U.D.O. - Decadent | |
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Review von Stormrider vom 09.02.2015 (8905 mal gelesen) | |
Sind etwa schon wieder zwei Jahre vergangen? Denn das ist der übliche Turnus, in dem uns das Solinger Metalurgestein Udo Dirkschneider mit seiner Band U.D.O. immer wieder neue Alben in die Schränke wuchtet. Nein, es sind noch nicht einmal zwei Jahre vergangen, aber die Frischzellenkur an der Gitarrenfront, vor der Veröffentlichung des Vorgängers "Steelhammer" wurden die langjährigen Weggefährten Stefan Kaufmann und Igor Gianola durch das neue Duo Andrey Smirnov und Kasperi Heikkinen ersetzt, scheint der niemals des wahren Stahls müde werdenden Reibeisenstimme einen Energieschub versetzt zu haben. Natürlich ist auf einem Album, auf dem das U.D.O.-Label prangt, auch nichts anderes enthalten, als echter unverfälschter Metal, aber im Vergleich zu vielen der Vorgängeralben kann "Decadent" doch durch kleine Veränderungen auf sich aufmerksam machen. Von modern im Sinne des Modern Metal zu sprechen, wäre zwar vermessen, aber insgesamt klingt das 15. Album der Band frischer, im Bereich der Gitarren kräftiger und aus produktionstechnischer Sicht etwas drückender, kurz einen Tacken energischer, als z.B. "Dominator" oder "Rev-Raptor", die für sich genommen ja auch keine schlechten Alben waren. Eröffnet wird der Zwölftracker von 'Speeder', einer treibenden Hymne, die besonders durch ihr Riffing zu gefallen weiß, was auch für das nicht minder starke 'House Of Fake' gilt. Dazwischen ist der Titeltrack platziert, der ein Mid-Tempo-Stampfer erster Güte geworden ist. 'Mystery' ist dann ein etwas beliebiger Song geworden, aber das vergisst man, sobald die ersten Takte von 'Pain' durch die Boxen kriechen. Für mich aufgrund seiner Melodieführung und des Arrangements das absolute Albumhighlight. Überhaupt sind im Mitteldrittel die stärksten Songs auf "Decadent" platziert. Zwar ruft die Ballade 'Secrets In Paradise' nur bedingt Gänsehaut bei mir hervor (was aber daran liegt, dass ich Udos Stimme noch nie wirklich für Balladen geeignet fand), aber alles, was darum platziert ist, gehört zum Besten, was ich von U.D.O. in der letzten Dekade gehört habe. Wer auf teutonische Metal-Hymnen steht, der wird an Songs wie 'Breathless' oder 'Under Your Skin' seine wahre Freude haben. Dass Udo sich auch lyrisch regelmäßig mit den Missständen unserer Welt auseinandersetz, wird niemandem entgangen sein, der sich mit seinen Texten beschäftigt hat. Und so schlägt auch dieses Album wieder kritische Töne an und weist auf so einige Übel hin, die wir in der aktuellen Lage mehr als zuhauf auf dem Erdball vorfinden. Was bleibt also für "Decadent" festzuhalten? Natürlich bleiben U.D.O. sich komplett treu und wagen keine unnötigen Stilexperimente. Warum auch, wenn man das, was man schon immer macht, eben einfach schon immer gut macht. Dieses Mal machen sie es sogar noch ein bisschen besser als die letzten Male. Wem U.D.O. die letzten Jahre etwas zu zahm war, der sollte in "Decadent" reinhören und sich von der Frischzellenkur überzeugen. Wer U.D.O. schon immer mochte, der wird es nach diesen sechzig Minuten auch weiterhin tun. Udo bleibt damit weiterhin als König des Solinger Stahls 'Untouchable'. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Speeder 02. Decadent 03. House Of Fake 04. Mystery 05. Pain 06. Secrets In Paradise 07. Meaning Of Life 08. Breathless 09. Under Your Skin 10. Untouchable 11. Rebels Of The Night 12. Words In Flame | Band Website: www.udo-online.de Medium: CD Spieldauer: 59:27 Minuten VÖ: 23.01.2015 |
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