Aeonblack - The Time Will Come

Review von baarikärpänen vom 26.02.2021 (7805 mal gelesen)
Aeonblack - The Time Will Come Mit AEONBLACK meldet sich eine weitere Band mal wieder aus der Versenkung zurück. Und Meister in Sachen stetiger Veröffentlichungen sind die Jungs wirklich nicht. Der erste Release, eine EP, datiert aus dem Jahre 2003, danach folgte 2014 der erste Longplayer. Nun, satte sieben Jahre später also das nächste Langeisen. Und dieses preist uns das Label als "Ode an den Heavy Metal" an. Hat sich da mal wieder jemand zu weit aus dem Fenster gelehnt? Nun, nach mehrmaliger Einfuhr der Songs kann man beruhigt feststellen, dass besagtes Infoschreiben des Labels den Punkt genau trifft. Wenn schon guter und traditioneller Metal, dann bitte genau so. Auch wenn AEONBLACK oft zitiertes Rad nicht neu erfinden, bietet "The Time Will Come" dennoch kleine aber feine Unterschiede zu sonstigen Genreveröffentlichungen.

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Nicht zu erwähnen braucht man eigentlich, dass ein klassisches Metalalbum mit den nötigen Zutaten garniert sein sollte, um zu zünden. Genau da stimmt bei AEONBLACK alles. Angefangen bei der Stimme von Sänger Holger Fehrke-Berger, der genügend Schmackes auf den Stimmbändern hat und der gelegentlich sogar mal wie ein junger und powervoller Rob Halford tönt. Dazu noch die Gitarren, die herrlich erfrischend riffen und solieren. Nicht zu vergessen Drummer Piet Steinbach, der sein Kit formvollendet vermöbelt und so den nötigen Punch liefert. Was uns zur letzten, aber wichtigsten Zutat bringt: den Songs. Wer seine Scheibe mit einem Knaller wie 'Spekter In Black' eröffnet, der hat eigentlich schon gewonnen. Was für eine Abfahrt! In die gleiche Kerbe schlagen 'Phantom Of Pain' und 'When The Darkness Falls'. Aber auch bei gedrosseltem Tempo gibt's hier keinerlei Qualitätsverlust. Man lausche nur dem mit fast schon epischen Melodien aufwartenden 'I Won't Think About Tomorrow' oder dem exzellent aufgebauten, fast achtminütigen 'The Time Will Come'. Die Jungs wissen, wie man Songs schreibt. Einen weiteren Farbtupfer setzt 'Warriors Call', die leicht thrashig klingende Verbeugung vor JUDAS PRIEST. Kurz und knackig, so muss das sein. Direkt im Anschluss folgt mit dem balladesken 'No Man's Land' eine Nummer, die bei weniger begabten Musikern hätte nach hinten losgehen können. Was AEONBLACK daraus gemacht haben, passt aber perfekt ins Gesamtbild. Toller hymnischer Chorus und gegen Ende des Songs die nötige härtetechnische Steigerung. Ebenfalls gelungen das geschwindigkeitsgedrosselte und eher dunkle 'Nightwalker', wie gemacht für eine Verschnaufpause in den ersten Reihen vor der Bühne, um die Halswirbel mal zu schonen und stattdessen die Fäuste in die Luft zu recken. Auch wenn hier öfters mal Erinnerungen an JUDAS PRIEST aufkommen, sei nochmals das abschließende 'When The Darkness Falls' erwähnt, das zumindest mich doch an die Hamburger RUNNING WILD denken lässt. Womit wir auch schon zu den Anfangs erwähnten kleinen aber feinen Unterschieden kommen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen ähnlich gelagerten Bands haben AEONBLACK ihr "The Time Will Come" von keinem anderen als Dennis Ward klanglich veredeln lassen. Und genau der spendiert dem Album einen frischen und modernen Sound. Auch hier lag das Infoschreiben des Labels also vollkommen richtig, das AEONBLACK bescheinigt, diesem Stil neues Leben einzuhauchen.

Böse Menschen könnten AEONBLACK vorwerfen, dass auf "The Time Will Come" die offensichtlichen Highlights fehlen. Diesen oberflächlich betrachteten "Makel" machen die Jungs aber ganz locker dadurch wett, dass sie hier elf Songs auf's Band gehämmert haben, die mit jedem Durchlauf immer mehr wachsen. Wer also seinen traditionellen Metal mit der nötigen Frische haben möchte, der dazu auch noch das Potential hat, sich langfristig in den Gehörgängen festzusetzen, der greift hier bedenkenlos zu.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Specter In Black
02. I Won’t Think About Tomorrow
03. 1999 Annihilation Overture
04. The Time Will Come
05. Warriors Call
06. No Man’s Land
07. The Phantom Of Pain
08. Nightwalker
09. Fire Wheels
10. Raw, Loud And Furious
11. When The Darkness Falls
Band Website: www.facebook.com/AEONBLACK-140787565995220
Medium: CD
Spieldauer: 53:04 Minuten
VÖ: 26.02.2021

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