Sammale - Sammale | |
---|---|
Review von Opa Steve vom 01.01.2023 (2772 mal gelesen) | |
Vorweg: Ich finde es bizarr, wenn sich Einzelkünstler (wie hier Zannibal) den Begriff "Ein-Mann-Band" geben, denn eine Band ist nun mal eine Band. Und ein Künstler kann so viele Instrumente nacheinander einspielen, wie er will. Es klingt vielleicht anschließend nach Band, aber es wird keine Band. Soviel zum Formellen. Und die Information, dass es sich hier um eine Person handelt, ist hier relevant. Denn ich kann vorwegnehmen, dass dieses Album mit einer echten Band definitiv anders klingen würde. Wer sich nämlich in seiner künstlerischen Blase bewegt und während des Songwriting-Prozesses keinerlei Input bekommt, der läuft in Gefahr, die eigene Komposition zu selbstverliebt zu betrachten. Musik zu spielen, ist unabhängig von der Qualität ja schon ein befriedigendes Hobby, aber manche Solo-Künstler liefern hier tatsächlich auch hochwertige Kost, andere halt Schmalspur-Kunst ab. Was hat das Ganze nun mit SAMMALE zu tun? Ganz einfach: Für mich wirkt die gleichnamige Scheibe so, als wäre es Zannibal genug gewesen, seinen persönlichen Spaß am Spielen auszuleben. Die Mischung aus Naturgeräuschen und Black Metal wirkt auf mich sehr flach und undramatisch. Schon der erste Achtminüter plätschert einfach so dahin, verbreitet mit seiner gleichförmigen Dynamik fast schon etwas wie Langeweile. Dazu sind die Schlagzeugtalente von Zannibal eher uninspirierter Natur. Das Blasten zu manchen schmutzig-kargen Gitarrenteppichen passt absolut nicht, was man schon bei 'Mehtän Kultainen Kuningas' recht unangenehm feststellt. Dazu wirkt das Gepolter beim Rausschmeißer 'Kalmanväki' auch noch etwas arhythmisch und orientierungslos. Die willkürliche Kombination aus bisschen Gitarrenbrei, Geröchel und stupidem Schlagzeuggeklopfe ist ohne jede Power und musikalisch mit dünner Aussage. Dazu gibt es noch bisschen Vogelgezwitscher-Intermezzi und 'Köyry', welches ambientmäßig wie Chill-Out-Sounds daherbrummelt. Und schon ist die gute halbe Stunde vorbei. Songwriterisch, produktionstechnisch und spielerisch leider ganz magere Kost ... Gesamtwertung: 3.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Jo Hanki Haihtuu 02. Sammal 03. Mehtän Kultainen Kuningas 04. Köyry 05. Kalmanväki | Band Website: Medium: CD/Tape Spieldauer: 32:05 Minuten VÖ: 30.12.2022 |
Alle Artikel