|
Summerbreeze 2014Hier geht's zur Bildergalerie! |
Take off: 14.08.2014 - Review (17487 mal gelesen) |
Summer Breeze 2014
Über das Summer Breeze an sich muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Es handelt sich mittlerweile um ein richtig großes Festival, das sich auch am neuen Standort in Dinkelsbühl völlig etabliert hat. Neben der großen Auswahl der Bands hat sich auch die Orga einen sehr guten Ruf erarbeitet, alles funktioniert perfekt, sei es die Dixie-Situation, die Verpflegung oder das Camping. Dass es bei der Anreise zu einem Festival dieser Größe schon einmal zu einem Anfahrtsstau kommen kann, liegt wohl in der Natur der Sache; wir reden wir immerhin von etwa 35.000 Besuchern, die das Festival besuchen - mit denen das Gelände aber auch wirklich voll ist; merh Leute geht wohl nicht mehr.
Musikalisch gibt es auch 2014 ein buntes Programm der eher härteren Gangart, doch auch melodische Töne werden angeschlagen, womit für jeden etwas dabei sein sollte. Auf den Bandwettbewerb wird 2014 verzichtet, stattdessen wird am Mittwoch, dem traditionellen Aufwärmtag, das Festival mit der Nuclear Blast Labelnacht begangen, bei der an der T-Stage (einer Bühne im gar nicht kleinen Zelt) schon vor dem "richtigen" Beginn des Festivals angesagte und handverlesene Bands aus dem NuBla Stall das Festival zünftig eröffnen. Doch lest nachfolgend unseren detaillierten Festivalbericht.
Mittwoch 13. August
BLUES PILLS
Eigentlich wollte der Schreiber dieser Zeilen ja erst am Donnerstag zum offiziellen Beginn des Summer Breeze anreisen, allerdings bot das Festival am Mittwoch bereits ein paar hochklassige Bands an, die zum kurzfristigen Entschluss führten, doch bereits am Mittwoch die Anreise zu wagen. Die Anreise gestaltete sich zwar aufgrund mehrerer Baustellen und Staus auf der Autobahn sehr mühsam, doch aufgrund vorausschauender Planung gelang es, punktgenau zu den BLUES PILLS vor der Bühne zu sein. Die BLUES PILLS wollte ich mir eher aus Neugierde ob des Hypes ansehen und die Erwartungen waren nicht allzu groß. Doch das junge Quartett brennt an diesem frühen Abend im Partyzelt ein Energiefeuerwerk ab, vor allem Sängerin Elin Larson - schick in schwarzem Kleid und barfuß - zuckt, als wäre sie von Stromschlägen heimgesucht. Vor allem das elektrisierende 'Devil Man' zündet, doch auch die gegen Ende gespielte Halbballade 'Little Sun', die Assoziationen zu LYNYRD SKYNYRD weckt, bereitet einen stimmungsvollen Einstieg ins Festival.
[des]
GRAND MAGUS
Nachdem sie schon auf dem Party.San mit ihrer Leistung mehr als überzeugen konnten, geben sich GRAND MAGUS nun am Mittwoch im größten Festzelt Europas die Ehre. Wie man deutlich an der Menge der heran geströmten Menschen erkennen kann, haben sich die Schweden, die seit 1999 unter ihrem jetzigen Namen unterwegs sind, eine breite Fanbasis erspielt. Und das absolut zurecht, da vor allem live Stücke wie 'Steel Versus Steel' und 'Fight' richtig gut ins Ohr, ins Bein und in den Nacken gehen. Einfache Texte, die man nachdem ersten Refrain mitbrüllen kann, extrem klischeeüberladenes Textrepertoire und rockig-oldschoolig zwischen Heavy und Doom, dass sie sich mal eben auch unter die älteren Reihen mischen könnten. Sichtlich angetan spielt man vor allem Songs von "Triumph And Power", aber auch Älteres wie 'Ravens Guide Our Way' kommt hervorragend an und auch die fragwürdige Akustik des Zeltes kann dem keinen Abbruch tun.
[Sirius]
UNLEASHED
Nach dem Feuerwerk von GRAND MAGUS ist es für die nachfolgende Band kein leichtes Unterfangen, das Niveau und vor allem den Stimmungslevel zu halten. UNLEASHED haben diese undankbare Aufgabe und meistern sie adäquat. Ihr recht eingängiger schwedischer Death Metal besitzt gerade den richtigen Härtegrad, um die GRAND MAGUS Fanmeute nicht zu verschrecken und bietet einen nahtlosen Anknüpfungspunkt an die zuvor spielende Band. UNLEASHED kommen dabei sehr energievoll und unheimlich sympathisch rüber, vor allem Sänger Johnny Hedlund, der die zahlreich erschienene Meute erfolgreich zu Mitsingspielen animiert und für den ersten Moshpit des Festivals sorgt. Dass die Akustik im Zelt nicht die beste ist, liegt in der Natur der Sache, spielt aber bei UNLEASHED keine Rolle und tut der guten Stimmung keinen Abbruch.
[des]
Donnerstag 14. August
THE UNGUIDED
Nachdem SONIC SYNDICATE nach "Love And Other Disasters" erste Auflösungserscheinungen zeigte, begann die Hälfte der Band mit THE UNGUIDED eine neue Bandidee zu verfolgen. Sprich: Mehr billige 90er Synthies. Das klingt jetzt hart, aber was auf dem erste Album "Hell Frost" noch milde belächelt werden konnte, baute sich bei "Fragile Immortality" zur Unerträglichkeit aus. Da konnte auch ein Gastauftritt von BLIND GUARDIANs Hansi Kürsch nichts mehr herausreißen. Nachdem der Auftritt 2012 mit dem ersten Album zwar alles andere als technisch sauber, aber dafür recht mitreißend war, ist nun die Erwartung etwas gedämpft. Werden nur Songs vom neuen Album gespielt werden? Und wie wirken die Stücke live?
