Ivory Tower - Heavy Rain | |
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Review von Metal Guru vom 01.04.2024 (8686 mal gelesen) | |
IVORY TOWER sind im Jahre 2024 Björn Bombach (dicke tiefe Saiten), Sven Böge (dünne hohe Saiten), Frankey Fasold (schwarze und weiße Tasten), Thorsten Thrunke (Becken und Felle) und ein Mensch, der sich "Lord Francis Soto" (Stimmbänder) nennt. Das Beste: Die Band kommt aus Kiel - MEINER Stadt! Den anderen oder einen Band-Member hab' ich schon auf der einen oder anderen metallischen Party getroffen und ja - auch Mucker metallischer Prägung sind "gaaanz normaaale" Menschen beziehungsweise können solche sein! Also aus Interesse/Kollegialität/Lokalpatriotismus bestellt, erhalten, gehört. Hier meine Eindrücke: "Heavy Rain" heißt nach "Ivory Tower" (1998), "Beyond The Stars" (2000), "It" (2006), "IV" (2011) und "Stronger" (2019) der aktuelle Langdreher, rotiert 58 Minuten und 16 Sekunden und bietet 10 kompakte Songs voller Eier/Männlichkeit/Testosteron, Hingabe/Inbrunst/Pathos (was zweifellos am neuen Vokalisten liegt) und Metall/Vierviertel/Zerrung. Was die Wichtigkeit/Präsenz/Dominanz der einzelnen Mucker beziehungsweise ihrer Instrumente angeht, ergibt sich für mich - nach mehrfacher Hörung und wie immer supersubjektiv - folgende Rangliste: Platz 1: Gesang/Melodien/Texte, Platz 2: Gitarren/Rhythmusarbeit/Soli, Platz 3: Keyboards/Soloeinlagen und weiter abgeschlagen (= austauschbar, genretypisch, repetierend) der "Rest". Die Produktion macht einen professionellen Eindruck, ohne großartig ab- oder aufzufallen - sofern man kaputtkomprimierte MP3-Files über ihre Bezeichnung nicht verdienende Computer-Speaker überhaupt beurteilen kann. Hm. Die Songtexte handeln - mehr oder minder direkt/ohne nennenswerte Interpretationsmöglichkeiten - von Angst, Kampf, Liebe, Selbstsuche/Selbstfindung und Verlust. Ich denk', das ist im Metal so "üblich" und sollte den meisten Metallern munden. Allerdings werden existenzielle Fragen wie beispielsweise "Can life get better than it was before?" oder "Is there such thing as faith in having faith?" oder "What's the cause of this pain?" oder "When you recover, what will you do?" NICHT abschließend beantwortet. Na gut, hat auch niemand erwartet, least of all ME. Die Saiten-Soli sind kurz/selten, die Tasten-Soli kürzer/seltener, und über (die Rollen von) Bass und Schlagzeug wollen wir gar nicht erst reden. Zusammenfassend geht's NICHT um (die) beweihräuchernde Selbstdarstellung einzelner Mucker (mit Ausnahme des Sängers), sondern um (die) Songs als solche. Das ist in IVORY TOWERs Fall sicherlich 'ne gute Sache ... Metal aus deutschen Landen/Hometown Kiel: geordert, weil von hier (= just around the corner), yeah! Obwohl ich den Werdegang der Kieler nur am Rande mitverfolgt hab', hatte ich mir ehrlich gesagt mehr Progression, weniger In-Die Fresse-Plattitüden erhofft. Aber gut, jede Band entwickelt sich (oder sollte dies zumindest), und wenn ich eins hasse, dann Stillstand! IVORY TOWER stehen nicht still, metzeln immer noch metallisch und sollten mit "Heavy Rain" nun eeendlich die ihnen gebührende Massenkompatibilität/Publikumswirksamkeit/Radiofreundlichkeit erfahren ... - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Black Rain (5:53) 02. Holy War (6:28) 03. Never (5:48) 04. The Destination (6:54) 05. 60 Seconds (4:17) 06. Heavy Ride (5:33) 07. Recover (5:13) 08. Monster (5:41) 09. Voices (7:06) 10. The Tear (5:22) | Band Website: Medium: CD + digital Spieldauer: 58:16 Minuten VÖ: 29.03.2024 |
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