Ra's Dawn - At The Gates Of Dawn | |
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Review von Elvis vom 15.05.2009 (6352 mal gelesen) | |
Koblenz ist nicht unbedingt, die erste Stadt, die dem Freund härterer Klänge in den Sinn kommt, wenn es um deutsche Genre-Vertreter geht. Neben METAL INQUISITOR, die sich eher Richtung Metal alter Schule orientieren, gibt es jedoch auch RA'S DAWN, die sich anschicken, diesen Zustand zu beenden und die Stadt an Rhein und Mosel ins metallische Bewußtsein zu rücken. Der Sechser vom Deutschen Eck hat sich entgegen den Kollegen jedoch eher klassischem Heavy Metal mit progressiveren Klängen verschrieben. Neben diversen Live-Auftritten und dem Erstling "Scales Of Judgement" haben die Jungs u.a. dem Eishockeyverein Krefeld Pinguine mit einer umgetexteten Version des Songs 'Flame Of War' ('Lebende Legenden') soagr die offizielle Vereinshymne beschert. Mit "At The Gates Of Dawn" ist nun im neunten Jahr der Bandgeschichte der zweite Longplayer erhältlich. Und dabei schlagen die Koblenzer sich sehr ordentlich, soviel sei vorweggenommen. Der Bandname ist in einem gewissen Umfang durchaus Programm, leicht orientalisch angehauchte Klänge mischen sich immer mal wieder unter den ausgesprochen abwechslungsreichen Cocktail, den Sänger Olaf Reimann und seine Bandkollegen hier angerührt haben. Dennoch wird die Ägyptenthematik absolut nicht überstrapaziert - genaugenommen ist sie zumindest lyrisch passenderweise nur bei 'Osiris' und dem Herzstück des Albums, 'The Dawn Of Ra', vertreten, 'In Dark Ages' beispeilsweise ist von Edgar Allan Poes "King Pest" inspiriert. Nach einem kurzen Intro mit Sprechteil rockt 'Scorched Earth War' gleich sauber los und setzt mit überzeugender doppelter Gitarrenarbeit den Auftakt zu einer Stunde Heavy Metal, die sich gewaschen hat. Abwechslungsreichtum wird groß geschrieben und neben den treibenden Gitarren sowie der ausgesprochen variablen Leistung des Frontmannes sind insbesondere die vorbildlich eingesetzten Keyboards und Powermetal-Chöre hervorzuheben. Beides ist ohne weiteres präsent, ohne allerdings aufdringlich, kitschig oder aufgesetzt zu wirken, sondern vielmehr effektiv eingesetzt. Obwohl keiner der Songs nennenswert abfällt, ist der Dreh- und Angelpunkt von "At The Gates Of Dawn" natürlich der gut ein Drittel der Gesamtspielzeit ausmachende Schluss mit 'The Dawn Of Ra'. Bei diesem Remake des Fans bereits von der Demo "Solar Force" bekannten Songs werden alle beschriebenen Tugenden in einem Opus Magnus vereint. Trotz der mehr als ambitionierten Spielzeit des Tracks kommt dabei jedoch keine Langeweile auf, spätestens nach ein paar Durchläufen erschließt sich die Klasse dieses Songs. Die hochwertige Produktion aus den Kohlekeller Studios von Kristian "Kohle" Kohlmannslehner tut ihr übriges, die Anbeter des Sonnengottes ins rechte Licht zu rücken. Der Zorn der Götter ist den Koblenzern mit diesem wirklich gelungenen Zweitling nicht gewiß, sondern ein Lob für den gelungenen Beleg, dass Koblenz einen festen Platz auf der metallischen Landkarte verdient hat. Ein starkes Album, mit dem RA'S DAWN mehr als nur auf dem richtigen Weg sind, für die Zukunft Gutes erahnen lassen und hoffentlich auch den verdienten Erfolg einfahren können - ein klarer Anspieltipp für alle, die mit abwechslungsreichem, modernem Heavy Metal ohne Anbiederungen an den Zeitgeist etwas anfangen können, wobei besonders 'The Dawn Of Ra' ans Herz gelegt sei. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. The Conjuration 2. Scorched Earth War 3. Blinding Black 4. Osiris 5. In Dark Ages 6. Violation 7. Winterstorm 8. Twist Of Fate 9. The Dawn Of Ra | Band Website: www.ras-dawn.com Medium: CD Spieldauer: 62:24 Minuten VÖ: 24.04.2009 |
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