Zum Auftritt von THE UNGUIDED lassen sich drei positive Dinge sagen: Sie spielen fast ausschließlich Songs ihres Erstlings, trotzdem kommen die neuen Songs mindestens genauso gut an. Das wiederum wird dadurch begünstigt, dass die nervigen Elektro-Schrott-Töne auf der Bühne entweder weniger stark vertreten sind, oder einfach gleich komplett weggelassen wurden. Zumindest fallen sie nicht wirklich auf. Und was 2012 noch etwas an Bühnenpräsenz und spielerischer Fähigkeit fehlte, das haben sich die Schweden mittlerweile erarbeitet. Für die unorthodoxe Spielzeit eine so große Menge an Menschen vor die Bühne zu zaubern, ist auch eine Leistung, die gewürdigt werden muss. Insgesamt ein angenehmer Auftritt und gegenüber den krawalligen ABORTED, die zuvor gespielt haben, eine Steigerung - und mit Freude wendet man seinen Blick zur Painstage, wo nun in wenigen Minuten DELAIN aufschlagen werden.
[Sirius]
DELAIN
Bei DELAIN zeigt sich mal wieder das typische Klischee. Hart-süßer female-fronted Metal mit einer bildhübschen Sängerin in Kostümen, die genau die richtigen Stellen betonen, obwohl sie sie verhüllen und haufenweise männlicher Beobachter, die sich fragen: "Bleib ich jetzt wegen der Musik, oder nur um ihr auf die Brüste zu glotzen?".Und woher kommen sie selbstverständlich? Den Niederlanden. Wo finden die aus dem Land unter dem Meeresspiegel eigentlich so viele bezaubernde Seejungfrauen? Und holla die Waldfee, hat Johanna Charlotte Wessels ein Outfit an ... da vergehen einem Hören und Sehen ... und ständig hüpft sie auf und ab ... ja, Musik ist gut, Leute machen mit, alle freuen sich, viele da, Wetter ok ... hoffentlich ist sie nachher noch Backstage...
[Sirius]
HERETOIR
Auf KÄRBHOLZ wird zugunsten eines Ausflugs in die T-Stage verzichtet. Auf irgend eine Weise lassen sich die Jungs von AGRYPNIE/NOCTE OBDUCTA jedes Jahr auf dem Summer Breeze sehen. Dieses Jahr sind Torsten und David gleich 2 Mal auf der Bühne. Zum einen spielt David "Eklatanz" C mit seiner Formation HERETOIR auf, bei denen Torsten, Mastermind von AGRYPNIE, am Bass aushilft, sowie als Unterstützung bei TODTGELICHTER. Jetzt sind erst einmal HERETOIR dran und glücklicherweise ist es im Zelt auch um 14 Uhr recht dunkel, ansonsten würde die düster-seidige Musik ihr Ziel komplett verfehlen. Wie bei allen voran genannten Bands geht es um eine nachdenkliche, reflektierte, aber irgendwie auch kalte und abgründige Stimmung, die erzeugt wird. Daher wird sicher jeder, der eine der anderen Bands gut findet, sich auch mit den anderen anfreunden können. Dass so viele erschienen sind, zeigt deutlich, dass Avantgarde-Black Metal auf dem Vormarsch ist. Wer anwesend ist, wird gleich mit der exklusiven Premiere von "Eclipse" belohnt. Überragend gespielt und ganz gut zum Regenwetter passend.
[Sirius]
ELUVEITIE
Neues Album, neue Tour, neue Geigerin - ansonsten alles beim Alten bei den Schweizern. Mit "King" kommt ein Album, das leider nicht an "Helvetios" heranreichen kann. Zugegeben, eine Hürde, die man nicht mal so eben überspringen kann. Vor allem der Gesang des Goldkehlchens Anna Murphy, der arg in die poppige Schiene schlägt, sowie ein Lied, das fast so klingt wie 'Shot In The Dark' von WITHIN TEMPTATION ('Call Of The Mountains'), sind ein paar leichte Dämpfer für die Konzerterwartung. Wer nun, als großer Fan der Band (wie ich), nicht umhin konnte, sich in eine der ersten Reihen zu stellen, der konnte den Konzertgenuss erst einmal konsequent vergessen: Dass ELUVEITIE eine Band ist, bei der man relativ viel Crowdsurfen kann, ist nicht neu. Jedoch scheint das Publikum heute einen kompletten Rappel zu haben, sodass Anna Murphy beim Intro zu 'A Rose For Epona' die Herren der Schöpfung darauf hinweisen muss, dass sie doch bitte wenigstens für dieses Lied die andauernde Flut von Wall Of Deaths unterbrechen sollen. Ein ewiges Hinüberreichen von diversen Metalheads und einer eher mittelmäßigen Liste an gespielten Songs später, warten schon CALIBAN und mit ihnen ein paar tausend Fans.
[Sirius]
CALIBAN
"Ghost Empire" heißt die neue Platte, die Bühnendeko ist dem Plattencover entnommen und wie viele Leute vor der Bühne stehen, ist tatsächlich gespenstisch. Die Pain-Stage krankt mitunter an dem starken Wind, der über das Feld bei Illenschwang streicht. Extra für CALIBAN jedoch kommt die Sonne heraus und bruzelt die Anwesenden ordentlich durch. Sänger Andreas Dörner weiß auch, wie man dem Publikum einheizt und die Tatsache, dass sie nur die Hits der letzten 4 Alben im Gepäck haben, vor allem von "I Am Nemesis" und "Ghost Empire", bringt die Leute noch mehr zum Schwitzen. Zeit für den Propeller und das tut auch den Nachbarn gut!
Dann gibt es noch ein Ständchen für ein Geburtstagskind und die Typen von ESKIMO CALLBOY wackeln auch mal kurz über die Bühne. CALIBAN Sänger Andreas Dörner weiß das Publikum mitzureißen, ein irrer Typ, und mit einem Ausflug in die Fanmeute beweist er nochmals Fan-Nähe und dann ist es auch wieder viel zu schnell vorbei. Fazit: Setlist super, Publikum euphorisch, Wetter viel zu warm.
