Beyond Dystopia - Beyond Dystopia | |
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Review von derkleinekolibri vom 04.11.2022 (4248 mal gelesen) | |
"Wir leben, um zu arbeiten, und werden zu dem, was das System von uns verlangt." Worte des Schweizer Trios BEYOND DYSTOPIA, das am 4. November 2022 das selbstbetitelte Erstlingswerk veröffentlicht. Unschwer ist zu erkennen, was die drei Eidgenossen in diesen Zeiten bewegt. Ihre Texte, zum Teil selbst reflektierend, handeln von einer fiktiven, negativen Zukunft der Welt, in der wir längst gelandet sind, ohne dass aber jeder Funke Hoffnung gestorben wäre. Dieses leise Hoffen auf Besserung spiegelt sich dezent in ihren Songs wider, die überwiegend apokalyptische Zustände in dieser düsteren Welt beschreiben. Vor fünf Jahren fanden die drei zueinander und verstanden sich musikalisch so gut, dass ein Jahr später ein erstes Demo-Tape aufgenommen wurde. Fast zeitgleich fühlten sie sich auf den schweizerischen Bühnen wohl und begeisterten ein ums andere Mal das dankbare Publikum. So spielten sie beispielsweise in Pratteln im November 2018 im Z7 gemeinsam mit ARMORED SAINT. Wieder ein Jahr später wagten sie den kleinen Sprung über den Teich, nach England. Eine Tour jenseits des großen Teichs gab es bisher noch nicht. Aber wer weiß, eventuell gelangt "Beyond Dystopia" auch nach Amerika. Verdient wäre es genauso, wie ich es ihnen von Herzen gönnen würde. Vor der Veröffentlichung ihres Debüt-Albums wurden zwei Singles ins Rennen geschickt. Beiden stellte man jeweils ein Video zur Seite. Bei 'Myselves' geht es um die Persönlichkeitsstörung eines Menschen, künstlerisch in Szene gesetzt durch das zweifache Filmen einer Schauspielerin. In 'Virus' schleichen sich Depressionen ins Hirn einer kranken Person. Ohne dass es spürbar ist, breitet sich das Gefühl einer inneren Leere in der betroffenen Person aus und richtet sie langsam aber sicher zugrunde. Der Tod durch Drogen oder Suizid einiger ihrer Vorbilder schockte die Schweizer so sehr, dass sie ihrer Fassungslosigkeit darüber Platz in ihrer Musik einräumten, die zwischen Melodic Death und Core angesiedelt ist. Elf Songs sprühen vor Agilität, harte Riffs prägen diese und ein brachiales Schlagzeug gibt den Takt an. Das Trio ist so klanggewaltig, als würde eine fünfköpfige Formation auf der Bühne stehen. Besonderes Merkmal sind die beiden so verdammt unterschiedlichen Stimmen von Basil, dem Gitarristen und von Sam, dem Bassisten, der für das gewaltige Fundament der Musik sorgt. Lediglich Pascals Stimme ist nicht vernehmbar, er hat genug damit zu tun, das Schlagzeug zu verdreschen. Diese Form des modernen und dennoch recht düsteren Metals wird sich gewiss durchsetzen und jede Menge Anhänger (und vielleicht sogar Nachahmer) finden. Sollte es irgendwann ein Vinyl von "Beyond Dystopia" geben, kenne ich jemanden, der sich befleißigen wird, einer der ersten Besitzer zu sein. Bis dahin ist der ab sofort erhältliche Silberling vollkommen ausreichend und wird noch viele Runden im CD-Player drehen. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Myselves 02. Virus 03. Silver Linings 04. Escape 05. Mindgames 06. Facing Reality 07. The Void 08. Hold Your Last Breath 09. Together In Chaos 10. Peace In My Mind 11. My Meandering Mind | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 45:38 Minuten VÖ: 04.11.2022 |
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