Tacca Mills - Something going wrong

Review von Opa Steve vom 09.04.2004 (6269 mal gelesen)
Tacca Mills - Something going wrong Da sieht man mal wieder, wie man sich irren kann. Aufgrund des unverfänglichen Covers und der recht freundlichen Gestalten im Sleeve hätte ich eher mit gemäßigter Rock-Musik bis Prog-Metal gerechnet. Stattdessen überrumpelt die Bande den Zuhörer mit einem Crossover zwischen Hardcore und modernen Elementen bis zum NuMetal. Auch hier bewegt man sich aber frei von Konventionen, so dass man nach Hüpfern wie dem Opener "Manipulation" auf einmal sehr frische Klangkollektionen bemerkt. "Side step" groovt dann richtig los und mündet in einen sehr live-tauglichen Refrain zum simplen Mitgröhlen. Streckenweise bewegt sich das Album in recht hohen Geschwindigkeitsregionen, die nicht immer für für Breithosenträger geeignet sind. Bei "Traffic jam" ist der Titel regelrecht Programm. Interessant verwoben brettern die Vorstrophen-Riffs daher, um im Song Raum für schöne Bass-Breaks zu lassen.

Neben all dem Groove haben die Österreicher auch noch ein Händchen für sehr ansprechende Harmonie-Konstruktionen ("From Hell"). Leider stört bei diesen Songs der doch etwas durch ständiges Gebrülle und Geprolle recht limitierte Gesang, aber diese Ansätze heben Tacca Mills auf jeden Fall schon mal aus dem Sumpf der tiefgestimmten Tattoo-Kurzhaarbanger heraus.

Als überflüssige Songs muss ich leider die Schlusslichter "Crossing the lines" und "No time to hide" erwähnen. Um sich im Zuhörer festzusetzen bedarf es schon etwas mehr als allersimpelste Wiederholungen. Der Anfang des Albums war wesentlich stärker und man wird das Gefühl nicht los, als hätte man noch ein paar Lückenfüller mit draufgepackt.

Noch ein Wort zur Produktion: völlig unpassend zum Stil sind Tacca Mills sehr rauh und mittig produziert. Das fette Pfund vermisst man sehr, und auch das Mastering, welches den Namen kaum verdient hat, kann man nicht gerade als gelungen bezeichnen. Der etwas stumpfe Klang lässt zwar den Gitarren den Vorrang, aber die fehlende Durchschlagskraft sowie die fehlende Transparenz lassen einige sehr schöne Parts leider nicht klar durchscheinen, sondern man muss sich darauf konzentrieren, was die Lässigkeit der Scheibe leider schmälert. Dennoch reicht das Ergebnis ganz knapp für eine Positionierung im oberen Mittelfeld aus. Wenn die nächste Scheibe klanglich klarer und stilistisch noch etwas unverkrampfter wird, steht dem Einzug in die Oberklasse nichts mehr entgegen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
Manipulation
Side step
Traffic jam
Cry out your pain
From hell
Questions
Crossing the lines
No time to hide
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 31:00 Minuten
VÖ: 00.00.0000

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten