Black Swan - Generation Mind

Review von derkleinekolibri vom 10.05.2022 (4095 mal gelesen)
Black Swan - Generation Mind Als Kind der 60er Jahre erlebte ich die Anfänge des Hard Rocks hautnah mit, Ende der 60er noch eher nebenbei, aber Anfang der 70er mit aller Macht, beschleunigt durch meinen zwei Jahre älteren Cousin. Seitdem hat mich der Hard Rock im Würgegriff. Immer wieder hatte ich während der letzten Jahre das Gefühl, es würde ihn nie mehr in dieser Macht geben. Lag es an mir, weil ich einfach gealtert bin oder daran, dass der Hard Rock nicht mehr die Qualität von vor fünfzig Jahren erreicht? Eindeutig lässt sich diese Frage freilich nicht beantworten, vermutlich hängt das Eine mit dem Anderen zusammen.

Und dann, es war im Jahre 2020, fand mein Grübeln ein Ende. BLACK SWAN traten mit ihrem Erstlingswerk "Shake The World" vollkommen überraschend in mein Leben. War das die Wiedergeburt des Hard Rocks? Die Beantwortung dieser Frage fiel mir leicht: "Ja!"

Vier Größen des Hard Rocks hatten sich zusammengetan. Der damals bereits 67jährige irische Sänger Robin McAuley, euch allen sicher ein Begriff, der amerikanische Gitarrist Reb Beach, unter anderem Mitglied bei WHITESNAKE, der ebenfalls aus Amerika stammende Bassist Jeff Pilson, von dessen Arbeit unter anderem DIO, DOKKEN und FOREIGNER profitierten und der schon bei MR. BIG spielende Schlagzeuger Matt Starr bildeten eine Einheit, bei der jedes Zahnrad perfekt ins andere griff. Alle Bands aufzuzählen, in denen die Jungs spielten, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

Wer hätte gedacht, dass es jemals ein zweites Album geben würde, das sogar das Debüt toppen könnte? BLACK SWAN haben es geschafft: Elf Songs plus das Intro 'Before The Light' bilden ein komplettes Bild all jener Bands ab, die in den 70er und 80er Jahren die größten Hallen füllten und zu meinen Favoriten zählten, was sich deutlich in meiner Vinyl-Sammlung niedergeschlagen hat, die bereits Ende der 70er Jahre gut 500 Titel zählte.

Ein Hard Rock-Album in Reinkultur! Es hat mich sofort vom Sofa katapultiert, als ich es zum ersten Mal hörte. Jeder Song hat Ohrwurm-Qualitäten, regt sofort zum Mitsingen an, die Texte werden sehr eingängig vorgetragen. Jeff Pilson ist es zu verdanken, dass der Sound eigenständiger und imposanter daherkommt als man es von den sonstigen Aufnahmen des Labels gewohnt ist.

Für jeden Geschmack ist etwas dabei: 'Crown' stampft mit seinem Groove alles nieder, was sich in den Weg stellen möchte, das an FOREIGNERs langsamere Stücke erinnernde 'How Do You Feel' setzt Emotionen frei, dem Balladen-Fan wird 'Miracle' besonders gut gefallen, aber den größten Anteil haben die waschechten, harten, schnellen Stücke wie 'She Hides Behind', der Titelsong 'Generation Mind', 'Wicked The Day' und ganz besonders 'Eagles Fly' - da schwelgt man in Erinnerungen an die guten alten Zeiten.

Besonders erfreulich, was dem Vinyl-Liebhaber zugute kommt: Es gibt "Generation Blind" als Doppel-Vinyl in einer Limited Edition.

Allen Unkenrufen zum Trotz bin ich nun felsenfest überzeugt: Der Hard Rock lebt nach wie vor! Glaubt ausnahmsweise mal einem Hard Rock-Opa ...

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Before The Light (1:12)
02. She Hides Behind (4:46)
03. Generation Mind (4:26)
04. Eagles Fly (5:09)
05. See You Cry (4:37)
06. Killer On The Loose (3:26)
07. Miracle (4:58)
08. How Do You Feel (5:38)
09. Long Way Down (5:21)
10. Crown (5:21)
11. Wicked The Day (5:16)
12. I Will Follow (5:17)
Band Website:
Medium: CD, 2 LPs, MC
Spieldauer: 55:32 Minuten
VÖ: 08.04.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten