Dreadlink - Zero One

Review von Baterista vom 13.08.2012 (7159 mal gelesen)
Dreadlink - Zero One Mit der Kieler Band DREADLINK und ihrem Debüt "Zero One" wird ein ordentlicher Brocken Thrash mit deutlichem Hardcore-Einschlag auf uns losgelassen. Laut Infosheet ist die Philosophie hinter Album und dezeitigem Bandkonzept das Leben in einer kaltherzigen Gesellschaft, die Ohnmacht des Einzelnen gegen die Wirtschaft der Großkonzerne und die Machenschaften in der Politik. So weit, so (un)spektakulär. Wahrscheinlich haben sich die 5 Jungs deshalb im astreinen Business-Outfit mit arrogant-zornigem Gesichtsausdruck ablichten lassen. Zugegeben, ich musste grinsen, weil ich deutliche Parallelen zu meinem Real-Life-Job erkennen konnte. Mit solchen oder ähnlichen Kandidaten habe ich da mitunter durchaus zu tun.

Gehen wir zurück zur Musik. Die kommt brachial, sehr zornig und wuchtig aus den Boxen und groovt richtig gut im tieftönenden Midtempo-Bereich. Damit ist schon mal der erste Schritt ins Herz dieser Rezensentin getan. Ausdruck und Sound der Mucke erinnern mich sehr stark an die nicht mehr existierenden PISSING RAZORS aus Texas, wobei die Kieler etwas differenzierter zu Werke gehen. Damit meine ich, dass auch clean (und ziemlich gut) gesungen wird und ab und an Keyboardklänge zum Runterkommen eingebaut wurden. Der Modern Thrash ist als Wurzel zweifellos erkennbar, aber ich finde, dass sich die Mucke so anhört, als hätte der Hardcore recht intensiv seine Hände mit im Spiel gehabt. Sehr deutlich wird das m.E. beim Song 'Haterpillar'. Allein schon der Titel, der geht doch glatt als Namensgeber für eine HC-Band durch. Dementsprechend angepisst und songwriterisch eher simpel donnert es durch die Hütte. Auch vielen anderen Songs hört man eine deutliche HC-Affinität an (u.a. 'Fist vs. Face' - auch hier ist der Name Programm). Mit 'New Era' ist der Band sogar ein kleiner Hit gelungen.

Fazit: "Zero One" ist kein Meilenstein der moderneren Musikgeschichte, muss sich jedoch auch nicht verstecken. Der Schwierigkeitsgrad ist recht überschaubar, aber die Band legt nach eigener Aussage auch wenig Wert auf komplizierte Songstrukturen oder technische Raffinessen. Dafür macht es Spaß und gerade live wird der straighte Groove-Metal mit seiner Wucht zu überzeugen wissen. Wer einfach mal wieder den Tennisschläger herausholen und durch die Hütte rocken möchte oder anderes (moderates) Aggressionsabbautraining benötigt, dem sei dieses Album ans Herz gelegt. 7 Punkte.
Anspieltipps: 'Soulburn Industries' / 'New Era' / 'Revolt' / 'Seven'

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Soulburn Industries
02. Fist vs. Face
03. New Era
04. Haterpillar
05. Reinforced Concrete
06. Revolt
07. Wall
08. Seven
09. Red Soil
10. Godforsaken
Band Website: www.dreadlink.com/
Medium: CD
Spieldauer: 43:53 Minuten
VÖ: 27.07.2012

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