Catacomb - When The Stars Are Right

Review von Metal Guru vom 18.04.2023 (2587 mal gelesen)
Catacomb - When The Stars Are Right CATACOMB sind sowohl in der Gegenwart (= seit 2022) als auch waren in der Vergangenheit (= Anfang bis Mitte der 90er) Benjamin Busy (Bass/Vocals) und Anthony Derycke (Guitars). Yes, keine "richtige" Band, sondern mal wieder 'n Duo - diese Form der Gewaltenteilung scheint offenbar immer hipper zu werden. Die raren Credits geben nicht viel her, schon gar nicht, ob irgendwelche "outside musicians" angeheuert wurden und wenn ja, welche Instrumente diese Damen oder jene Herren bedient haben (könnten). Also: speculation time, again!

"When The Stars Are Right" nennt sich nach den Demos "Morbid Attraction" ('91), "The Lurker At The Threshold" ('92), "In the Maze Of Kadath" ('93), der 6-Track CD "We Shall Inherit" ('01), dann zwei wiederbelebenden Compilations ('10 und '15) und schließlich der 4-Track EP "Back To The Unknow Kadath" ('18) der aktuelle Output der unrichtigen Band beziehungsweise des hippen Duos. Was kann der aufrechte Todesjünger/die geneigte Todesjüngerin diesmal erwarten? Nun, der Bass spielt die ihm MEINER Meinung nach viel zu oft und viel zu selbstverständlich zugewiesene Alibi-Rolle (= grundiert, fällt aber nicht weiter auf, sofern er überhaupt "da" ist), die analog eingeprügelten (oder digital programmierten?) Drums ballern ordentlich, fallen MEINER Meinung nach aber zu leise aus, und die omnipräsente Verzerrung der Gitarren klingt modern (= breitbandig, aber NICHT fett, voluminös, aber NICHT warm) - MEINER Meinung nach. Apropos: Die Vocals bewegen sich frequenzmäßig kategorisch UNTER den Klampfen, soll heißen: low frequency growling and once again low frequency growling (= kaum Variation). Zehn mal blast-beatende, mal medium-geschwindige, mal stumpf-stampfende Songs in 43 Minuten und 43 Sekunden mit Titeln wie 'Blind Idiot God', 'Crawling Chaos' oder 'In Your Blasphemous Name' lassen wenig Raum/überhaupt keine Zeit zum Luftholen - puh! Doch, da passiert schon 'ne ganze Menge metallisch-technischer Tod auf "When The Stars Are Right", allerdings so konstant, dass ich mich des Eindrucks einer gewissen Monotonie nicht erwehren kann (= zu viel des Guten?). Soli gibt's - dem gnadenlosen Gott des metallischen Todes sei Dank - auch: virtuos, wild, zirkusreif. Soll heißen: Ohne jeglichen Bezug zur jeweiligen Komposition/Konstruktion wird egomanisch gedudelt, posend gefrickelt, selbstverliebt gegniedelt, was das Zeug hält. Na ja, wem's gefällt ... Und was kann der aufrechte Todesjünger/die geneigte Todesjüngerin NICHT erwarten? Wie wär's mit Breaks (= Aufmerksamkeit), Dynamik (= laut/leise) oder Pausen (= Regeneration)? Nein, nix da, die Songs rattern trotz aller Virtuosität einfach durch, machen auf ihrem Weg alles und jeden platt, nur um am Ende NICHT hängenzubleiben.

Kennt ihr das: Ihr schiebt 'nen kompakten Diskus in den Player beziehungsweise startet 'ne runtergeholte MP3-Datei, und was passiert? Gaaanz genau: NIX! Weder jubilier noch kotz, weder gut noch schlecht, weder ja noch nein, sondern - again - NIX! Also schiebt beziehungsweise startet ihr noch mal und dann noch noch mal und dann noch noch noch mal und immer wieder - NIX! Sad but true: Wie ich den Diskus auch drehe, wie ich die MP3s auch wende, es will einfach keine "Stimmung" aufkommen. Vielleicht liegt's an coronalbedingter Apathie, vielleicht an postviraler Gleichgültigkeit, wahrscheinlich aber an viel zu vielen und vor allem noch immer nicht gänzlich verdauten Ostereiern, die Darmperestaltik weder ab- noch anregen, Herzschlag weder hoch- noch runterschrauben und Mittelohren weder durchpusten noch verkleben. Sechskommasechs Tropfen für dieses ganz sicher hörbare, ebenso sicher aber nicht "groundbreaking" Machwerk.

Gesamtwertung: 6.6 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Kings Of Edom (4:51)
02. Ruler Of This World (4:17)
03. Servants Of The Old Ones (4:27)
04. Waiting For The Stars (4:39)
05. The Great Dreamer (4:24)
06. Black Goat (3:37)
07. In Your Blasphemous Name (4:06)
08. Crawling Chaos (3:49)
09. Blind Idiot God (4:36)
10. Chapel Of Ghouls (MORBID ANGEL cover) (4:57)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:43 Minuten
VÖ: 23.03.2023

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