Agrypnie - Erg | |
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Review von Damage Case vom 09.09.2024 (11741 mal gelesen) | |
Torsten Hirsch (NOCTE OBDUCTA) feiert 2024 Jubiläum: Sein (einstiges) Soloprojekt AGRYPNIE feiert 20. Geburtstag. Verstärkt um das mittlerweile zweite feste Bandmitglied, Schlagzeuger Flo, erscheint fast exakt drei Jahre nach "Metamorphosis" bereits das siebte Album "Erg", welches die bisherige musikalische Entwicklung logisch weiterführt. Torstens Vision von episch dichtem, intensivem bis hypnotischem Metal, geprägt von Düsternis, Verzweiflung und Vergänglichkeit steht permanent an der Schwelle zum Black Metal, mit offenem Blick in andere musikalische (Post-)Strömungen. Auch die konsequente Verwendung von deutschsprachigen Texten mit sehr viel emotionalem Tiefgang ohne Verwendung gängiger Szeneklischees macht AGRYPNIE zu etwas Besonderem. Auch die Gästeliste am zweiten Mikro ist erneut sehr prominent besetzt. Phil Jonas (CRONE, Ex-SECRETS OF THE MOON) in 'Aus Rauchlosem Feuer', Hupogrammos (DORDEDUH) in 'Sturm' und P.G. (GROZA) in 'Blut Teil II' unterstützen mit ihren charakteristischen Organen. Ansonsten gibt es an der musikalischen Front nicht viel Neues zu berichten, denn Torsten geht den Weg AGRYPNIE konsequent nur mit leichten Variationen. Diesmal kommen gefühlt ein paar Streicher und Keyboards mehr zum Einsatz. Und mit 'Stunde Des Wolfes' ist der vielleicht garstigste Song der Projektgeschichte enthalten. Über den Albumtitel "Erg" mag man, ob fehlender Info seitens Musiker und Plattenfirma ein wenig spekulieren. Doch aufgrund des wirklich schönen Artworks von Marco Klein (syn²), mag wohl die gleichnamige Wüste in der Westsahara gemeint sein - passen würde dies ja, denn Einsamkeit, Verdammnis und Leben in der Grenzregion zur Unwirklichkeit unter für viele Spezies unwirtlichen Bedingungen findet man dort genug. Fazit: Gut, wirklich gut! Wie immer. "Erg" gefällt, denn Torsten liefert erneut auf hohem Niveau das, was man von AGRYPNIE kennt und seit jeher schätzt. Doch ein wenig macht sich bis auf die Farbtupfer der Gastsängerbeteiligungen ein Gefühl von Stagnation (wäre das nicht mal ein toller Titel für das kommende Album, um dann genau damit zu brechen?) breit, eben weil man als Hörer den Eindruck hat, fast jeden Song in ähnlicher Form bereits auf einem der sechs Vorgängeralben gehört zu haben. Die leider bereits verblichenen SECRETS OF THE MOON könnten hier vielleicht einen Weg aufzeigen, wie man aus stilistisch sehr ähnlichem Fahrwasser heraus kreative Wege finden kann, um sich selbst und seine Anhänger herauszufordern. Anspieltipps: Alle Songs laufen auf gleichbleibendem Niveau durchs Ziel. Vielleicht lässt man zunächst den Opener 'Aus Rauchlosem Feuer' auf sich wirken, der nicht zuletzt durch Phil Jonas im zweiten Teil des Songs eine tolle Wendung erfährt. Oder auch das vorgenannte 'Stunde Des Wolfes' und das sehr ruhig beginnende und sich dann in Ektase hineinsteigernde 'Geister' sind tolle Referenzen für ein Klassealbum. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Aus Rauchlosem Feuer 02. Meer Ohne Wasser 03. Sturm 04. Blut Teil I 05. Blut Teil II 06. Entität 07. Stunde Des Wolfes 08. Geister 09. Unter Sand | Band Website: www.agrypnie.de Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 53:36 Minuten VÖ: 13.09.2024 |
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