[Sirius]
ARCH ENEMY
Mit neuer Sängerin in ihren Reihen sind ARCH ENEMY wieder irgendwo am Start angelangt; anders kann man es sich nicht erklären, dass sie so einen frühen Slot bekommen. Wobei man sagen muss, dass sie im Gegensatz zu Wacken wenigstens nicht zur Mittagszeit spielen müssen, sondern um 18:20, was die Band zumindest in die Nähe des Headlinerslots bringt. Klar, Angela Gossow war das Aushängeschild, und daher ist es auch kein Wunder, dass viele Besucher ziemlich neugierig sind, wie sich Neuzugang Alissa White-Gluz als Nachfolgerin schlägt. Um es gleich auf den Punkt zu bringen: sie schlägt sich sehr gut und lässt sich keinerlei Unsicherheit anmerken, sondern fegt wie ein zorniger Wirbelwind über die Bühne und stellt vom Stageacting den Rest der Band in den Schatten, so auch Bandkopf Michael Amott, der zwar hie und da Backgroundvocals liefert, aber ansonsten eher stoisch seine genialen Riffs und Soli abliefert, nicht minder hochkarätig unterstützt von Gitarren-Neuzugang Nick Cordle. ARCH ENEMY legen sich auch keineswegs auf die sichere Seite und präsentieren nur neue Songs, sondern spielen auch Klassiker der Marke 'Ravenous' (steil!) und 'We Will Rise' (obersteil!), die durch den etwas anderen Gesangsstil von Alissa White-Gluz aber nur geringfügig anders rüberkommen als früher. Burner sind aber auch die neuen Songs wie der Titelsong des aktuellen Albums oder die Single 'You Will Know My Name'.
[des]
BEHEMOTH
Die Polen BEHEMOTH beginnen auf der Pain Stage den Headlinerreigen und stellen auch die erste Band dar, die eine größere Produktion in punkto Bühnenaufbauten, Lichtshow und Pyrotechnik auffährt; klar, um diese Uhrzeit setzt schon die Dunkelheit ein und es macht somit mehr Sinn. Mit einem Gruselintro, Feuerschalen auf der Bühne, Rauchsäulen und auch Feuereffekten starten BEHEMOTH, bei denen sich Sänger Nergal wie in letzter Zeit immer mit einer Kapuze präsentiert. Der seit seiner vor einigen Jahren überstandenen Leukämieerkrankung wieder kraftvoll wirkende Nergal konstatiert "It's so good to be alive" und die Band ballert in der nächsten Stunde bei trotz drückender Lautstärke perfektem Sound ihren rohen Death Metal unters zahlreich erschienene Fanvolk. Ich muss sagen, BEHEMOTH waren ganz klar nie mein Fall, präsentieren sich aber optisch beeindruckend und liefern neben sattem Groove auch einige feine Soli und sorgen für recht gute Stimmung, können aber den früher spielenden ARCH ENEMY in punkto Stimmung nicht das Wasser reichen.
[des]
CHILDREN OF BODOM
Im Vorjahr gab es ja durchwachsene Headliner auf der Main Stage am Breeze: IN FLAMES waren toll, SABATON eh ganz nett, aber als Headliner wohl überbewertet und LAMB OF GOD, unter aller Kanone, haben das Main Stage Area schnell bis auf ein Kernpublikum leergespielt. 2014 stellen CHILDREN OF BODOM den ersten Main Stage Headliner und noch während BEHEMOTH spielen, füllt sich das Areal vor der Main Stage, sodass es zu Beginn des Sets wirklich proppevoll ist. Es wird auch schnell klar, dass CHILDREN OF BODOM nicht viel Schnickschnack treiben, sondern nur die Musik sprechen lassen - so ist das Bühnenbild bis auf einen riesigen CHILDREN OF BODOM Backdrop eher spartanisch eingerichtet; auffallend ist nur das prominent platzierte Keyboard in der Bühnenmitte. Auch die Band liefert nicht allzu viel Action und Sänger/Gitarrist Alex Laiho verbringt den Set hauptsächlich damit, mit einem Fuß auf der Monitorbox zu singen und, ähmm, Gitarre zu spielen. Sein Sidekick am Keyboard Janne Wirman scheint sich sogar stellenweise zu langweilen und verlässt in Passagen, in denen er nichts zu spielen hat, auch immer wieder die Bühne. Dennoch bleiben die Keyboard-Gitarren-Duelle der zentrale Part der Show und sind musikalisch höchst ansprechend; eigentlich bietet der gesamte Gig musikalisch beste Unterhaltung, was auch die prächtige Stimmung vor dem Wavebreaker ausdrückt. Dennoch hätte auf der Bühne etwas mehr los sein können und mit einer Stunde und 10 Minuten wird auch die zugestandene Spielzeit von 1 1/2 Stunden bei weitem nicht ausgenutzt. Dennoch: war nicht schlecht, aber die Headliner der folgenden Abende waren bei weitem besser.
[des]
TESTAMENT
Gleich nach CHILDREN OF BODOM beschließen TESTAMENT auf der Pain Stage den Abend. Musikalisch passen TESTAMENT auf CHILDREN OF BODOM wie die Faust aufs Auge: ähnlicher Härtegrad, wenn auch deutlich rauer und roher; ausgefeilter ist dabei aber die Bühnendekoration, die eindrucksvoll ein Gruselschloss darstellt. Auch mit Pyros wird nicht gespart, riesige Feuersäulen ragen in den Nachthimmel. TESTAMENT rotzen ihren rauen, Death-Metal-beinflussten und leicht stolperigen Thrash herunter, wirken nach den perfektionistischen CHILDREN OF BODOM aber eher hemdsärmelig. Als zu 'Into The Pit' noch ARCH ENEMY Frontröhre Alissa White-Gluz zur Unterstützung die Bühne entert, geht ein Staunen durch das Auditorium - dennoch, mir genügt es und ich begebe mich ins T-Stage, um mir den Rest des ESCIMO CALLBOY-Gigs zu geben, eine gleichermaßen bizarre wie auch mitreißende Angelegenheit, inklusive Schlauchboot mit nacktem Kapitän und abgefahrenen Bühnenoutfits. Gerade recht für die späte Stunde. Nach dem Auftritt der ESCIMOs geht es Richtung Zelt, wo mich ALPHA TIGER von der Camel Stage aus in den Schlaf jodeln.
