Dream Evil - The Book Of Heavy Metal

Review von Odin vom 23.05.2004 (10107 mal gelesen)
Dream Evil - The Book Of Heavy Metal Schon "Evilized" hat mich von den Qualitäten der Schweden überzeugt, aber die neue Scheibe - dieses aus purem Stahl gefertigte Langeisen - setzt nochmal nach und steigert die Begeisterung in selten erreichte Regionen.

Der Titelsong stampft erstmal den Schmalz aus den verdreckten Ohren. Schon lange ist es nicht mehr passiert, dass ich in meinem Zimmer stehe, die Anlage aufdrehe, pose und bange als wäre hier die erste Reihe bei einem Live-Gig. Der Sound killt, die Gitarren schneiden, die Rhythmiker treiben - man merkt, dass eine elitäre Auswahlmannschaft an der Arbeit ist, die bei dieser Arbeit ordentlich Spaß hat und dabei genau weiß, was sie tut.

Im Kern läßt sich der Stil von DREAM EVIL mit extensivem Namedropping beschreiben: OZZY (der in 'No Way' gar leibhaftig ein paar Zeilen eingesungen zu haben scheint - klingt zumindest sehr authentisch), DIO, ACCEPT, MANOWAR (Metal des Metal wegen),... Der Heavy Metal der Achtziger ins 21. Jahrhundert transportiert, und das mit einer mächtigen Performance. Neben Flitzefinger-Soli und den zutiefst metallischen lyrischen Themen haben wir es mit Anleihen bei BLIND GUARDIAN (Chorus 'The Mirror'), SONATA ARCTICA (Chorus 'Only For The Night') und auch den altehrwürdigen TWISTED SISTER bzw. WIDOWMAKER ('Let's Make Rock') zu tun. Eine explosive Mischung, veredelt im Schmelztiegen von DREAM EVIL, der alles zu einer stählernen Masse formt, die nur durch kleine Einschlüsse in Form von dem etwas laschen 'Tired' und der eher leichtmetallenen Ballade 'Unbreakable Chain' in ihrem Wert gemindert wird.

Die kleinen Durchhänger muss man relativieren - manch andere Band wäre froh, diese Songs als Höhepunkte ihrer Alben geschrieben zu haben! Dennoch zieht es die Truppe aus Produzent Fredrik Nordström (HAMMERFALL, IN FLAMES, ARCH ENEMY), dem griechischen Gitarren-Helden Gus G., Drummer Snowy Shaw (ex-KING DIAMOND / MERCYFUL FATE) sowie Shouter Niklas Isfeldt und Bassist Peter Stalfors ein Stückchen von der Höchstwertung herunter, die sie bis zur Hälfte der Scheibe noch ohne Probleme halten können. Fast durchgehend packende Metal Hymnen, die den Weg in den Metal-Olymp antreten werden. Diese Scheibe sollte man sich als qualitätsbewusster Metaller nicht entgehenlassen. Ich jedenfalls habe die limited Edition mit Bonus-DVD schon auf meinen Amazon-Wunschzettel gesetzt (mit Zaunpfahl zum Link zur Rechten wink).

Bleeding Songs: Hört einfach in den Titeltrack rein, wenn ihr die Platte dann noch nicht haben wollt, ist euch sowieso nicht mehr zu helfen. ;)

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. The book of heavy metal
02. Into the moonlight
03. The sledge
04. No way
05. Crusader's anthem
06. Let's make rock
07. Tired
08. Chosen twice
09. M.O.M.
10. The mirror
11. Only for the night
12. Unbreakable chain
Band Website: www.dreamevil.se
Medium: CD
Spieldauer: 50:07 Minuten
VÖ: 24.05.2004

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