Yawning Man - Live At Giant Rock | |
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Review von Opa Steve vom 04.11.2020 (8267 mal gelesen) | |
Die Idee ist so simpel wie funktionell - und dabei in heutigen Pandemiezeiten mit kulturellem Stillstand ein Mahnmal, welches wie kaum ein anderes die aktuelle Situation beschreibt. Dabei war dieses Projekt schon länger eine Idee der Band und ist tatsächlich NICHT auf die aktuellen Corona-Bedingungen zurückzuführen: Die Band packt Backline und Stromgenerator auf 2-3 Pickups und spielt einfach ein Konzert in der Mojave-Wüste - allein. Desert Rock da, wo er hingehört, und für die Stoner-Elemente gibt es tatsächlich auch noch eine Kulisse beeindruckender Felsen, vor denen sich das Trio aufgebaut hat. Das Ganze funktioniert optisch sogar so gut, dass das Konzert auch auf DVD erschienen ist. Unter einem beeindruckend blauen Himmel bei totaler Windstille sieht man die Band von nah und fern, wobei Drohnenaufnahmen auch ohne Publikum ihren Teil dazu beitragen, dass die DVD auch visuell ein Leckerbissen geworden ist. Musikalisch werden YAWNING MAN ihrem Bandnamen ganz und gar gerecht - nicht, dass das Material zum Gähnen langweilig wäre, sondern die Band zockt einen absolut entspannten Desert Rock mit einer Menge Effekte und viel Jam-Charakter. Tolle Gitarrensounds schweben für den Zuhörer im endlosen Nirgendwo, kein Song ist unter acht Minuten (der Opener bringt es sogar auf eine gigantische Viertelstunde, in der sich Gary Arce an der Gitarre in einen regelrechten Rausch aus Vibratos, Echos, Sustains und Feedbacks spielt). Visuell wie akustisch ist das Material daher ideal, um in stressigen Zeiten in diesen Sessions zu versinken, die ganzen Rahmenbedingungen wie ausfallende Konzerte mal für eine Stunde zu vergessen und sich ganz auf die Band einzulassen, die im menschenleeren Nirgendwo ihr Ding durchzieht und Musik deswegen spielt, weil sie selbst den größten Spaß dran hat. Dass der Videodreh trotz Drohne mit minimalistischer Produktion durchgeführt wurde (man sieht in den Schwenks die Trucks, gelegentlich läuft jemand vom Team unaufgeregt im Hintergrund durch das staubige Eiland), darf nicht über die technische Qualität hinwegtäuschen. Das Video hat durchaus Charme und wird nicht langweilig. Und auch akustisch ist der Livemitschnitt wunderbar. Hier kommen mehrere Vorteile zusammen: Die Band spielt in kleiner Besetzung eine sehr organische Musik, die nicht nach 80 Spuren oder tagelang justierten Notch-Filtern schreit. Und nicht zu vergessen ist, dass eine offene Landschaft ohne Raum und Nebengeräusche der feuchte Traum jedes Soundengineers ist. Keine Reflexionen, keine Störgeräusche, keine stehenden Wellen oder Resonanzen. Und so wundert es nicht, dass der Sound der Scheibe absolut sauber und wohltuend für die Ohren ist. Ein wunderbares Stück Instrumentalmusik für Freunde des Entspannten, des lässigen Desert- und Stoner-Rock und der Gitarrensounds zum Träumen. Und eine fabelhafte Idee sowieso. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Tumbleweeds In The Snow 02. The Last Summer Eye 03. Nazi Synthesizer 04. Blowhole Sunrise 05. Space Finger | Band Website: www.yawningman.com Medium: CD+DVD Spieldauer: 47:51 Minuten VÖ: 30.10.2020 |
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