[des]
ALPHA TIGER
Obwohl es Mittwoch ausreichend Gelegenheit gab, sich komplett auszupowern, sammelte sich eine recht anständige Meute in der Nacht zum Freitag, um ALPHA TIGER zu huldigen. Da die Spielzeit auf der Camel Stage recht begrenzt ist, ließen sich die Sachsen nicht lange bitten und boten den Fans eine anständige Heavy Metal Party im musikalischen Stil der 80er Jahre. Das ganze wurde mit einer gehörigen Dosis Power Metal versehen, weshalb Gepose und hohes Gekreische da nicht fehlen durften. Fronter Stephan Dietrich holte alles raus, was seine Stimme hergab, dennoch könnte ein Lehrgang bei ENFORCER-Quietscher Olof Wikstrand für beides hilfreich sein. Das Niveau war der kleinen Bühne absolut angemessen, was die anwesenden Fans ungeachtet der späten Uhrzeit beeindruckend feierten. Neben Songs wie 'Lady Liberty' und 'Karma' boten die ALPHA TIGER aus Freiberg mit 'Metal Thrashing Mad' auch ein mehr als anständiges ANTHRAX-Cover. Wer dem Publikum aufmerksam lauschte, konnte neben "Alpha Tiger!"-Rufen lernen, dass ein ordinärer Festivalbecher für eine Portion Eber-Ejakulat nicht immer ausreicht. Das Wachbleiben für die Freiberger auf einem späten Slot lohnt auf jeden Fall!
[kex]
ALCEST
Die Nacht scheint wie geschaffen für ALCEST. Ihre dunkelromantischen Klänge, die sich nicht mehr in ein Szene-Korsett pressen lassen wollen, bilden den perfekten Ausklang für den Tag. Auch wenn stickige Atmosphäre und miese Akustik im Zelt einiges an Stimmung verhindern, sind die Franzosen die beste Entscheidung zu dieser Uhrzeit. Ob mit oder ohne Partner, einen Moment des Innehaltens und Reflektierens, das uns zu dieser Uhrzeit in wachen Momenten eh überkommt, kann jeder gebrauchen. Und so geht auch schon der 2. Festivaltag zu Ende und wer nun nicht von nagenden Selbstzweifeln heimgesucht wird, die durch die einfühlsame Musik an den Tag gezaubert wurden, kann nun entspannt in den nächsten Tag hinübergleiten.
[Sirius]
Freitag 15. August
DEADLOCK
Der Donnerstag war großartig und so hat man die Hoffnung, dass es nun auch am Freitag mit grandiosen Acts weitergeht. Mit den monotonen STAHLMANN beginnt es nicht besonders verheißend; da machen CRUCIFIED BARBARA mit ihrem Punkrock/Hardrock deutlich mehr Laune. Danach stehen DEADLOCK auf dem Plan und die Painstage soll die Ihre sein. Weniger Andrang als bei DELAIN am Vortag, jedoch ist Frontfrau Sabine auch nicht zu verachten. Was jedoch dem ganzen Konzertgenuss sofort wieder den Riegel vorschiebt, ist die grauenvolle Windsituation. Ab und an fliegen ein paar Fetzen Musik am Ohr des verblüfften Zuhörers vorbei und das was man hört, war auf dem Rock Harz anno 2012 schon einmal besser. Keine Einschätzung möglich, leider.
[Sirius]
OMNIUM GATHERUM
Der Festivaltag begann mit den Finnen von OMNIUM GATHERUM, die zu sechst die Zeltbühne enterten. Für den frühen Nachmittag war das Zelt recht anständig bis zum ersten Wellenbrecher gefüllt, in die vorderste Reihe ließ es sich aber auch noch bequem durchschieben. Bisher war mir die Truppe nur vom Hörensagen her bekannt. Im vorher-nachher-Vergleich wurde mir direkt klar weshalb: Auf Platte sagt mir der eher progressiv ausgerichtete Melo Death schonmal nicht so zu. Live kamen OMNIUM GATHERUM deutlich stärker rüber, jedoch brannte sich keiner der Songs länger in mein Gedächtnis. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, eine nette Band gesehen zu haben, fernab der Tatsache, dass alle Mitglieder in bandeigenen Shirts auftraten, blieb jedoch nicht viel vom Auftritt hängen. Die Ansagen waren eher ein Ratespiel denn informativ, sodass nur starke Fans wohl auf Anhieb wussten, was es mit dem Lob des Schlagzeugers auf sich hatte. Toni Paananen (HEVEIN) ersetzte hier nämlich Jarmo Pikka. Wurscht, die Menge schien ihren Spaß zu haben und bejubelte jeden Song frenetisch. Nochmal werde ich mich während eines Festivals wohl nicht extra für OMNIUM GATHERUM aus dem Stuhl erheben, sollte ich die Truppe nochmal irgendwo als Vorband mitnehmen können, gibt es aber auf jeden Fall eine zweite Chance. Immerhin wurden meine Ohren hier nicht gequält, was ich auf dem Weg zu BENEDICTION von WOUND nicht sagen konnte.
