Rapid - Blackstar Oppression Regime

Review von baarikärpänen vom 25.05.2023 (2773 mal gelesen)
Rapid - Blackstar Oppression Regime Holla die Waldfee, wenn RAPID nicht oldschool sind, was soll man dann als oldschool bezeichnen? Seit 2013 rödeln die Finnen im Untergrund rum und haben es in zehn Jahren gerade mal auf ein paar Demo-Aufnahmen gebracht und auf ihre allererste EP "Blackstar Oppression Regime" in 2022. Die gab's wundersamerweise, weil oldschool und so, nicht auf Tape, sondern nur digital. Aber zum Glück helfen Dying Victims jetzt nach und veröffentlichen die EP wenigstens auf Vinyl und auf CD.

Bei RAPID bekommen Nostalgiker, die die frühen 80er als das Nonplusultra des harten Metals bezeichnen, die Vollbedienung. Das fängt bei den Outfits der drei Finnen an, geht über die Attitüde und endet bei der Musik. RAPID beziehen ihre Einflüsse wirklich aus allem, was damals als brutal angesehen wurde und in einzelnen Fällen wirklich innovativ war, was die weitere Entwickling der Stromgitarrenmusik betrifft. Würde mich also nicht wundern, wenn im Proberaum von RAPID nichts aus den Boxen kommt, was nach 1984 veröffentlicht wurde. RAPID träumen bestimmt sogar von HELLHAMMER, VOIVOD, VENOM und SLAYER. Das alles mixen die drei Finnen und heraus kommt ein angeschwärzter Speed Metal, versetzt mit der punkigen Ausrichtung ganz früher VOIVOD. Musik für Schöngeister ist das natürlich nicht. Und dementsprechend wird das auch umgesetzt.

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Spätestens wenn die Gitarre im eröffnenden 'Manticore' einsetzt, weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Erinnert mich verdammt an den "Sound" der ersten BATHORY-Veröffentlichung. Unterschied ist nur, dass man hier tatsächlich auch die Drums hört. Richtig merkwürdig wird's dann in der Mitte des Songs, wenn ein Blechblasinstrument schräge Töne dazuaddiert. Und Bassist/Sänger Vincent Revenge? Nun ja, der deckt bereits im Opener alles ab, was zu Beginn der 80er Rang und Namen im extremen Bereich hatte. Ein wenig Cronos hier, etwas Tom Warrior da, dazu von Grunts bis Screams alles, was das Herz begehrt. Sogar der Heldentenor wird mal ausgepackt. Und das hält der Mann bei jedem der ersten vier Songs auch so durch. Schräg übrigens auch die elektronischen Spielereien im zweiten Stück, 'The Arrival'. Und wer beim Beginn und in vielen Teilen von 'Marines Of The Blackstar' nicht an 'Voivod' vom "War & Pain"-Album der Kanadier denkt, dem ist nicht mehr zu helfen. Wer zur CD-Version von "Blackstar Oppression Regime" greift, der bekommt zusätzlich die vier Songs des "Deadly Torment"-Demos. Zum Sound braucht man nicht mehr viel zu sagen. Der ist, natürlich, so oldschool wie es nur geht. Allerdings glaube ich, wenn ich mir zum Beispiel Tapio Malmström an den Drums anhöre, der einige nette Sachen auf seinem Kit trommelt, sind die Jungs eigentlich ganz patente Musiker. Wie dem auch sei, Dying Victims haben mit der Veröffentlichung von "Blackstar Oppression Regime" einiges richtig gemacht und der Scheibe auch gleich noch ein neues, wesentlich besseres Artwork spendiert.

Wer sich also mit einer räudigeren Variante von TRIBULATION oder DESTRÖYER 666 anfreunden kann, bei der auch ältere Schoten wie BULLDOZER, BATHORY oder VOIVOD ihre Spuren hinterlassen haben, der schlägt hier zu. Für die Musik gibt's siebeneinhalb Punkte und für die Attitüde der Jungs addieren wir noch einen halben Punkt dazu.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Manticore
02. The Arrival
03. Edge Of Eternity
04. Marines Of The Blackstar
05. Strike From Hell (CD-Bonus)
06. Destructive Force (CD-Bonus)
07. Queen Of Torment (CD-Bonus)
08. The Dark Realms (CD-Bonus)
Band Website: www.facebook.com/people/Rapid-metal/100063
Medium: CD, LP
Spieldauer: LP: 20:24 Minuten
VÖ: 26.05.2023

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