Haken - Fauna | |
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Review von Metal Guru vom 05.03.2023 (3634 mal gelesen) | |
HAKEN sind Great Britains beste Prog Metal-Band der Welt - MEINER Meinung nach! Ich meine, was willste hier noch großartig verbessern - an kompositorischer Kompetenz, melodischer Meisterschaft, produktionstechnischer Perfektion, rhythmischer Raffinesse und spielerischer Spitzenleistung? Momentan bestehen die (von MIR so empfundenen) Könige der metallischen Progression/des progressiven Metalls aus Conner Green (fünf oder sechs dicke Saiten), Charles Griffiths (sieben oder acht dünne Saiten), Raymond Hearne (Becken und Felle), Richard Henshall (sieben oder acht dünne Saiten), Ross Jennings (Stimmbänder) und Peter Jones (schwarze und weiße Tasten). Letzterer war 2007 HAKENs Gründungsmitglied, bis 2008 deren Tastendrücker, überließ seinen Job die nächsten 15 Jahre Diego Tejeida und befindet sich nun - im Jahre 2023 und pünktlich zu "Fauna" - wieder an Bord, am Haken, in der Truppe. "Fauna" ist nach "Aquarius" (2010), "Visions" (2011), "The Mountain" (2013), "Affinity" (2016), "Vector" (2018) und "Virus" (2020) nicht nur HAKENs siebentes offizielles Studio-Album, sondern auch das erste mit altem/neuem Keyboarder. Wenn man bedenkt, dass (fast) alle Credits sämtlicher Vorgänger-Alben Tejeida unter anderem für HAKENs (Zitat) "... sound design" verantwortlich machten, fragt man sich, ob Jones jenes Sound Design auf "Fauna" aufrecht erhalten/kopieren/weiterführen kann. Kurz: Jein! Lang: HAKEN klingen auch im Jahre 2023 wie nur HAKEN klingen (können), aber einige Keyboard-Intros oder/und -Soli sounden doch reichlich "retro"! Neun Stücke in 62 Minuten und 12 Sekunden verdeutlichen einmal mehr, dass (Zitat Steve Morse) "... there must be something in the British water". Oder mit anderen Worten: Nicht zu fassen, was die ehemaligen Schulfreunde immer wieder an harmonisch herausforderndem, kompositorisch komplexem, melodisch mysteriösem, rhythmisch rätselhaftem, technisch totschlagendem Zeuch zusammenschustern. In den Liedern passiert so unfassbar viel, dass zumindest ICH keine sogenannten "Anspieltipps" nennen kann oder will. Drei Tracks sollte Männlein wie Weiblein dennoch gehört haben: Track No. 1 ('Taurus') - hart/kalt/technisch: ein super Opener, Track No. 3 ('The Alphabet Of Me') - polyrhythmische Verschiebungen und Trompeten-Solo inklusive und dann natürlich Track No. 8 ('Elephants Never Forget') - ein absurdes Amalgam aus bizarrem Cabaret, krummer Kunstmucke und QUEEN-Versätzen! Nicht ganz ernst zu nehmen Track No. 7 ('Lovebite') - wenn das HAKENs Versuch eines metallisch-progressiven "Hits" (= charttauglich/massenkompatibel/radiofreundlich) sein soll, muss dieser Versuch wohl als gescheitert bezeichnet werden (= viel zu komplex, viieel zu verkopft, viiieeel zu untanzbar). Sänger Jennings fristet dabei ein ähnlich undankbares "Schicksal" wie DREAM THEATERs James LaBrie: Die einen lieben ihn beziehungsweise seine Sangeskunst, die anderen kritisieren/meckern/nörgeln im Sinne von (Zitate) "... is' sich nix Metal", "... is' sich voll schwul" oder "... wär' sich besser 'ne Instrumentalband". Mannomann! Ne, Jennings ist schon genau der Richtige für HAKEN beziehungsweise deren Mucke - meiner wie immer vollkommen subjektiven Meinung nach (ich konnte halt noch nie auf breitbeinige, dickeierige, großmäulige Testosteron-Shouter - no names, please). Auch im Jahre 2023 bleiben HAKEN eine der profiliertesten Prog-Bands des mir bekannten Universums. Ihre Fähigkeit, ergreifende Emotion mit totschlagender Technik, gesangliche Großtat mit instrumentellem Irrsinn, magische Melodie mit rechenschieberartigem Rhythmus zu verquicken, verschlägt mir ein um's andere Mal den Atem. Für mich ist HAKENs 2023er "Fauna" (nach den irgendwie enttäuschenden 2018er "Vektor" und 2020er "Virus") sowas Ähnliches wie DREAM THEATERs 2021er "A View From The Top Of The World" (nach der geradezu katastrophalen 2016er "The Astonishing" und vergleichsweise simplen 2019er "Distance Over Time"): eine deutliche Verbesserung gegenüber den jeweiligen Vorgängern, eine (absichtliche/bewusste oder unbewusste/zufällige?) Rückkehr zu "alter Stärke" (whatever THAT means) und DAS trotz dramatisch reduzierter Solo-Eskapaden. Unnötig zu erwähnen, dass sowohl jeglicher HAKEN-Genuss als auch die Wiederentdeckung jener "alten Stärke" mehrfache Intensivhörung erfordert. Wie gesagt: Alles MEINE (und nichts als MEINE) Meinung! Nur seeehr selten verkleckere ich neun oder zehn Tropfen für irgendetwas beziehungsweise irgendjemand. Hier und jetzt mach' ich's, weil: Was willste hier noch großartig verbessern? Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Taurus (04:49) 02. Nightingale (07:25) 03. The Alphabet Of Me (05:34) 04. Sempiternal Beings (08:24) 05. Beneath The White Rainbow (06:45) 06. Island In The Clouds (05:46) 07. Lovebite (03:50) 08. Elephants Never Forget (11:07) 09. Eyes Of Ebony (08:32) | Band Website: www.hakenmusic.com Medium: CD + digital Spieldauer: 62:12 Minuten VÖ: 03.03.2023 |
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