[kex]
BENEDICTION
In diesem Jahr hat es endlich geklappt: BENEDICTION betraten, von vielen sehnsüchtig erwartet, am frühen Freitagnachmittag die Bühne. Neben CARCASS, OBITUARY und MASTER ein absolutes Muss für Oldschool-Fans. Trotz eher mäßigen Wetters sammelte sich eine mittelgroße Menge vor der Pain Stage. Wer später kam, fand vorm ersten Wellenbrecher noch locker einen Platz am Mischturm - meiner Meinung nach der mit dem besten Sound. Mit 'Nightfear' spielten sich die Briten direkt in die Herzen der Zuschauer. Vor der Bühne startete ein ansehnlicher Moshpit, ein echter, in dem nicht alles niedergetreten und liegen gelassen wurde, wie man das bei so manch anderer Band beobachten konnte. Auch weiter hinten wurden Songs wie 'The Grotesque', 'Jumping At Shadows' oder 'The Dreams You Dread' gefeiert, da war es gar nicht schlimm, dass Fronter Dave Hunt mal eben das Kabel seines Kollegen an der Gitarre austrat. Das Missgeschick war schnell behoben und die durchaus ansehnliche Setlist konnte fröhlich weiter bemosht werden. Mir persönlich fehlte eine intensive Auseinandersetzung mit BENEDICTION vorab, was den Auftritt für mich eher fade gestaltete. Unbestreitbar war die Setlist, grade für Altfans ein Kracher und dankenswerter Weise fand sich vom aktuellen Album "Killing Music" nur 'They Must Die Screaming' in der Setlist. Klassiker hin oder her, das Setting unter freiem Himmel zu früher Stunde schwächte den Auftritt für mich etwas ab. So verpasste ich denn auch das punktgenaue Reißen der tiefen E-Saite am Bass, pünktlich zum Abschluss des Auftritts. Gerade im Nachhören zuhause steht für mich jedoch fest: BENEDICTION werde ich mir wohl ein weiteres Mal live ansehen.
[kex]
PRIMAL FEAR
Das ganze Wochenende ist von wechselhaftem Wetter geprägt, doch bei PRIMAL FEAR wird es das erste Mal richtig ungemütlich. Kurz vor Beginn des Auftritts der Power-Metal beginnt es zu schütten, und die Fotographen vor der Bühne werden noch mit einer Extradosis Sturzbach bedacht, der von der Kante des Bühnendaches schwallhaft zu Boden geht. PRIMAL FEAR lassen sich davon nicht beeindrucken und auf der Bühne selbst bleibt es relativ trocken; das Wetter dürfte aber mit Schuld sein, dass sich nicht allzu viele Zuseher vor der Bühne versammeln. Schade eigentlich, denn PRIMAL FEAR zocken ihren Metal furztrocken runter und auch Ralf Scheepers zeigt sich sehr gut bei Stimme; seine Screams gehen ihm anscheinend mühelos von der Kehle. Und als PRIMAL FEAR mit dem unvermeidlichen Pflichtsong 'Metal Is Forever' als Abschluss der Stimmung im Publikum den perfekten Namen geben, zeigt sich auch das Wetter gnädig und die Sonne wirft ihre wärmenden Strahlen ins trotz der Kälte zuvor aufgeheizte Publikum. Das war schon nicht schlecht!
[des]
WOLFHEART
Parallel zu BENEDICTION enterte Tuomas Saukkonen mit WOLFHEART die Bühne. Diesen kannte ich, wie auch Bandkollege Joonas Kauppinen, bereits durch das Vorgängerprojekt BEFORE THE DAWN, weshalb ich diesen Auftritt recht neugierig erwartete. Wer erwartete, dass WOLFHEART eine bloße Fortführung von vorherigem Schaffen darstellte, wurde vermutlich enttäuscht. Mich überraschte die Ausrichtung durchaus, hatte ich doch mehr elektrifizierten Melodic Death progressiver Spielart erwartet. WOLFHEART spielen recht simplen, klassischen Melodic Death Metal, härter und mit deutlich stärkerem Schwerpunkt auf der Gitarrenarbeit als noch zu Zeiten von BLACK SUN EON und BEFORE THE DAWN. Bereits die ersten Akkorde von 'The Hunt' zogen die Zuschauer in den Bann und bis Ende des Auftritts wuchs die Menge im Zelt merklich. WOLFHEART spielten die Songs ihres aktuellen Albums nicht einfach lieblos herunter, das Herzblut hinter diesem Projekt war deutlich zu spüren. Saukkonen wirkte bei den Ansagen ungewohnt schüchtern, was der Stimmung jedoch nichts tat. Zum neuen Song 'Susi' gab es zwecks Sammlung von Filmmaterial die Bitte, Smartphones für eine Weile unten zu lassen, eine richtig gute Idee. Könnte man doch bitte bei allen Bands die kompletten Auftritte über so handhaben. WOLFHEART hatten mich mit ihren Songs so im Bann, dass mich selbst die für Saukkonen charakteristischen, flachen Growls nicht stören konnten.'Routa Pt.2' mit seinen langen, melodiösen Passagen war dann auch der perfekte Abschluss für 45 Minuten hochwertiger Musik. Klar, Saukkonen ist nicht neu im Geschäft, aber auch live immer wieder an INSOMNIUM oder ältere DARK TRANQUILITY Scheiben heranzukommen ist eine starke Leistung. Im Gegensatz zu OMNIUM GATHERUM blieben WOLFHEART bis jetzt noch hängen. Daumen hoch und gerne wieder!
[kex]
J.B.O.
