Mayhem - Atavistic Black Disorder

Review von Eddieson vom 13.07.2021 (11173 mal gelesen)
Mayhem - Atavistic Black Disorder Tja, was macht man, wenn der Drummer seine Spuren drei bis vier Tage schneller einspielt als es der Zeitplan eigentlich vorgesehen hat? Genau, man spielt auf die Schnelle noch ein paar Cover-Songs ein. So geschehen bei MAYHEM. Das Gute daran ist, dass sich MAYHEM nicht an irgendwelchen alten Metal-Songs vergreifen, von denen sie beeinflusst wurden, sondern sie leben hier ihre Liebe zum Punk aus. Damit zeigen MAYHEM Flagge und dürften damit so einigen konservativen Black Metallern aus Trveheim ordentlich vor den Kopf stoßen. Dabei darf man nicht vergessen, dass schon Euronymous mit den Gedanken der Linken liebäugelte.

Doch bevor die Norweger zu den Punk-Songs kommen, ballern sie noch drei mehr oder weniger neue Songs raus. Den Opener macht 'Voces Ab Alta', der noch aus der Recordingsession zum letzten Album "Daemon" stammt und dementsprechend klingt. Im oberen Tempo gibt es den typisch gurgelnden Gesang von Attila mit ein paar cleanen Gesangspassagen. Viel zu bieten hat der Song leider nicht, was wohl auch der Grund dafür ist, warum er letztendlich nicht auf dem Album gelandet ist. 'Black Glass Communion' und 'Everlasting Dying Flame' stammen von der Limited Edition des Albums und werden hiermit als nette Ergänzung der breiteren Masse zugänglich gemacht.

Doch wirklich interessant wird es erst mit dem zweiten Teil der EP, wenn MAYHEM sich die Punk-Songs vorknöpfen. Den Anfang macht 'In Defense Of Our Future' von DISCHARGE. Erstaunlich nahe am Original halten sich die Norweger, vor allem Ex-Sänger Eirik "Messiah" Norheim, merkt man den Spaß an dem Song an. Man muss sich kurz schütteln, wenn Maniac bei 'Hellnation' von den DEAD KENNEDYS stimmlich absolut nah an Jello Biafra agiert - wirklich erstaunlich! So kommt man dem Original-Song noch näher als man eh schon ist. 'Only Death' von RUDIMENTARY PENI plätschert so dahin, und richtig punkig wird es dann noch mal mit 'Commando' von den RAMONES. Klar, man könnte sich wünschen, dass MAYHEM ein bisschen mehr Black Metal in die Songs eingebaut hätten, doch sympathischer finde ich, dass die Norweger ihren Pfad verlassen und somit dem Punk ehrlicher und authentischer huldigen. Das zwar nur knapp über sieben Minuten lang, aber so ist Punk nun mal.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Voces Ab Alta
02. Black Glas Communion
03. Everlasting Dying Flame
04. In Defense Of Our Future
05. Hellnation
06. Only Death
07. Commando
Band Website: www.moonfrost.net/mayhem/
Medium: EP
Spieldauer: 23:32 Minuten
VÖ: 09.07.2021

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