The Very End - Zeitgeist

Review von Damage Case vom 29.04.2021 (6246 mal gelesen)
The Very End - Zeitgeist THE VERY END sind echte Ruhrpottjungs, spielen jedoch keinen Thrash Metal, wie man ihn von KREATOR oder SODOM kennt. Vielmehr bieten die Essener auch auf ihrem vierten Album "Zeitgeist" moderne, thrashige Hartwurstmucke, die nicht selten Metal Core und Melodic Death streift. Dabei haben die Essener eine nachvollziehbare Entwicklung seit ihrem Debüt "Vs. Life" (2008) hingelegt und sich qualitativ von Album zu Album gesteigert. "Zeitgeist" markiert somit nun nach fast zehn Jahren Albumpause nicht nur eine Art Rückkehr, sondern auch einen vorläufigen Höhepunkt dieser bemerkenswerten Reise. Das Lineup ist relativ stabil geblieben, neu ist lediglich FINAL DEPRAVITY-Schlagzeuger Jerome Reil. Sänger Björn Gooßes beherrscht immer noch das volle Programm aus Schreien, Growlen und Singen - mit diesem Wechselgesang setzt er ein wichtiges Trademark von THE VERY END. Produziert von Cornelius Rambadt (BONDED, DISBELIEF, SODOM) überzeugt das Album mit fettem, aber einen Tick zu modernem Sound. Das Songwriting ist variabel, manchmal fühlt man sich an PANTERA (Drumming), ab und zu an ARCH ENEMY (Soli), manchmal an späte MACHINE HEAD (Riffing) erinnert, häufig auch an SOILWORK (Melodien, wie in 'Light The Lows', 'Truth & Tremor') - alles keine schlechten Referenzen. Einziges Manko: Es fehlen die Hits, denn kein Song setzt sich nachhaltig in den Gehörgängen fest. Das erneut von Sänger Björn Gooßes angefertigte Artwork steht jedoch in der Tradition der bisherigen geschmacksicheren Plattencover und zeigt den sargförmigen Verstärker verhüllt und blutig in Engelsgestalt. Ein Satz noch zum Titelsong: Der Begriff 'Zeitgeist' ist seit einigen Jahren leicht verschwörungstheoretisch behaftet. Im Text von Björn klingt davon jedoch nichts an. Wäre der Song in englischer Übersetzung 'Spirit Of Time' benannt, würde wahrscheinlich niemand darüber mit der Achsel zucken.

Fazit: Wer sich für eine thrashige Variante skandinavischer Bands der Marke SOILWORK, ARCH ENEMY, DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES erwärmen kann, wird mit THE VERY END im Allgemeinen und "Zeitgeist" im Speziellen Freude haben. Trotzdem etwas zwiespältig das Ganze, neun Jahre nach "Turn Off The World" hätte der Knall größer sein dürfen. Drei Anspieltipps: Gibt's nicht. Die Mannschaft ist der Star. Hört rein und findet heraus, ob euch "Zeitgeist" abholt.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Teratoma
02. Light The Lows
03. On Parole
04. Zeitgeist
05. Truth & Tremor
06. Short Cuts Deep Wounds
07. Brave New Blood
08. Anechoic
09. The Day It All Went Black
10. Sorrow No More
11. From Boon To Bane
12. Until There's Nothing Left Of Us
Band Website: www.theveryend.net
Medium: CD
Spieldauer: 49:18 Minuten
VÖ: 30.04.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten