Tad Morose - Modus Vivendi

Review von Odin vom 16.11.2003 (7140 mal gelesen)
Tad Morose - Modus Vivendi Die erste Waffen dafür sind ordentliche Riffs, eingängige Melodien und bangbare Stampfer. So geht es gleich mit dem passend angehauchten 'Anubis' los. Der alte Schakal bereitet den Weg für ein kraftvolles Album mit einigen Reminiszenzen an andere Vertreter der Sparte wie etwa ICED EARTH, BLIND GUARDIAN oder gelegentlich auch PRIMAL FEAR (mit normalisierten Vocals).
Nach den ersten durchaus ansprechenden Songs wünscht man sich allerdings einen gelegentlich etwas schwerer werdenden Gasfuß. 'Afraid To Die' zeigt schon die feinen technischen Fertigkeiten aller Beteiligten von Drums über Gitarren-Soli bis zu den Chören auf, aber statt allzuviel Symphonik würde auch etwas Geschwindigkeit gut tun. Aber da wird umgehend Abhilfe geschaffen mit 'Clearly Insane', das deutlich forscher zur Sache geht. Die Doublebass wird losgelassen und die Grenze zum Thrash kommt am Horizont in Sichtweite.
Das anschließende 'Cyberdome' bremst auf abschüssiger Strecke stark ab, während darauf wieder ein mid-tempo Stampfer folgt, der die Matte gut in Schwingung bringen könnte. Wechselnde Tempi, Aufbau und Chöre erinnern mich immer wieder an ältere Outputs von Blind Guardian und anderen (die mir jetzt dummerweise nicht einfallen). Wieder deutlich aufwärts geht es dann mit 'Mother Shipton's Words' und einem wunderbaren Mitsing-Refrain. Geradeaus in den Nacken und die Beine, so muss das sein.
Im Mittelteil kann sich die Platte nun etwas stabilisieren und die Front kann näher betrachtet werden. Da stehen Schulter an Schulter rockende Riffs, starke Vocals, eine sauber in Szene gesetzte Instrumentalfraktion, ausgefeiltes Songwriting mit mal sperrigen mal vorhersehbaren Melodien, die sich aber durchaus im Ohr festsetzen. Dazu kommen ein paar Ausrutscher in eher schwer zu verdauende Songs, die wohl den Anspruch des Albumtitels rechtfertigen müssen. Der Faden ging mir öfter verloren beim Hören, es fällt nicht ganz leicht, sich auf das Album zu konzentrieren. Viele Melodien bleiben hängen, obwohl der Abstand zwischen dahinplätschernden und sperrigeren Songs gering ist und die Scheibe daher einige Umdrehungen fast unbemerkt nebenbei absolvierte. So bleibt für mich ein gemischter Eindruck eines bodenständigen, gut durchdachten und gekonnt eingetüteten Werkes, das wirklich gut ist, auch seine Höhepunkte hat, mich aber nicht vom Hocker reißen kann.

Bleeding Songs: 'Clearly Insane', 'Mother Shipton's Words'

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Anubis
2. No Mercy
3. Afraid To Die
4. Clearly Insane
5. Cyberdome
6. Take On The World
7. Mother Shiptons Words
8. Unwelcome Guest
9. Life In A Lonely Grave
10. When The Spirit Rules The World
Band Website: www.tadmorose.com/
Medium: CD
Spieldauer: 47:00 Minuten
VÖ: 17.11.2003

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten