Hallo Jungs! "Curse Of The Red River" ist euer erstes Fulltime-Album. Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?

Marko Tarvonen: Oh ja! Es wäre falsch zu behaupten, es könnte nicht besser sein, aber es gibt immer etwas, was man im Nachhinein ändern würde. Aber im Ganzen sind wir sehr zufrieden mit dem Album.

Habt ihr nach eurer ersten EP etwas am Songwriting-Prozess, bei den Proben, oder in der Produktion verändert?

Marko Tarvonen: Nein, haben wir nicht. Alle Songs wurden zur gleichen Zeit geschrieben und teilweise sogar in der gleichen Session im Sommer 2009 aufgenommen. Die Produktion von EP und Album ist also identisch.

Wie kann ich mir vorstellen für diese Band zu arbeiten? Ihr alle seid noch in anderen Bands involviert. Ich glaube, euer Kalender ist einfach zu leer ....

Marko Tarvonen: Nun ja, wie du erraten hast ist die zeitliche Koordinierung manchmal etwas übel, daher hatten wir uns ein paar Monate von unseren anderen Bands frei genommen, um letzten Sommer EP und Album aufzunehmen. Daneben haben wir natürlich auch eine Menge Musik schreiben müssen, und wir haben 2008/2009 sehr viel geprobt. Ich glaube, wir sind schon präsent. Es ist einfach eine Frage der Absprachen, wie man Live-Shows organisiert. Stück für Stück, denke ich mal. Wir sehen die Band jedenfalls alle als richtige Band an, denn wir haben viel Aufwand und Kreativität dort reingesteckt. Es ist nicht einfach eins dieser lustigen Projekte.

Habt ihr einen Haupt-Songwriter, oder werft ihr einfach alle Ideen zusammen?

Marko Tarvonen: Heute schreiben alle von uns Songs, aber es ist egal, wer was in die Songs einbringt, da ich unsere Stärken im Arrangieren als Team sehe. Olli-Pekka schreibt das meiste Material, aber auch Kasper, Janne und ich bringen Ideen zu den Proben mit. Sami ist sehr gut im Arrangieren von Gesangslinien und spielt alle Gitarrensoli. Wir arbeiten immer mehr als Team, deswegen klingen wir so, wie wir klingen. Da wir schon in diversen Bands und Projekten vor BARREN EARTH zusammen gespielt haben, wissen wir, wie wir Musik zusammenzubringen haben.

Das Album hat bei uns 9.5/10 Punkten erhalten - vor allem wegen dem sehr feinen Songwriting. Woher nehmt ihr eure Kreativität?

Marko Tarvonen: Das meiste Material hat sich während der Proben durch Jam-Sessions und Ausprobieren diverser Einfälle ergeben. Manche Ideen schlummerten schon sehr lange und wurden nie in die vorherigen Bands eingebracht, und jetzt haben sie in BARREN EARTH ihr Zuhause gefunden. BARREN EARTH ist ein gutes Ventil, um an Ideen zu arbeiten, an paar Leichen im Keller, einigen verrückten Ideen, bei denen wir nie die Chance hatten, es woanders zu nutzen. Und natürlich ist BARREN EARTH auch eine gute Kumpelei, um bei Jams und Barnächten zusammen abzuhängen, hahaha!

Ist es peinlich wenn jemand sagt, dass BARREN EARTH viel bessere Musik machen als eure anderen, bekannteren Bands? Oder: wie reagieren eure anderen Kollegen auf solche Kritiken?

Marko Tarvonen: Natürlich ist unsere Absicht, etwas sehr Originelles zu machen, und das halten wir vom Stil der anderen Bands schön getrennt. Daher kannst du uns nicht vergleichen, das sind völlig unterschiedliche Geschichten.

Ich höre eine Menge Einflüsse aus euren Songs - ich würde dich bitten, zu folgenden Künstlern und Stilen ein kurzes Statement abzugeben, was diese für euch bedeuten. Los gehts....

