Ravened - From The Depths

Review von Damage Case vom 05.08.2020 (8885 mal gelesen)
Ravened - From The Depths Wie der Vater, so der Sohn? Auch im Heavy Metal sind die Musiker der zweiten Generation bereits fleißig aktiv, wie unter anderem ein Teil der Nachkommenschaft von Steve Harris und Bruce Dickinson unter Beweis stellt. Was hat das mit den Schweden RAVENED zu tun? In dieser Metalcore-Rasselbande von fünf Jungs, alle um die zwanzig Lenze alt, spielen unter anderem die Söhne von Simeon Liljegren (MODEST ATTRACTION, AUDIOVISION) und Kent Svensson (HELLFUELED) auf. Songwriter und Gitarrist Olle Liljegren lässt sich beim Schreiben jedoch weniger von den Bands seines Herrn Papa beeinflussen und auch Schlagzeuger Oliwer Svensson trommelt wenig klassisch metallisch.

Das Debüt steht ganz im Zeichen von LAMB OF GOD. Zwar werden im Promo-Text auch BLOODBATH, METALLICA und PANTERA als Referenzen angegeben, aber die Branchenriesen aus Richmond, Virginia, die selbst vor wenigen Wochen erst mit ihrem selbstbetitelten achten Album reussierten, sind in allen Belangen die "Väter" von RAVENED. Auch der SLIPKNOT-Wahnsinn scheint manchmal durch, nicht umsonst wird im Video zu 'Fool Deeds' auch ein Bandshirt der Verrückten aus Iowa getragen. Der Groove, die Gitarren, die Rhythmen und vor allem der Gesang von Isac Wendel erinnern so sehr an LAMB OF GOD, dass man immer mal wieder glaubt, tatsächlich eine B-Seite des Originals zu lauschen. Denn das ist das große Problem von "From The Depths": Neben der Eigenständigkeit fehlt es den Songs an Qualität. Das ist alles nicht wirklich schlecht oder langweilig. Die fünfzig Minuten sind sogar recht kurzweilig. Aber wenige Wochen nach einem Weltklassealbum der eigenen Vorbilder zu veröffentlichen, raubt RAVENED jegliches Wasser unterm Kiel. Dazu passend ist das Unterwassercover mit der Krake völlig unpassend und eher billig. Sound, Produktion, Auftreten, Videos, Management, Label - dagegen alles hochprofessionell.

Fazit: Die Weichen für eine ordentliche Karriere sind gestellt. Jetzt müssen nur noch eigenständige Songs mit Wiedererkennungswert her. Warten wir mal Album Nummer zwei ab, denn erfahrungsgemäß entwickelt sich der Sound von jungen Musikern im Lauf der Jahre noch.

Zwei Anspieltipps: Wie so oft macht der Opener 'Foul Deeds' nach einem kurzen Intro keine Gefangenen und tritt ordentlich Tür ein. Der groovige Titelsong am Ende des Album hält noch ein paar tolle Melodien bereit. Zu beiden Songs wurde je ein professionelles Video spendiert. Das muss reichen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Path
02. Foul Deeds
03. Blackened One
04. We'll Rise
05. Golden
06. Denial
07. Stridsugglan
08. False Conjunction
09. Onyx
10. The Cunning
11. Personal Universe
12. From The Depths
Band Website: www.ravenedofficial.com
Medium: CD
Spieldauer: 50:10 Minuten
VÖ: 07.08.2020

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