Robert Pehrsson's Humbucker - Long Way To The Light | |
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Review von Stormrider vom 26.11.2016 (5243 mal gelesen) | |
Als ROBERT PEHRSSON 2013 das selbstbetitelte Debütalbum "Robert Pehrsson's Humbucker" rausbrachte, überschlug sich die einschlägige Fachpresse mit Lobeshymnen. Und das vollkommen zu Recht. Auch ich habe damals die Luftgitarre durch den Raum gerockt (zum Review), und das tue ich heute auch noch, denn das Album hat auch nach drei Jahren nichts von seinem Charme eingebüßt. Umso erschreckender war es, das trotz Promotion über die größten szenerelevanten Magazine hierzulande beim Gig im Zoom/Frankfurt vielleicht gerade mal 20 Nasen anwesend waren. Aber Robert hat sich davon offenbar nicht zurückwerfen lassen und präsentiert mit "Long Way To The Light" endlich den Nachfolger zum Hitfeuerwerk seines Debüts. Und genau da setzt der Opener 'Send Her My Love' auch wieder an. Coole direkt ins Knie gehende Gitarrenlicks, die zwar einen Retrotouch haben, aber nicht angestaubt klingen, harmonischer Gesang, und ein Refrain, den man schon nach dem ersten Hören kaum aus dem Kopf bekommt. "Long Way To The Light" macht also genau da weiter, wo der Vorgänger nach 30 Minuten viel zu früh aufgehört hat. 'Distant Bound' tönt anschließend ein wenig nach FLEETWOOD MAC und überzeugt mit den gleichen Merkmalen die man schon als Trademarks von Robert bezeichnen kann. Natürlich gibt es nichts total Außergewöhnliches zu hören, aber das Gespür für diese unglaubliche Eingängigkeit, ohne dabei im Geringsten cheesy zu wirken, die haben nicht allzu viele Songwriter im Classic Rock. Entweder rockt es, oder es ist cheesy. Hier ist das definitiv nicht so. Es rockt und ist trotzdem komplett earchatching. 'Traveling Through The Dark' ist dann der erste Song, der sich nicht so wirklich entfalten will, bleibt dabei aber immer noch weit über dem Durchschnitt dessen, was man regelmäßig so zur Disposition stilistisch vergleichbarer Acts zu hören bekommt. Das nächste Highlight stellt dann 'Pretender' dar. Was für ein Refrain!!! Nun könnte ich natürlich auf jeden der neun Songs eine kleine Lobeshymne singen, lasse ich aber, sage stattdessen klipp und klar: Wer Classic Rock mit Einflüssen aus den 70ern, 80ern und 90ern mag, der findet bei ROBERT PEHRSSON'S HUMBUCKER auch 2016 wieder einen Anwärter auf das Album des Jahres. Ja, vielleicht ist "Long Way To The Light" nicht mehr ganz so explosiv wie das Debüt. Ja, vielleicht sind die Songs einen Tick langsamer und melancholischer. Ja, vielleicht ist ein Album mit nicht mal 30 Minuten nicht abendfüllend, insbesondere wenn ein Song, 'The Hollow Of A Rising Tone', bereits bekannt ist. Ja, vielleicht stehen die Gitarren im Mix ein Mü zu weit im Vordergrund. Ja, es ist seitens der Promoter natürlich vollkommener Quatsch, ihn als einen der vielleicht letzten großen Künstler in der Ahnenreihe von Jimmy Page, Ritchie Blackmore und Michael Schenker zu bezeichnen. ABER: Wen interessiert das eigentlich alles, wenn man hier eine Platte vorliegen hat, die von vorne bis hinten durchläuft und exakt das macht, was sie soll. Sie rockt, sie rollt, sie macht Spaß. Das Debüt war in Summe vielleicht ein Stück gewitzter und explosiver, aber am Ende verweist "Long Way To The Light" die Konkurrenz problemlos mit einem Riff auf die Plätze. Ich gehe die Luftgitarre einstöpseln, und das solltet ihr auch tun! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Send Her My Love 02. Distant Bound 03. Traveling Through The Dark 04. Break Away From This Broken Heart 05. Pretender 06. Zero Emotion 07. The Hollow In A Rising Tone 08. The Somber Sleeps 09. No I Don't | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 29:34 Minuten VÖ: 04.11.2016 |
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