass ich mal wieder etwas runterkomme und geduldiger werde. Musik und Kunst ist das Leben und "Devoid Of Light" ist erst der Anfang unserer Eroberung.

Also nimmt UADA eine Menge Platz in deinem Leben ein.

Jake: Absolut! Ich gestalte mein Leben eigentlich um die Band herum.

Erzähl mir doch mal etwas über die Vorgeschichte der Band. Ich weiß, dass ihr alle schon vorher in verschiedenen Bands gespielt habt. Wie ist UADA entstanden?

Jake: Genau. Die Band, in der ich ca. 18 Jahre gespielt habe, kam langsam zu einem Ende. Es war also an der Zeit für einen Neuanfang. Ich hatte noch so viele Riffs, Ideen und Visionen. Es lag dann natürlich in der Natur der Sache, dass ich einige motivierte Musiker aus der Umgebung gefragt habe. Das waren Trevor Matthews, James Sloan und unser neuer Bassist Robb Bockman. Vier Musiker, die schon 10-20 Jahre Black-Metal-Erfahrung auf dem Buckel haben.

Für mich klingt die Musik von UADA ja sehr europäisch. Vor allem nach den frühen Neunzigern in Schweden. Wo kommt das her?

Jake: Wir haben viele Einflüsse aus den Neunzigern, auch aus Schweden. Mit den Alben sind wir groß geworden. Deswegen haben die natürlich auch einen großen Einfluss auf uns und das hört man eben auch in der Musik von UADA. Es gibt aber noch weitere Einflüsse anderer Musik, Kunst und unserer Umwelt.

Die Natur und Landschaft spielt bei UADA auch eine große Rolle.

Jake: Das ist richtig. Die Landschaft und das Wetter hier im pazifischen Nordwest sind sehr wichtig. Sie erzeugen eine sehr düstere Atmosphäre und lassen eben solche Gefühle in einem heranwachsen. Hier ist es grün, grau und sehr feucht. Gefühle wie Trauer und Schmerz werden so leichter erzeugt und das hilft natürlich beim Songwriting. In einer anderen landschaftlichen Umgebung fällt das wohl schwerer. imgleft

Hat UADA eine besondere Philosophie?

Jake: Philosophie ist uns sehr wichtig, wir haben aber keine bestimmte. Ich persönlich versuche so viel wie möglich aus verschiedenen, wenn nicht allen Philosophien zu ziehen. Inspiration ist keine Schwierigkeit, wenn man bereit ist jeden Tag etwas zu lernen.

Als ihr die Songs für "Devoid Of Light" geschrieben habt, habt ihr gleich die Songs für ein weiteres Album geschrieben und Ideen für ein drittes Album habt ihr auch schon. "Devoid Of Light" läuft ca. 30 Minuten. War es eine bewusste Entscheidung das Debüt so kurz zu halten.

Jake: Ja, es war eine wichtige Entscheidung und es war die richtige. Wir haben uns für das entschieden, was sich in dem Moment als richtig anfühlte. Es wurde nichts erzwungen.

Habt ihr schon einen Plan, wann ihr den Rest veröffentlichen wollt?

Jake: 2017. Das ist alles, was ich bisher sagen kann. Nächsten Monat gehen wir ins Studio um die Sachen aufzunehmen. Auch da soll wieder nichts erzwungen werden. Das Ding ist fertig, wenn wir glauben, dass es fertig ist.

Lederjacke, schwarze Jeans und Hoodies sind für die heutige Zeit nichts Ungewöhnliches. Ihr macht auch keinen Hehl aus euren echten Namen. Aber was hat es für einen Grund, dass ihr eure Gesichter nicht zeigt? Ist es ein Statement?

Jake: Die Klamotten, sind die Klamotten, die wir tagtäglich tragen. Bei der Menge an Regen hier in Washington und Oregon sieht man die meisten Leute mit Kapuzen rumlaufen. Auf der Bühne ist es für uns ein Anti-Image-Statement. Zu viele Leute beziehen sich auf ein Image um ihre Agenda zu verkaufen. Wir nehmen unsere Musik sehr ernst und sie steht an erster Stelle, deswegen haben wir uns entschieden unsere echten Namen zu benutzen. Alles hier ist echt, nur wir als Person bleiben lieber im Verborgenen.

Ich hoffe, dass Eisenwald euch mal hier nach Deutschland und Umgebung holen will. Ist da was in Planung?

Jake: Ja, es gibt einige Pläne. Ich kann dir noch nicht sagen wann genau, aber hoffentlich irgendwann 2017.

Jake, vielen Dank für deine Zeit. Die letzten Worte gehören dir.

Jake: Ich danke dir, Jan, und wünsche dir alles Gute!

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