Walkways - Bleed Out, Heal Out | |
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Review von Stormrider vom 11.07.2019 (5063 mal gelesen) | |
Soll, kann oder darf man heute noch einen Exotenbonus in der Musik beziehungsweise im Metal vergeben? In Zeiten, in denen man aus jeder Ecke der Welt Musik hören kann, fällt es schwer, einer Band noch diesen Stempel aufzudrücken, und aus diesem Grund machen wir das bei den WALKWAYS aus Israel auch nicht. Gerade auch deshalb, weil gar nichts auf die Herkunft der Band schließen lässt. Vielmehr kling "Bleed Out, Heal Out", als wäre es in den US of A geschrieben, aufgenommen, produziert und veröffentlicht worden. Nimmt man die offensichtlichen großen Vorbilder wie AVENGED SEVENFOLD, frühe LINKIN PARK, SEVENDUST, KORN oder auch IN FLAMES (ok, die kommen aus Schweden, aber egal), dann machen die Jungs aus Tel Aviv schon einiges richtig. Ob es nun heute noch besonders modern ist, wenn man süß-säuselige Passagen mit Screams und/oder wildem Geschrei paart, das sei mal dahingestellt, aber das, was sie auf den 14 Tracks machen, machen sie adäquat und gut. "Bleed Out, Heal Out" ist in vielen Belangen eine gelungene Reminiszenz an die 90er und doch kein Plagiat oder eine reine Retroveranstaltung geworden. Trotzdem wird man über die Albumdistanz von fast einer Stunde irgendwie nie das Gefühl los, dass vieles einen Tacken zu bewusst und kalkuliert komponiert wurde. Hier noch eine kurze Screamo-Einlage, um die gewollte Härte zu erreichen, und dort noch ein wenig glattpolierte Vocals und eine Ohrenschmeichlermelodie. Insgesamt werde ich auch beim vierten Hören dieses ambivalente Gefühl nicht los, dass ich objektiv sagen muss, dass das zweite Album der WALKWAYS in sich zwar stimmig und technisch absolut state of the art umgesetzt worden ist, aber rein subjektiv das gewisse Etwas fehlt. Da hilft auch das lyrische Konzept der Verarbeitung von Wut, Trauer und die Reise hin zum Glück nicht. Am Ende steht ein vom Metalcore dominiertes Album, das durchaus seine Momente hat, aber diese Momente hat man irgendwie alle schon mal gehört, und das von den Vorbildern auch schon besser. Schlecht ist "Bleed Out, Heal Out" nicht, aber auch kein Album, das man als Must Have definieren würde. Da wir ja, wie eingangs erwähnt, keine Exotenblutstropfen vergeben wollen, bleibt ein solides Album mit modernem Metalcore-Anstrich. Sofern man diese Spielrichtung heut noch als modern bezeichnen möchte. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Till The End 02. Hell Born Shove (Impossible) 03. Despair (For Heaven's Sake) 04. Half The Man I Am 05. Trumpet Call 06. Levitate 07. Bleed Out, Heal Out 08. You Found Me 09. Unbearable Days 10. Enough 11. Humane Beings 12. Care (In This Together) 13. Thank You 14. Bone Deep | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 57:43 Minuten VÖ: 14.06.2019 |
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