Xanthochroid - Of Erthe And Axen Act I

Review von Zephir vom 23.09.2017 (5310 mal gelesen)
Xanthochroid - Of Erthe And Axen Act I Hochinteressant ist das Werk der kalifornischen Formation XANTHOCHROID. 2005 wurde die Band vom einzig noch verbliebenen Mitglied Sam Meador gegründet, um dessen phantasierter Welt namens "Etymos" einen Soundtrack zu verpassen und die Geschichte von den beiden in ebendiesem Königreich rivalisierenden Thronerben zu erzählen. Aufnehmen können XANTHOCHROID im eigenen Studio, veröffentlicht wird unter dem eigenen Label Erthe and Axen Records. Die vier aus Lake Forest nennen ihren Stil Cinematic Black Metal, was sich aber bei Weitem nicht so hollywoodesk anhört, wie diese Bezeichnung zunächst vermuten lässt. Während das Prädikat "cinematisch" zu sehr nach Pathos und Schwulst klingt, um der Musik von XANTHOCHROID gerecht zu werden, geht die Kategorisierung als Black Metal an der Sache gleichermaßen vorbei: Die musikalische Mischung des zweiten Longplayers klingt, um es auf zwei Vergleichs-Bands zu verknappen, wie eine Kreuzung aus OPETH und FJOERGYN.

Eröffnet wird "Of Erthe And Axen Act I" mit dem dramatischen Orchesterwerk 'Open The Gates O Forest Keeper', das sich zwar mit synthetischem Instrumentarium behelfen muss, von der Komposition und dem Arrangement her aber durchaus das Zeug zu einem analogen Auftritt hat. 'To Lost And Ancient Gardens' ist eine sanfte Pagan-Ballade mit Akustikgitarre, in dem wir neben männlichem Cleangesang auch die holde Engelsstimme der 2017 neu eingestiegenen Ali Meador hören. Der dritte Track 'To Higher Climes Where Few Might Stand' ist derjenige, welcher mich so unwahrscheinlich an FJOERGYN und teils auch an SEPTIC FLESH erinnert. Hier haben wir orchestral-progressiven Extreme Metal in schönster zusammengemixter Reinform: Bretthartes Riffing, harsche Vocals, Blastbeats und beißend verminderte Harmonien sind ebenso Bestandteil wie heroische Clean Vocals über aufgeregten Blechbläsern und mit der Ruhe des Akustischen experimentierende Flötenpassagen. 'To Souls Distant And Dreaming', mein persönlicher Lieblingstrack, liefert dann wiederum dermaßen Prog-Einflüsse, dass man unwillkürlich an DREAM THEATER und LABYRINTH denken muss. 'In Deep And Wooded Forests Of My Youth' ist ebenso wie der zweite Titel ein mit Akustikgitarre unterlegtes Duett, während das nachfolgende 'The Sound Of Hunger Rises' wiederum musikalisch Track Nummer drei zu referieren scheint.

Ab 'The Sound Of A Glinting Blade' ist dann für mich persönlich der Bogen überspannt, was die Sache mit dem Männlein-Weiblein-Gesang angeht. So bühnentauglich ansprechend dieser Track auch ist, so sehr diese Form durch den programmatischen lyrischen Inhalt gerechtfertigt sein mag und so gewiss die auf welche Weise auch immer mit dem Frontmann verbandelte Sängerin ihre schöne Stimme unbedingt vielfach zum Einsatz bringen sollte: Hier muss ich nun doch an Andrew Lloyd Webber denken, und das stört einfach bei der Rezeption des ansonsten großartigen Albums. Gut, dass der Rausschmeißer 'The Sound Which Has No Name' abermals ein harsches Extreme-Teil abgibt, welches abschließend beweist, dass "orchestral" nicht gleichbedeutend ist mit "Musical".

Fazit: "Of Erthe And Axen Act I" von XANTHOCHROID ist für mich persönlich ein absolutes Überraschungsalbum. Zu gerne werde ich mir den "Act II", der nur zwei Monate nach "Act I" im Oktober dieses Jahres erscheinen soll, auch noch zu Gemüte führen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Open The Gates O Forest Keeper
02. To Lost And Ancient Gardens
03. To Higher Climes Where Few Might Stand
04. To Souls Distant And Dreaming
05. In Deep And Wooded Forests Of My Youth
06. The Sound Of Hunger Rises
07. The Sound Of A Glinting Blade
08. The Sound Which Has No Name
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:01 Minuten
VÖ: 22.08.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten