Neaera - Neaera

Review von Eddieson vom 10.03.2020 (7438 mal gelesen)
Neaera - Neaera Anfang des Jahrtausends war die Welle des Metalcores besonders hoch. Auch deutsche Bands spielten dabei keine unwesentliche Rolle. MAROON, CALIBAN und vor allem die melodischen "Slaughter Of The Soul"-Versionen mit HEAVEN SHALL BURN und eben NEAERA erspielten sich dabei besonders große Erfolge. Das realisierten auch die größeren Labels und so nahmen Century Media HSB, CALIBAN und MAROON unter Vertrag und NEAERA unterschrieben noch vor Veröffentlichung des ersten Albums bei Metal Blade. Bis 2013 veröffentlichten die Münsteraner dort sechs Alben, bis sie auf Facebook, unter nicht näher beschriebenen Gründen, ihre Auflösung bekannt gaben.

Jetzt, sieben Jahre nach dem letzten Album, melden sich NEAERA mit einem neuen Longplayer zurück. Und schon nach dem Intro '(Un)Drowned' wird schnell deutlich, dass NEAERA in den letzten Jahren absolut nichts verlernt haben. 'Catalyst' prescht direkt und Doublebass-getrieben nach vorne, gekrönt von schwedischen Melodien. Auch Benny Hillekes Gesang zeigt sich zwischen dem typisch hohen Gekreische und eingestreuten Growls sehr kraftvoll und abwechslungsreich. Auch moderne Einflüsse von HEAVEN SHALL BURN werden vor allem auf dem folgenden 'False Shepherds' deutlich. Die Grenzen zwischen Death Metal und Metalcore verschmelzen auch weiterhin so, wie sie es auf den vergangenen Vorgängeralben auch schon getan haben. Es ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Rezept, welches die Münsteraner auf ihrem selbstbetitelten Comeback-Album nutzen. Unmengen an schwedischen Melodien, unterlegt mit Doublebass, dann wieder kurze knackige Parts mit Blastbeats oder Ufta-Ufta-Schlagzeug und hier und da ein paar harte Moshparts. Man höre da zum Beispiel mal 'Carriers'. Klar, irgendwie werden AT THE GATES hier auf dem kompletten Album gehuldigt, doch mit dem hochmelodischen 'Torchbearer' noch mal im ganz Speziellen.

Gefangene nehmen NEAERA hier keineswegs und sie lassen dem Hörer auch kaum Zeit zum Durchatmen. Knappe 43 Minuten gibt es hier die melodische Vollbedienung in Sachen Metalcore/Death Metal, die den Schreiber dieser Zeilen durch den Vibe des Albums dazu bringen, dass er sich mal kurz hier und da in der Zeit um 15 Jahre zurückgesetzt fühlt. Wahrlich kein schlechtes Comeback der Münsteraner und wenn HEAVEN SHALL BURN bald mit "Of Truth And Sacrifice" nachlegen, dürfte der Metalcore in 2020 so stark vertreten sein, wie schon lange nicht mehr.

Hört euch den von Metal Blade zur Verfügung gestellten Full-Album-Stream an und kauft euch das Album bei Gefallen.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. (Un)Drowned
02. Catalyst
03. False Shepherds
04. Resurrection Of Wrath
05. Carriers
06. Rid The Earth Of The Human Virus
07. Sunset Of Mankind
08. Lifeless
09. Eruption In Reverse
10. Torchbearer
11. Deathless
Band Website: www.neaera.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 42:50 Minuten
VÖ: 28.02.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten