Kyng - Breathe In The Water

Review von Stormrider vom 07.12.2016 (4140 mal gelesen)
Kyng - Breathe In The Water "Breathe In The Water" ist das dritte Album der Kalifornier von KYNG, und wenn das alte Credo des Make it or break it-Albums noch gelten sollte, ja dann weiß ich nach dem Dreher noch nicht ob es KYNG schaffen. Wer mit der Band bis dato nicht vertraut ist, der stellt sich einen Bastard aus Stoner Rock mit latenter 70er Schlagseite und trotzdem modernem Metalanstrich sowie einem großen Schuss ALTER BRIDGE vor. Insbesondere die Vocals von Gitarrist und Sänger Eddie Veliz erinnern mehr als einmal an den Kollegen Myles Kennedy, was ja alles andere als schlechte Referenz wäre.

Der Einstieg mit 'Pristine Warning' drückt dann zwar auch ordentlich aufs Gaspedal und zeigt die härtere Seite von KYNG, wirkt in sich aber trotzdem etwas unausgegoren und zusammengestückelt. Da kann der folgende Titeltrack doch etwas mehr überzeugen. Hier ist die Mischung aus Stoner Rock mit modernem Anstrich in sich stimmiger und der Rocker groovt ordentlich ins Beinkleid. 'Follow Blindly' atmet dann trockenen Wüstenstaub, ehe 'Show Me Your Love' die balladeske Seite der Band offenbart. Ok, das ist bei dem Songtitel nun auch nicht wirklich überraschend. Anschließend führt ein unspektakuläres Füller-Instrumental, 'Reckoning (Pt. 1)', in den ebenfalls nicht wirklich mitreißenden Rocker 'The Dead'. Der leitet die zweite Albumhälfte ein, die sich etwas zieht und nicht so recht zu überzeugen weiß. Überhaupt haben KYNG sich mit ihren instrumentalen Überleitungen nur bedingt einen Gefallen getan. Klar, "Breathe In The Water" zielt nicht auf einzelne Single-Hits ab und muss als Ganzes verstanden werden, aber es gibt kaum einen Grund, sich diese Sequenzen mehrfach anzuhören, so wenig passiert darin. Eher nehmen sie die Fahrt raus und verleiten dazu sich noch kurz ne Kippe draußen anzustecken, bis es vorbei ist. Muss ja gleich wieder ein Song kommen, sozusagen. Als Nichtraucher natürlich nicht so sinnvoll, also wartet man einfach, bis es weitergeht. Und so zieht das Album in der zweiten Hälfte dann irgendwie an mir vorbei ohne wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Zwar kommt mit 'Not Enough' gegen Ende nochmal ein richtig starker Song zum Vorschein, der die Trademarks der Band bündelt und zeigt, was möglich wäre, wenn man nicht diese ganzen Kaugummiparts zwischen und in die Songs gebaut hätte, aber alles in allem kann Album Nummer drei leider nicht an den Vorgänger "Burn The Serum" anschließen.

Wer mit den Längen auf dem Album keine Probleme hat, der findet ein von Machine (u.a. LAMB OF GOD) adäquat in Szene gesetztes Album, welches es schafft, verschiedene Rockjahrzehnte stimmig zu vereinen und gleichzeitig modern und doch klassisch zu tönen, ohne dabei wirklich songwriterische Glanzpunkte setzen zu können. "Breathe In The Water" ist ganz bestimmt alles andere als schlecht, kann mich aber leider auch nicht wirklich so begeistern, wie ich es mir vor der Rezension und dem starken Vorgänger erhofft hatte.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Pristine Warning
02. Breathe In The Water
03. Closer To The End
04. Follow Blindly
05. Show Me Your Love
06. Reckoning [Pt. 1]
07. The Dead
08. Bipolar Schemes
09. Hide From You
10. Song For A Broken Masque
11. The Beginning Of What Was
12. The Battle Of The Saint/Lines
13. Not Enough
14. What I'm Made Of/Reckoning [Pt. 2]
Band Website: www.kyngband.com/
Medium: CD
Spieldauer: 52:19 Minuten
VÖ: 07.10.2016

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