.... LED ZEPPELIN?

Marko Tarvonen: Yeah, wir haben einen kleinen 'Immigrant Song' Tribute in unserem Song 'The Leer'! Darüber hinaus haben LED ZEPPELIN aber keinen großen Einfluss auf BARREN EARTH.

.... DEVIN TOWNSEND?

Marko Tarvonen: Ich glaube, ich bin das einzige Bandmitglied, der sich Dev anhört. Tja, ich mag ihn sehr! Ein toller Songwriter, Gitarrist, Produzent ... Es wäre echt cool, wenn er mal unser Material produzieren könnte.

.... Movie Soundtracks?

Marko Tarvonen: Hmmmm, ich sehe BARREN EARTH jetzt nicht so kinomäßig, aber vielleicht haben wir ein paar Einflüsse von Filmen auf unsere Musik oder Lyrics.

.... BEATLES?

Marko Tarvonen: Ich habe mir gerade die Remasters-Box als eigenes Weihnachtsgeschenk gegönnt. Am Liebsten mag ich den psychedelischen Stoff. Sie sind definitiv ein Einfluss auf jede Rockband dieser Welt!

.... OPETH?

Marko Tarvonen: Tolle Band! Selbstverständlich sind OPETH ein Vorreiter dieses Mixes von Death Metal und Prog Rock. Wir teilen diese Einflüsse, aber als BARREN EARTH gegründet wurden war das nicht im Sinn von "Hey, lass uns eine Band gründen, die wie OPETH klingt...". Die Hauptidee lag darin, die alten Death/Doom-Bands wie AUTOPSY und PARADISE LOST zu ehren und mit KING CRIMSON, VAN DER GRAAF GENERATOR und PINK FLOYD zu mischen; nur um mal ein paar Einflüsse zu nennen.

.... Folklore?

Marko Tarvonen: Ich glaube nicht, dass jemand von uns folkloristische Musik hört, aber sicherlich steckt ein Stück Folklore bei uns im Blut und beeinflusst unsere Melodien und Harmonien.

.... Zentral- bzw. osteuropäische Komponisten?

Marko Tarvonen: Meinst du Klassik? Uff, damit hab ich mich nie so beschäftigt, dazu kann ich nichts sagen.

.... PINK FLOYD?

Marko Tarvonen: Götter. Die haben BARREN EARTH sehr beeinflusst. Yeah, der ganze Prog Rock Kram aus den 70ern hat uns beeinflusst. Wir haben uns die ganzen guten alten Bands wie PINK FLOYD, KING CRIMSON und GENESIS lange reingezogen, und das hallt natürlich in unserer Musik wieder. Obwohl wir eigentlich einen anderen Stil spielen haben ähnliche Strukturen.

.... früher 90er Technical Thrash?

Marko Tarvonen: Wir alle mögen VOIVOD, denn sie sind die Pioniere der progressiven Metal Bands da draußen. Ansonsten hab ich mit Thrash weniger am Hut, sondern mag eher den simplen Death Metal. Obwohl Bands wie CYNIC oder ATHEIST göttlich sind....

Was sind eure Pläne für die nahe Zukunft, wie machen BARREN EARTH weiter?

Marko Tarvonen: Zuerst spielen wir nur paar Gigs in Finnland, aber im Sommer werden wir auf einigen europäischen Festivals spielen. Bis jetzt haben wir Tuska und Summer Breeze bestätigt. Mehr kommt hoffentlich noch, wenn das Album draußen ist. Wir haben auch schon paar Songs für das nächste Album, was sicherlich nächstes Jahr rauskommen wird.

Danke für deine Zeit - die letzten Worte an die Leser gehören dir!

Marko Tarvonen: Danke für das Interview. Ich hoffe, wir sehen uns auf Tour! Hier noch paar coole letzte Worte: Der Geschmack des Todes ist auf meinen Lippen... ich fühle etwas, was nicht von dieser Welt ist - das ist von Mozart.