Die Verteidiger des wahren Blödsinns, J.B.O., stellten sich am späten Nachmittag in den Dienst des Metals und der gescheiten Gaudi. Und das bedeutete in diesem Fall nicht nur eine ordentliche Party fürs Publikum. Auch die Blödelbarden selbst hatten etwas zu feiern. Namentlich das 25 jährige Bandjubiläum plus das Erscheinen des 10. Albums und all das auch noch in ihrer Heimat Franken. Wenn das mal nicht nach einem ordentlichen Fest schreit. Genau das dachten sich wohl auch Hannes, Vito, Ralph und Wolfram, als sie die Setlist zusammenstellten. Die war gespickt mit den alten Klassikern der Band, von 'Ällabätsch' bis 'Verteidiger Des Blödsinns' war alles mit dabei. Vom neuen Album "Nur Die Besten Werden Alt" wurde tatsächlich nur ein einziger Song ('4 Finger Für Ein Halleluja') gezockt. Doch der Clou des Gigs sollte während des Alltime Hit 'Ein Fest' passieren. Denn dieses Mal wollten J.B.O. wortwörtlich dafür sorgen, das Publikum rosa einzufärben. Dafür brachten ein paar Helfershelfer jede Menge Beutel mit rosa Farbpulver unter das Publikum. Vito erklärte zeitgleich was zu tun sei. Auf ein Zeichen von Hannes sollten alle die Farbbeutel aufreißen und in die Luft werfen. Und es kam wie es kommen musste. Eine riesige Farbschlacht entbrannte und sorgte dafür, dass ein Großteil der Leute vor der Bühne für den Rest des Festivals rosa herumlaufen musste. Wen interessiert es da schon, dass die meisten Farbbeutel schon weit vor Hannes' Signal geworfen wurden. In jedem Fall war das Konzert für Band und Zuschauer ein voller Erfolg, wenn man davon ausgeht, wie hart beide gefeiert haben. Ein denkwürdiger Gig, den man sicherlich nicht so schnell vergessen wird.
[Wulfgar]
ANNEKE VAN GIERSBERGEN
Ach, was freu ich mich auf ANNEKE VAN GIERSBERGEN. Im Frühjahr konnte ich noch eine Show von ihr in Wien sehen, welche sie aufgrund einer Rachenentzündung kurzerhand in eine halbakustische Show umgebaut hatte, die aber nicht minder intensiv ausgefallen ist. Am Breeze bot sich nun die Gelegenheit, eine reine Rockshow der ehemaligen THE GATHERING Frontfrau zu sehen. Zu Beginn des Gigs zeigt sich, dass das Publikum der davor spielenden WOLFHEART nicht Annekes Publikum ist - es kommt quasi zu einem vollständigen Austausch der Zuhörerschaft. Viele der Besucher kennen Anneke wohl eher von ihrer Zeit bei THE GATHERING, weshalb zu Beginn des Gigs die Stimmung noch eher verhalten ist. Doch im Laufe der Show schafft sie es, die Besucher in ihren Bann zu ziehen. AvG gibt sich dabei authentisch wie immer und es zeigt sich wieder einmal, dass sie eine der charismatischsten und auch geerdetsten Frontfrauen im Rock und Metal ist; da kann sich so manch andere Diva eine Scheibe abschneiden. Ihren alten Fans zollt ANNEKE VAN GIERSBERGEN mit einigen THE GATHERING Songs wie dem wunderschönen 'Saturnine' ihren Tribut, doch auch die Songs ihres letzten Albums wie das zu Beginn gespielte 'You Will Never Change' oder der Rausschmeißer 'The Best Is Yet To Come' runden die Setlist ab. Besonderer Höhepunkt ist jedoch das stimmungsvolle 'Mental Jungle', bei dem allerdings ihr Duettpartner Hayko Cepkin leider nur vom Band eingespielt wird. Starker Auftritt einer beeindruckenden Künstlerin, die wir an diesem Abend aber noch einmal bewundern dürfen.
[des]
GAMMA RAY
So viel gute Laune wie Kay Hansen auf der Bühne verstrahlt (verstrahlen weil wegen GAMMA RAY ... toller Witz, ich weiß ...), muss einfach ansteckend sein. Und da der Power Metal dieses Jahr auf dem Summerbreeze irgendwie etwas unterbesetzt scheint, müssen GAMMA RAY noch mehr Gas geben. Und das können sie! Das Publikum bis zum Letzten antreibend, auch wenn sich hier mehr des älteren Semesters finden als zb. bei Bands wie CALIBAN, werfen sie mit Klassikern um sich. Eigentlich ist eine Stunde viel zu kurz, aber was will man machen, schließlich spielen später am Abend noch CARCASS und die (zu Unrecht) übergroßen MACHINE HEAD und obwohl ein bisschen Spaß sein muss, soll er dann scheinbar doch keinen so großen Platz zugestanden bekommen. [Sirius]
Stimmt, der Power Metal war ein bisschen unterrepräsentiert, aber GAMMA RAY und PRIMAL FEAR am selben Tag nur wenige Stunden nacheinander anzusetzen, hatte schon eine gewisse Ironie. Ich fand beide Bands klasse, wobei mir GAMMA RAY etwas besser gefallen haben, wohl auch, weil ich mit ihrer Musik quasi aufgewachsen bin. Was ich interessant fand, war, dass Kai Hansen nun etwas tiefer singt, was den Songs aber durchaus zugute kommt.
[des]
MAROON
Letztes Konzert für MAROON auf dem Summerbreeze 2014. Also ein Pflichttermin für jeden Fan und eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Aggression und Depression. Während der sichtlich bewegte Andre Moraweck gegen eine Sentimentalisierung ankämpft und heimlich doch ein paar Tränen verdrückt und immer wieder einen Kloß im Hals hat, feiern die Fans frenetisch ein letztes Mal die Musik der Metalcore-Urgesteine aus dem Osten Deutschlands. Viel Applaus und wenig Worte drumherum. Ganz einfach, kurz und schmerzlos wollen es die Jungs halten. Apropos schmerzlos: Unter den Fans von MAROON sind auch einige fragwürdige Subjekte, die nicht in der Lage zu sein scheinen, anderen Menschen die Freude am Konzert nicht zu versauen. Violent Dancing in der krudesten Form, akrobatische Meisterleistungen bis hin zu spastischen Anfällen von mehr oder weniger besoffenen Wandschränken.
