Vhäldemar - I Made My Own Hell

Review von Odin vom 25.01.2004 (7956 mal gelesen)
Vhäldemar - I Made My Own Hell Die Spanier mit dem Vikinger-Namen konnten ja nicht nur mich bereits mit dem Debüt überzeugen. Nun legt man den Zweitling nach und nochmal einen Zahn zu.

Beim Sound wurde etwas nachgebessert, jetzt kommen auch die Gitarren ordentlich zur Geltung, aber insgesamt klingt es manchmal etwas zu glatt und flach. Das Gewand ist weiterhin das des europäischen Power Metals von Kürbissen bis Grabschauflern und Raserei. Wie schon die erste Veröffentlichung finde ich aber auch "I Made My Own Hell" herausragend was die Mischung angeht; von frontalen Power Bangern über straighte True Stampfer bis zu verspielten Blicken über den Tellerrand reicht das Spektrum, in dem die Einflüsse verarbeitet werden. So finden sich Songs, die einigen der als Vorbilder zu nennenden Bands zur Ehre gereichen würden, hätten die sie veröffentlicht... (MANOWAR, GAMMA RAY - auch das wurde schon im Review von "Fight To The End" angesprochen, u.a.)

Eine Fortsetzungsgeschichte gibt es auch: "Old King's Vision (part II)" schleppt eine düstere Geschichte aufs Parkett, deren Epik nichtmal durch den lustigen Akzent in den Sprechpassagen gemindert wird. Escudero's rauhe, manchmal giftig keiffende Stimme ist ein angenehmer Begleiter der klassischen Riffs. Aber auch instrumental machen VHÄLDEMAR eine gute Figur. Das zeigt zum Beispiel die Gesangspause 'Mystery' deutlich, die aber doch nach einer Weile etwas Langeweile aufkommen lassen kann. Dafür geht es danach gleich wieder in die Vollen. Das 'House Of War' galoppiert in eher unbangbarem Tempo und mit einigen sehr bekannten Leads Nachbars Vorgarten nieder. Der "Running Wild"-Ruf nach dem langsam Chorteil zur Mitte kommt sicherlich auch nicht von ungefähr. Das schließende Instrumental 'March Of Dooms' hingegen erinnert eher an einen der progressiven RAGE-Songs aus Victor Smolski's Feder.

Mehr Groove und Rock'n'Roll gibt es spätestens mit 'Death Comes Tonight' - "Black leather, spikes, head banging, metal comes tonight" - mehr muss man nicht sagen! Hier haben wir auf jeden Fall ein paar Herren, die unsere Unterstützung verdienen. Den notorischen Nörglern gibt das zwar wieder Wasser auf die Mühlen, da das Material natürlich alles in der einen oder anderen Form schonmal da war, aber meiner Meinung nach noch nicht in dieser Mischung und Darbietung. Der Schmelztiegel aus Spanien hat sich hier schon ein eigenes Süppchen gekocht und würzt noch etwas nach. Drummer Martinez arbeitet wie eine Maschine [hmm...] und Escudero macht sich auf den steinigen Weg ein kleiner Eric Adams zu werden.

Positiv möchte ich noch anmerken, dass die Scheibe eine der wenigen ist, die von Haus aus mit CD-Text-Informationen ausgestatten sind. Auch wenn die im Fall von 'Dreamer' widersprüchlich sind, da der Track laut CD-Text 'For Us All' heißt...

Bleeding Songs: 'Steam-roller', 'Old King's Visions (part II)', 'House Of War', 'Death Comes Tonight', 'March Of Dooms'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. I Made My Own Hell
2. Breakin' All The Rules
3. No Return
4. Steam-roller
5. Old King's Visions (part II)
6. Mystery
7. House Of War
8. Moonlight
9. Dreamer
10. Death Comes Tonight
11. I Will Rise My Fist
12. March Of Dooms
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 50:49 Minuten
VÖ: 17.11.2003

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