Toledo Steel - No Quarter | |
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Review von baarikärpänen vom 15.06.2018 (6392 mal gelesen) | |
Mit Bands von der Insel ist das ja in den letzten Jahrzehnten so eine Sache. Konnte man sich Anfang der 80er noch darauf verlassen, dass aus dem Vereinigten Königreich Qualitätsware über den Kanal geschippert kam, ist es seitdem doch so, dass die englische Presse Truppen regelrecht hochbläst, die sich letztendlich aber nur als laues Lüftchen entpuppen. Und Trends hat schon lange keine Band aus UK mehr gesetzt. Muss ja auch nicht unbedingt, man kann sich ja aus dem reichhaltigen Fundus der NWOBHM bedienen, etwas verfeinern, einen eigenen Stempel aufdrücken und schon klappt's mit der breiten Akzeptanz. Wie das funktioniert, haben die US-Boys von NIGHT DEMON gezeigt. Gleiches versuchen nun TOLEDO STEEL aus Southampton, die immerhin schon seit 2011 durch die Szene wuseln und sich (laut Label-Info) an der Spitze der New Wave of Traditional Heavy Metal befinden. Weit gefehlt, kann man da nur sagen. Nach einem Demo und zwei EP, hauen die Jungs jetzt mit "No Quarter" ihr Longplay-Debüt raus. Grundsätzlich machen TOLEDO STEEL nicht mal viel verkehrt. Sich soundmäßig auch bei early MAIDEN zu bedienen, ist ja schließlich nicht verwerflich (am offensichtlichsten beim Titelsong). Allerdings wird schon beim Opener 'Behold The Machine' klar, woran es bei TOLEDO STEEL krankt. Da wäre zum einen das Songwriting. 'Behold The Machine' startet recht vielversprechend. Auch wenn der Song versucht mit Geschwindigkeit zu punkten, hat man immer den Eindruck, da zieht irgendjemand verzweifelt an der Handbremse. Und was überhaupt nicht geht, ist der wirklich mittelmäßige Break nach ca. vier Minuten, das gewollt Epische danach, das die verbleibenden drei Minuten zur Tortur macht. Dass TOLEDO STEEL es draufhaben, doch gute Songs zu schreiben, zeigt sich lediglich auf 'Sight Of The Sniper'. Warum davon nicht mehr? Aber selbst wenn die Band mehr Songs von dem Kaliber geschrieben hätte, die Leistung (hüstel) des Sängers hätte alles wieder zunichte gemacht. Sorry, Jungs, aber euer Heldentenor Rich Rutter geht gar nicht. Erinnert mich ganz stark an die deutschen STEELER und ihren Sänger Peter Burtz, der irgendwie auch immer daneben lag. Aber das hatte noch einen ganz speziellen Charme, weil Burtz auf besonders bemühte Abwechslung verzichtete. Schlussendlich wären da noch die Lyrics. Ich erwarte ja keine poetischen Höchstleistungen von einer Band, die sich diesem Genre verschrieben hat, aber hier tropft das Klischee an allen Ecken und Enden. Ich sag nur 'Rock Nights' oder 'Heavy Metal Headache'. Alles in allem hatte der ausgelutschte Spruch "Hier ist noch Luft nach oben" nie mehr Gültigkeit. Der Stahl aus Toledo war ja dafür berühmt, dass man aus ihm besonders tolle Schwerter und Degen dengeln konnte, die so manche Rübe abgesäbelt haben. Schon die ollen Römer wussten das. Was TOLEDO STEEL allerdings mit "No Quarter" bieten, ist leider nur eine verrostete und stumpfe Klinge. In Sachen traditionellem Metal von der Insel haben die Label-Kollegen von SEVEN SISTERS eindeutig die Nase vorne. Gesamtwertung: 5.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Behold The Machine 02. No Quarter 03. Cemetery Lake 04. Visions In The Fire 05. Sight Of The Sniper 06. Rock Nights 07. Heavy Metal Headache 08. When The Night Draws In | Band Website: www.facebook.com/toledosteelband Medium: CD Spieldauer: 40:59 Minuten VÖ: 25.05.2018 |
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