[Sirius]
HYPOCRISY
Das letzte Album von HYPOCRISY, "End Of Disclosure", war sehr erfolgreich und trotz aller Heavyness auch sehr eingängig; vor allem der Titelsong ist ein richtiger Ohrwurm. So ist es ein sehr cleverer Schachzug, dass HYPOCRISY 'End Of Disclosure' ganz an den Beginn ihres Sets stellen und somit bewirken, dass die Menge innerhalb von Sekunden auf den Stimmungszug aufspringt und zum kollektiven Kreiselbanging ansetzt. Wie gesagt, die Stimmung ist bombig und vor der Pain Stage wird es an diesem Tag das erste Mal richtig brechend voll. Auch das Bühnenbild macht was her: Drummer Reidar „Horgh“ Horghagen sitzt auf einem Podest, das hoch über der Bühne thront und die Lichtshow ergießt sich in üppigen Farben über die Band; manchmal in alles umhüllenden Grün, doch zumeist sind es Rottöne. Der sehr fit wirkende Peter Tägtgren präsentiert sich gut bei Laune und Stimme; beeindruckend, wie mühelos er den Übergang zwischen Grunzgesang und klaren Tönen schafft, und Songs wie das hymnische 'The Eye' lassen die Stimmung auch niemals absacken. 'Fire In The Sky' grooved kolossal mit den Orgeltönen im Hintergrund vor sich hin und Peter Tägtgren verkündet, dass es wohl schön langsam Zeit für ein neues Album wird. Ein starker Gig der Pre-Headliner, der vor allem wesentlich positivere Vibes versprüht als die Genrekollegen BEHEMOTH am Vortag.
[des]
MACHINE HEAD
Ich weiß nicht, wie mein geschätzter Kollege Sirius weiter oben dazu kommt, MACHINE HEAD als überbewertet zu bezeichnen, erweist sich ihr Auftritt doch als einer der besten des Festivals. HYPOCRISY haben mit einer tollen Show dem Publikum eingeheizt, doch MACHINE HEAD setzen noch einen drauf. Ihre Show kann mit einem Attribut umschrieben werden: mächtig! Mächtiger Sound, vor allem der Drumsound ist der Wahnsinn, mächtige Bühnenshow mit Feuersäulen und Rauch. MACHINE HEAD liefern dabei ein gut durchmischtes Programm aus alten und neuen Songs, wie eher zu Beginn 'Beautiful Mourning' oder das mächtige 'Locust', einer der Glanznummern des letzten Albums (wenn auch von den Fans der ersten Stunde eher wenig geliebt). Etwas Innehalten ist angesagt, als Sänger Robb Flynn auf der akustischen Gitarre das Grundriff von 'Darkness Within' anschrammelt, den Songbeginn aber verzögert und den Hintergrund des Songs, nämlich, dass die Musik Robb gerettet hat, ausführlich erläutert; ein dramatischer Beginn eines dramatischen Songs, bei dem auch der Mitsingpart zündet - wie die gesamte Show. Es ist auch kein übertriebenes Stageacting der Musiker notwendig, sondern die Leidenschaft, die für Stimmung sorgen. Für staunende Augen und Ohren sorgen auch die Gitarrenduelle zwischen Robb Flynn und Phil Demmel, die vor allem die neueren Songs veredeln. Nach einer Stunde ist zwar Schluss, doch MACHINE HEAD lassen sich nicht lange bitten, um für Zugaben noch einmal die Bühne zu entern. 'Aesthetics Of Hate' vom "The Blackening"-Album leitet den Zugabenreigen richtig deftig ein und eine Überraschung bieten MACHINE HEAD mit dem IGNITE-Song 'Darkest Day', für den IGNITE Sänger Zoltán Téglás zur Unterstützung auf die Bühne darf. Was wäre eine MACHINE HEAD Show ohne 'Halo'? Genau, darum darf auch diese Überhymne den Gig mit einem Konfetti-Regen abschließen. Sehr beeindruckend, meine Herren, wir sehen uns im Herbst auf der Tour!
[des]
DEVIN TOWNSEND PROJECT
Die große erste Frage sei gleich beantwortet: wird Anneke van Giersbergen gemeinsam mit dem DEVIN TOWNSEND PROJECT auftreten oder wird ihr Gesang wieder vom Band eingespielt? Die Antwort ist ob des Nachmittags-Auftrittes von AvG naheliegend und sei daher sofort gegeben: ja, man hat an diesem Abend die eher rare Gelegenheit, das DEVIN TOWNSEND PROJECT inklusive Anneke bewundern zu können. Doch bis es soweit ist, können wir als Einstimmung noch ein paar schräge Videoprojektionen auf der Leinwand bestaunen, die wieder einmal den recht eigenen Humor Devin Townsends verdeutlichen. Zu Beginn performed Heavy Devy noch ein paar Songs ohne Anneke van Giersbergen, wie zum Beispiel als Opener 'Seventh Wave' vom "Ocean Machine" oder 'War'. Ein Devin Townsend Konzert ist immer etwas Besonderes - er selbst schafft irritierend schnell den sprunghaften Wechsel zwischen ernstem Musiker und Klamaukonkel mit Ansagen der Marke "Who has a vagina? Welcome to the sausage party 2014!"
Faszinierend bleibt bei seinen Shows immer, wie DT dabei seine eigenen Klangwelten schafft. Man hat bei ihm das Gefühl, von einer Wand aus Klang umgeben zu sein - immmer beeindruckend, aber auch immer an der Grenze zum "too much". Zu 'Numbered' und 'Addicted' darf schließlich auch Anneke van Giersbergen auf die Bühne, wobei man sagen muss, dass ihr zauberhafter Gesang vom Soundwall fast erdrückt wird. Besonderes Highlight des Abends ist 'Grace' vom "Epicloud"-Album, das von NEVER.FEAR.LOVE. - WARNING. Projektionen begleitet wird. Wie sagt es zu mir ein leicht illuminierter Parkplatzeinweiser später beim netten Plausch am Bierstand: "Ich war so voller Liebe, ich habe gehofft, dass der Gig mit diesen Zeilen endet!". Na, das tut er auch fast, nur noch 'Bad Devil' folgt als Schluss. Ein schöner Abschluss auf der Main Stage/Pain Stage für den Freitag, der somit der beste der Festivaltage wird.
