Embers - The First Squall Of An Evil Storm

Review von Opa Steve vom 01.07.2004 (6124 mal gelesen)
Embers - The First Squall Of An Evil Storm Wenn eine Band aus Ungarn kommt, hat sie automatisch einen Exotenbonus. Anders kann ich mir die Lobeshymnen der Plattenfirma im Flyer nicht erklären. Mag sein, dass die ungarische Konkurrenz so schmalbrüstig ist, aber als eine der "am Meisten bewundertsten Metal-Bands Ungarns" erwarte ich auch ein Niveau, dass allgemein erst mal überhaupt zur Bewunderung gereicht.

Der Longplayer bringt uns Black Metal Gekeife und eine Mischung aus melodischem Death mit einem Schuss Goth'n'Black. Das mag jetzt erst mal interessant klingen, ist es aber gar nicht mal so. Unabhängig vom holprigen Einstieg "Values are forever lost" wirken Embers wie Genre-Wiederkäuer. Schwedische Gitarrenlicks in dieser Form hat man zig mal gehört, und sie werden hier wirklich etwas zu niedlich reproduziert, so dass der sehr brutale Gesang irgendwie gar nicht zu diesen "Harmlos-Riffs" passen will. Die ersten 3 Songs bergen somit überhaupt keine Überraschungen und plätschern farblos daher.

Mit einem starken Theater Of Tragedy Einschlag gefällt erstmalig das ruhige Intermezzo von "Bridge" - leider nur instrumental ausgelegt und schnell wieder ausgeblendet. Das folgende "Burn the knowledge" hat zwar auch teilweise die oben genannten Schwächen, aber das etwas stärkere hymnische Black-Element hebt sich wohltuend vom sonstigen Brei dieser Songs ab. Der Refrain ist sehr emotional und gelungen. Von da an geht's aber leider wieder steil bergab. "With a borrowed smile" dürfte als der Höhepunkt der Einfallslosigkeit angesehen werden.

Das melodiöse "Tears and blood .... for you" reißt das Album noch einmal kurz aus der Lethargie. Wieder stark im alten Theater Of Tragedy Stil verarbeiten die Ungarn sehr ordentliche Melodien, die zwar ebenfalls simpel, aber effektiv sind. Das akustische düstere Outro "Welcome to your fun fair" ist ebenfalls nicht übel und kann zusammen mit den relativ herausragenden "Burn the knowledge" und dem eben erwähnten Vorgänger noch ganz knapp einen Platz im Mittelfeld sichern. Ob man mit diesem Album einen reservierten Platz im CD-Regal fordern kann, überlasse ich jedem selbst - auf Festivals würde ich mir diese Band jedenfalls zum Zeitvertreib ansehen wollen - mit der Hoffnung, dass sich live durch etwas mehr Enthusiasmus mehr Kurzweil einstellen möchte.

Herausragend und unabhängig vom musikalischen Inhalt möchte ich zum Schluss noch das grandiose Artwork von Cover und Booklet erwähnen. Starke Fotografien mit angenehm hohem künstlerischem Anspruch sind mal eine willkommene Abwechselung gegenüber den plakativ bösen und düsteren Covern der Genrekollegen. Würden sie diesen Anspruch auch an ihr Songwriting stellen, hätten wir ein rundum zufriedenmachendes Gesamtkunstwerk.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
Values are forever lost
On altar of freedom
Gnawed bone but still true
Bridge
Burn the knowledge
With a borrowed smile
Intolerant discrimination
Life or death
Tears and blood... for you
Welcome to your fun-fair
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:47 Minuten
VÖ: 03.04.2004

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