Tomb Mold - Planetary Clairvoyance | |
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Review von Metal Guru vom 16.07.2019 (5732 mal gelesen) | |
TOMB MOLD sagten mir bis vor einer Woche absolut NIX! Seitdem hab' ich mir deren aktuelles Werk "Planetary Clairvoyance" insgesamt fünfmal reingetan und um's so kurz wie möglich/so lang wie nötig zu machen: Die Band schmiedet totes Metall (keine Frage) und die toten Schmiedungen überzeugen (zweifellos), ABER: Irgendwie lässt mich die Mucke komplett kalt! Selten rauschte eine Produktion so dermaßen durch mich durch - links rein, rechts raus, wie war das gleich? Da steht zwar (Infozitat 1): 'TOMB MOLD has crashed through boundaries with the impact of an ocean sized asteroid. Somewhere between outer space, inner space and the unseen dark matter in between all space they've devised an alchemical formula both crushingly oppressive and rapidly expanding outward in every direction' oder (Infozitat 2): 'The album is the sum total of knowledge gained and aeons absorbed, concentrated into a single massive tome of arcane wisdom and implausible physics' oder (Infozitat 3): 'It (= "Planetary Clairvoyance") exists in a domain of alien anatomical abnormality, malign flora and cold void desolation, warping and deforming the familiar into unknown obscurity' - aber WAS bitte soll DAS bitte bedeuten? "Planetary Clairvoyance" ist TOMB MOLDs bereits dritte Scheibe in den gerade mal drei Jahren seit Bandgründung - Respekt und meinen herzlosen Glückwunsch hierzu! Die beiden (Scheiben) vorher hießen "Manor Of Infinite Forms" und "Primordial Malignity" und etablierten laut kryptischer Info (siehe oben) die Band oder/und deren Sound im todesmetallischen Zirkus. Den Weg in meinen Player fanden sie dennoch NICHT - kein Wunder bei DER Kryptisierung! Aber zurück zu "Planetary Clairvoyance": Sieben exhumierte Episoden in achtunddreißig moderigen Minuten und fünfunddreißig säurehaltigen Sekunden mit Titeln wie 'Accelerative Phenomenae', 'Cerulean Salvation' oder 'Planetary Clairvoyance (They Grow Inside Pt. 2)' - was für ein derbes/dichtes/dunkles, matschiges/mittiges/morastiges Gemetzel! Ob dieser Eindruck am mülligen MP3-Format, der plattgepressten Produktion oder an meinen ohnehin obertonarmen Oldie-Ohren liegt, kann ich NOCH nicht sagen. Egal, der Anfang des ersten Stücks ('Beg For Life') deutet mit unheilvollem Endzeit-Intro an, was sich wenig später bewahrheiten soll: Brutale Breaks, dumpfe Double-Bassdrums, gruftiges Gegrunze, krematöse Klampfen, rastlose Riffs und seelenlose Soli reichen sich die skelettösen Hände (und Füße), ohne auch nur ansatzweise aneinander 'hängen' zu bleiben. Am Ende des Stücks weckt eine akustische (!) Nylongitarre (!!) spanische (!!!) Assoziationen, die allerdings direkt in's nebulöse Nichts führen. Am besten gefällt mir momentan Track No. 3 ('Phosphorene Ultimate'), ein irritierender Instrumentaltitel, der für sich allein irgendwas zwischen sieben und neun Tropfen verdient. Ebenso das Ende des letzten Stücks ('Heat Death'), einem Endzeit-Outro ketzerischer Klasse. Aber reicht DAS und wenn ja - wofür (oder wogegen)? Was soll ich großartig schreiben über ein Album einer Band, das/die mir weder Auskunft über die Anzahl/Herkunft/Instrumente/Motivation/Sozialprognose der Mitglieder, noch die Details der Produktion (wann/wer/wo), noch den ultimativen Wahnsinnskick gibt? Was also tun (= wie viele oder wie wenige Tropfen vergießen)? Hm, da ich "Planetary Clairvoyance" weder verteufeln kann noch vergöttern will, verkleckere ich heute fünf triste Tropfen und verspreche hiermit tief und unheilig, mir TOMB MOLDs erste beiden Scheiben irgendwann mal in den Player zu schieben - vielleicht - vielleicht aber auch nicht ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Beg For Life (6:52) 02. Planetary Clairvoyance (They Grow Inside Pt. 2) (4:46) 03. Phosphorene Ultimate (3:01) 04. Infinite Resurrection (5:14) 05. Accelerative Phenomenae (6:29) 06. Cerulean Salvation (5:55) 07. Heat Death (6:18) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 38:35 Minuten VÖ: 19.07.2019 |
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