Chapel Desecrator - Wrecking Your Church | |
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Review von Opa Steve vom 01.04.2003 (7255 mal gelesen) | |
Hahahaha, sowas Cooles ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Hinter dem trashigen Bandnamen verbergen sich zwei Metalheads an Gitarre/Bass/Voc und ein digitaler Trommelknecht. Wer jetzt aber irgendeinen Egotrip diverser überflüssiger One Man Studioshows erwartet, hat sich geschnitten. Der Sound ist Metal pur, und sogar Live-Gigs werden von den beiden bestritten. Dass das Drumming aus der Kiste kommt, stört nicht weiter, denn der Sequenzer ist durchaus ansprechend programmiert und die Sounds fügen sich prima in das ansonsten natürliche Klangbild ein. Stilistisch liegt das Material im Dunstkreis der deutschen Endachziger Speed'n'Thrash-Welle und der Vergleich mit alten Tankard drängt sich schon beim ersten Song stark auf. "Wrecking your church" kriecht sofort in die Nackenwirbel und ich muss sagen, dass ich speziell diesen Stil schon lange nicht mehr so pur und unverfälscht gehört habe. Ein Headbanger vor'm Herrn, und wer beim starken Refrain immer noch die Birne stillhält, der soll gefälligst Castingshows gucken. Der Nachfolger "Whiskey'n'blood" (man beachte: Burbon-Fans und Scotch-Verächter....) kann nach einer kurzen akustischen "Weg-zum-Klo-und-kotz-alles-raus"-Einlage leider nicht ganz mithalten und klingt etwas altbacken, wenn auch der 80er Kuttenflair unbestritten rauszuhören ist. Aber nicht unbedingt ein Song, nach dem ich mich zu dieser Zeit umgedreht hätte. Pfeilschnell thrasht es sich aber gottseidank weiter. Mit anderen Vocals könnte "Prepared to take your life" tatsächlich von Deströyer666 stammen. Auch der Ender "Steamhammer" gibt mir wenig Grund zur Klage. Fazit: das billige Cover sowie die zum Brüllen komischen Intros sind nur eine Seite der Medaille. Auf den gebrannten Spuren verbergen sich rifftechnische Kleinode, quasi 100% reiner Metal ohne Fremdeinschlüsse. Der Sound ist etwas rüde, aber keinesfalls übel. Nostalgiker und Fans der ersten deutschen Thrashmetal-Hochzeit sollten hier unbedingt reinhören. Aufgrund des kurzen Materials muss ich für den Ausfall "Whiskey'n'Blood" leider einen Punkt abziehen, wobei bei der Endnote die Attitüde eine nicht geringe Rolle spielt, aber das kann ich ruhigen Gewissens vertreten und ziehe mir jetzt nochmal "Wrecking your church" rein. Scheint, als könnte man mit den Jungs 'ne gute Zeit haben.... Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Intro 2. Wrecking Your Church 3. Whiskey'n Blood 4. Prepared To Take Your Life 5. Steamhammer | Band Website: www.chapel-desecrator.de Medium: Demo CD Spieldauer: 19:44 Minuten VÖ: 24.03.2003 |
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