Urarv - Aurum | |
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Review von Metal Guru vom 21.09.2017 (5012 mal gelesen) | |
Frau oder Mann nehme: ein oder zehn noch nicht mal tiefer gestimmte Stromgitarren, greife auf diesen ausschließlich reine Mollakkorde, verschiebe diese Akkorde minimal um Halbtöne, maximal um kleine Quinten das Griffbrett rauf und runter, quäle den 6-saitigen Output durch aufgerissene Marshalls, Soldanos oder Triple Rectifier, hinterlege ein im metallischen Matsch untergehendes Schlagzeug, unter- oder besser überlege debile/irre/wahnsinnige Vocals (siehe auch *) und lasse das Ganze ca. 50 Minuten auf sich wirken. Die Suche nach irgendeiner kompositorischen oder spieltechnischen Feinheit in Form harmonischer Herausforderung oder rhythmischer Raffinesse ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil: Was nicht da ist, ist nicht da. Wer dennoch danach sucht, muss eher früher denn später kapitulieren: Dynamik – kennen wir nicht, Pausen – was soll das sein, Variation – wie jetzt? Zwei krampfig düstere Kerle und ein umso blonderes (Quoten-)Mädel versuchen sich an dicken und dünnen Saiten (aka Bässen und Gitarren), blechernen Tellern und plastischen Fellen (aka Drums) und der Zweckentfremdung von ursprünglich für Gesang konzipierten Mikrofonen. Die Stimmen *fauchen, grunzen, mahnen, röcheln, rufen – singen tun sie nicht! Instrumente und Stimmen malträtieren die anfänglich geneigten Ohren mit einer diffusen Frequenzattacke, die bei entsprechender Lautstärke nicht nur zu abgerauchten Hochtönern, sondern auch zu entnervten Nachbarn führen sollte. Was da aus den Boxen quillt, möchte ich als metallischen Matsch bezeichnen. Der bestenfalls erahnbare Bass mumpfelt irgendwo in eben diesem Matsch, die absurd lauten Klampfen bohren/fräsen/hobeln/sägen/schleifen ohne jegliche Emotion/Finesse/Pause, das an Einfallslosigkeit kaum zu unterbeatende Schlachzeuch entscheidet sich nie so recht zwischen Humpa und 16tel-Doublebass-Gedresche und die mit immer demselben Einheitseffekt erwähnten Stimmen (eine Mischung aus hinterher hinkendem Höllenhall, Oktavdopplung und Zufallsverzerrung) thronen vollkommen unpassend über allem. Manchmal erinnert mich das Ganze an Kapitän Flint und seine offenbar doch nicht so trinkfeste Frau-/Mannschaft ... URARV kannte ich bis gestern nicht – gut so! Heute, da ich sie (zwangs-)kennengelernt habe, bin ich froh, sie nicht vorher gekannt haben zu müssen und hoffe inständig, dass ich sie wieder vergessen kann. Das mit Abstand Beste auf der gesamten Scheibe ist ihr Schluss: Das Metalgemetzel verabschiedet sich Takt für Takt und echte(?) Celli/Geigen/Kontras faden in, spielen die immer gleiche mollige Akkordsequenz hinein in einen zunehmend matschiger werdenden Hall – na dann, auf Nimmerwiederhören... Gesamtwertung: 3.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Forvitringstid 02. Ancient DNA 03. The Retortion 04. Broken Wand 05. Guru 06. Valens Tempel 07. Fancy Daggers 08. Red Circle | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 49:01 Minuten VÖ: 22.09.2017 |
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