Battle Beast - No More Hollywood Endings | |
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Review von Elvis vom 29.03.2019 (9345 mal gelesen) | |
BATTLE BEAST haben bei mir zugegeben schon seit dem ersten Album einen Stein im Brett. Seitdem hat sich einiges bei der Band getan, denn neben der seit dem zweiten Album neuen Sängerin Noora hatten die Finnen sich bekanntlich vor ihrem letzten Album "Bringer Of Pain" von ihrem Gründer und Haupt-Songwriter Anton Kabanen v.a. wegen eines Streits um die Ausrichtung der Band getrennt. Die Befürchtungen, es könne damit mit der Band vorbei sein, waren zweifellos vorhanden, wurden jedoch vom starken letzten Werk m. E. deutlich zerstreut. Nunmehr steht das neue Album "No More Hollywood Endings" an und damit der nächste Anlauf zu beweisen, dass BATTLE BEAST auch allein bestens bestehen können. Anton Kabanen hat zwischenzeitlich mit BEAST IN BLACK seine eigene neue Band am Start, die den "alten" Stil von BATTLE BEAST ziemlich gekonnt und auch erfolgreich weiterführt. Im Gegensatz zu meinem Kollegen hier fand ich sowohl deren Debüt "Berserker" als auch insbesondere das aktuelle vor kurzem veröffentlichte Werk "From Hell With Love" wirklich stark. Insofern schadet es nicht, hier auch den Vergleich zur direkten Konkurrenz zu ziehen, die ja ebenso wie BATTLE BEAST polarisiert. Nachdem der Weggang von Kabanens doch ziemlich metallisch-technoider Schiene bei BATTLE BEAST zwar einerseits gut geklappt, aber andererseits eben auch für Irritationen gesorgt hat, kann vorausgeschickt werden, dass auch "No More Hollywood Endings" sicherlich kontrovers diskutiert werden wird. BATTLE BEAST machen gleich einen starken Einstieg mit dem Opener 'Unbroken', der in gewohnten Fahrwassern unterwegs ist. Deutlich mehr Pathos und Dramatik hat dagegen unmittelbar die erste Single, der Titeltrack. Beide Songs eint die Eingängigkeit, ohne dabei aber zu stark in dieselbe Kerbe zu hauen. Während es bei 'Unbroken' noch eher im Ansatz war, so könnte die zweite Single 'Eden' durchaus sehr gut auch auf einem der letzten NIGHTWISH-Alben gewesen sein. Laut Noora war dies keinesfalls Absicht, aber das darf die Band durchaus als Kompliment betrachten - zweifellos ein weiterer guter Song. 'Unfairy Tales' geht dagegen etwas mehr in Richtung Stadion-Rocker mit 80er-Touch, gefällt mir aber auch sehr gut, insbesondere im Refrain. Ein besonderer Liebling von Noora ist 'Endless Summer'. Der Song ist eine schöne Ballade in bester 80er-Tradition, die seinerzeit sowohl Hitpotential als auch Airplay-Chancen gehabt hätte. Ist das noch Heavy Metal? Wohl nicht, dafür aber für offene Ohren ebenso cheesy wie schön. Knackiger wird es wieder mit 'The Hero' und 'Piece Of Me', hier geht es dann doch wieder ordentlich, aber immer noch eingängig zur Sache. 'Piece Of Me' als auch z. B. 'Raise Your Fists' haben als Rockstampfer einen gewissen DORO-Touch, sind dabei aber eigenständig genug, um nicht als Kopie durchzugehen. 'I Wish' kann ebenso wie 'The Golden Horde' auch gefallen, bevor es zum Abschluss der regulären Ausgabe von "No More Hollywood Endings" mit 'World On Fire' wiederum einen eher poppigen Rocker gibt, der auch wieder ein bisschen NIGHTWISH-Anleihen hat. Die beiden Bonustracks lagen zur Rezension leider nicht vor. Die Produktion ist insgesamt auf gutem Niveau, die Band macht einen guten Job, wird allerdings dennoch schon überstrahlt von Noora, die hier alle Facetten zieht und sich einmal mehr als eine ausgezeichnete Sängerin mit hoher Variabilität präsentiert. Trotz der textlich weitestgehenden eigentlich sehr düsteren und dramatischen Ausrichtung des Albums mit vielen emotionalen Facetten schafft die Frau es, neben der guten Musik den Hörer mit einem guten Gefühl zurück zu lassen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger habe ich den Eindruck, dass "No More Hollywood Endings" insgesamt etwas konsistenter im Songwriting ist und noch mehr Abwechslung drinsteckt. Gleichzeitig haben BATTLE BEAST zweifellos kein Problem damit, poppige oder auch mal symphonische Elemente stärker auszubauen, was mir jedenfalls wirklich gut gefällt. BEAST IN BLACK fahren dagegen auf starkem Niveau die vorherige deutlich metallischere Schiene weiter, was auf seine Weise auch gut funktioniert. Noora gibt mir jedoch neben der Offenheit für poppige Klänge den Ausschlag eher zu BATTLE BEAST hin. Dementsprechend wird auch "No More Hollywood Endings" stark polarisieren. Vielfach ist das hier definitiv kein Heavy Metal mehr, allerdings im Umkehrschluss deswegen auch keine schlechte Musik. Wer den neueren Weg von BATTLE BEAST mag und insbesondere recht scheuklappenfrei an die Sache rangeht, bekommt hier ein Album, das auch nach diversen Durchläufen immer noch sehr viel Spaß macht und viele tolle Songs bietet. Hier geht es insoweit auch nicht um übertriebenen musikalischen Tiefgang, sondern eben Spaß an der Sache. Der Erfolg gibt offenbar jedoch auch Recht, denn die Hallen sind bei der aktuellen Tour auch schon wieder eine Nummer größer geworden. Wer es lieber metallischer mag, kann immer noch zu BEAST IN BLACK "ausweichen". Aus meiner Perspektive ist die Bildung zweier Bands hier an sich sogar ein Glücksfall, da beide auf ihre Weise ein Publikum verdient haben und die Fans idealerweise dadurch doppelt so viel Musik bekommen. Kurz gesagt: entweder Ean liebt es oder man hasst es, aber irgendeine Reaktion dürfte "No More Hollywood Endings" bei den meisten Hörern auslösen. Und das ist doch auch was wert. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Unbroken (4:08) 02. No More Hollywood Endings (3:54) 03. Eden (4:00) 04. Unfairy Tales (3:33) 05. Endless Summer (3:37) 06. The Hero (4:13) 07. Piece Of Me (3:39) 08. I Wish (4:26) 09. Raise Your Fists (6:10) 10. The Golden Horde (3:58) 11. World On Fire (4:03) 12. Bent And Broken (DIGI/2LP Bonustrack) (3:50) 13. My Last Dream (DIGI/2LP Bonustrack) (3:50) | Band Website: www.facebook.com/battlebeastofficial Medium: CD Spieldauer: 53:22 Minuten VÖ: 22.03.2019 |
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