Artefact - Son Of Solstice

Review von Opa Steve vom 13.09.2004 (5725 mal gelesen)
Artefact - Son Of Solstice Artefacts wahre Qualitäten entpuppen sich nicht gerade in den ersten Minuten. Nach einem stimmungsvollen Intro vermutet man bei "Menhir" erst eher durchschnittlichen Black Metal. Die Kombination der Gitarrensounds, das Geröchel sowie die Wahl der Harmonien lassen darauf schließen. Dabei haben's Artefact verdammt faustdick hinter den Ohren. Ein Glück, dass sie ihre Cover-Vergangenheit (Dissection, Emperor, COF) abgelegt haben, denn was Mastermind Guillaume im weiteren Verlauf des Albums zusammenkomponiert, steht dem songwriterischen Niveau der Zitierten in Nichts zurück. Mit einer feststellbaren Verliebtheit zur Akustikgitarre verwöhnt er den Hörer mehr als einmal mit exquisiten Melodien und gezupften Parts. Darüberhinaus bedient er auch noch die Keyboards, die sich vornehm zurückhaltend hier und da einschleichen. "Antares - Son Of Solstice" ist ein solches Beispiel, und spätestens jetzt sollte man mal richtig hinhören. Zwischen Raserei und Paganini-ähnlichen Licks fideln Artefact die üblichen Schwarzwurzeln mühelos beiseite. In der zweiten Hälfte dieses über 8 Minuten langen Werks zusätzlich ist ein Hang zu Emperor-ähnlichen Konstruktionen feststellbar.

Nach dem rockend startenden und vertrackt weiterlaufenden "Onslaught" tritt mit "Omen" der Gesang noch weiter zurück und lässt viel Raum für die ausgefeilten Instrumentalkonstruktionen. Bisweilen reizen sie diese allerdings hier etwas bis zum Limit aus und treten so viele gute Ideen platt. Weniger ist halt manchmal mehr. Bei "Allegiance" werden nochmal die Trademarks des Trios weiter vertieft, und der Rausschmeißer "Towers Of Equinox" gipfelt im letzten Drittel in grandiosen Frickelparts und starke Harmonien.

Ich hoffe, dass Artefact ihre Black Metal Hintergründe noch weiter zurückstellen, denn das Talent wird immer genau dann vergeudet, wenn sie sich bewußt den Trademarks anbiedern. Sie sollten ihren Ideen lieber freien Lauf lassen und die Sache ruhig klassikorientierter angehen. Der Gitarrensound ist bisweilen etwas nölig, aber dafür so trocken, dass auch die vertracktesten Riffs - im Gegensatz zu Emperor - immer gut nachvollziehbar bleiben. Mit viel Gespür werden dann hier und da sinnvolle Effekte und Keys unter den Sound gemischt, so dass Artefact sich eine eigene Note aufgebaut haben.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
Menhir
Antares - Son Of Solstice
Oracle
Onslaught
Omen
Codex
Allegiance
Towers Of Equinox
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:00 Minuten
VÖ: 01.09.2004

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