[des]
INSOMNIUM
Und wieder wird der Tag von einer Band beschlossen, die die Seele anspricht. Falls es ein solches Äquivalent denn gibt. Nachdem der Auftritt auf dem Rock Hard von unangenehmen technischen Problemen begleitet war, zeigen INSOMNIUM nun, was in ihnen stecken kann, wenn die Nacht ihnen gehört. Und diesmal standen nicht nur neuere Songs, wie etwa `Ephemeral` auf der Setlist. Die Finnen fühlten sich sichtlich wohl in ihrer Haut und noch außerhalb des Zeltes verfolgten Fans das Konzert gebannt über eine Videoleinwand. Spätestens mit „Shadows Of The Dying Sun“ haben sie sich einen ernstzunehmenden Fanstamm geschaffen und können sowohl langsame und nachdenkliche wie auch schnelle und anspruchsvolle Stücke. Eine der besten Bands ihres Genres und von einer konstanten Klasse, dass es Freude bereitet, ihre Alben als Gesamtwerk zu genießen, anstatt sich einzelne Stücke herauszupicken. Nur live leisten sie sich den einen oder anderen Fehler, über den man jedoch hinwegsehen kann, immer noch besser, als würden sie Playback spielen. Beruhigendes Headbangen zum Ausklang des Tages.
[Sirius]
Samstag 16. August
UNDERTOW
Ach ja, UNDERTOW. Manchmal frage ich mich, warum diese Band immer den undankbaren ersten Slot am Festival-Samstag kriegt. Nicht nur, dass UNDERTOW meines Erachtens meilenweit unterschätzt werden, sie haben auch immer wieder ein wenig Pech mit dem Wetter. Anno 2012 herrschte eine schier unerträgliche Glutofen Hitze und 2014 fängt es mittendrin an zu regnen. Generell schon keine allzu guten Voraussetzungen für einen guten Gig. Doch dieses Jahr scheint auch das noch nicht zu reichen, denn schon beim 3. Song raucht Joschis Gitarren Amp ab und die ohnehin schon kurze Auftrittszeit wird durch die Umbaumaßnahmen zusätzlich beschnitten. Und genau hier zeigt sich eine Qualität dieser Band. Wie, Gitarre geht nicht? Na dann spielt Drummer Oliver eben ein spontanes Schlagzeug Solo. Auch Frontzwerg Joschi läßt sich nicht im Geringsten anmerken, dass ihn die Situation irgendwie belasten würde. Im Gegenteil. Er macht sogar noch das ein oder andere Späßchen. Abgesehen von den technischen Querelen ist es aber dennoch ein astreiner Gig, mit Songs von "Milgram" bis "In Deepest Silence" zocken die Franken ihre einzigartige Mixtur aus Hardcore, Melancholie und Melodie. Den wenigen Leuten, die da sind,gefällts, und soweit ich sehen kann, ist auch keiner wegen ein paar Regentropfen wieder gegangen. Wenigstens etwas.
[Wulfgar]
BRAINSTORM
Nach UNDERTOW noch IWRESTLEDABEARONCE mitgenommen - tja, die schaffen es tatsächlich, bei einer geplanten Spielzeit von 45 Minuten um 20 Minuten zu spät zu beginnen. Die Gründe bleiben unklar, aber als Zuseher hat man den Eindruck, als wäre die Crew mit dem Aufbau des Equipments fertig geworden. Somit halbiert sich die Spielzeit der Band rund um die hyperaktive Frontröhre Courtney; kein Schaden. Da wird es etwas später bei BRAINSTORM nach UNDERTOW das zweite Mal am Samstag richtig interessant. Schnell herrscht eine sehr gute Stimmung vor der Pain Stage und beim alten Oberkracher 'Shive's Tears' wirft sich Sänger Andy B. Franck ins Publikum. Der Power Metal von BRAINSTORM kommt richtig fett rüber, die Band - nicht nur der Sänger - präsentieren sich gut gelaunt und so entwickelt sich richtige Partystimmung, bei der auch neue Songs wie 'Firesoul' vom gleichnamigen Album sehr gut ankommen. Ich frag mich nur, wo Andy B. Franck diese weißen Plastiksneakers her hat...
[des]
CRIPPER
Parallel zu den Urgesteinen von OBITUARY enterten CRIPPER die Camel Stage. Mit 9 Jahren Bandgeschichte gehören die Hannoveraner um Frontsäge Britta Görtz fest zum Untergrund der deutschen Thrash-Szene. Zu strahlendem Sonnenschein füllte das Quintett den Durchgang zu den Hauptbühnen solide auf. Während CRIPPER sich bunt gemischt durch ihre Diskografie zockten, wurde das Rad sicher nicht neu erfunden. Wer OBITUARY bereits mit Classic Set genießen durfte und nicht zu den absoluten Fans zählte, fand vor der Camel Stage jedoch nette Abwechslung. Gegen Ende gönnte sich Britta Görtz noch ein Bad in der Menge, bevor sich CRIPPER zu 'FAQU' mit einem Meer aus Mittelfingern verabschiedeten. Im Vergleich zum Auftritt 2011, wo die Hannoveraner den Donnerstag im Partyzelt eröffneten, passte hier die Besucherzahl deutlich besser zur Bühnengröße. Live machten Songs wie '60 BPM' oder 'New Shadow' durchaus Spaß, die Zeitdauer von 30 Minuten dabei optimal gewählt.
[kex]
ROTTING CHRIST
Nach BRAINSTORM führt der Weg zum Pflicht-Termin in die T-Stage zu ROTTING CHRIST, die wiederum den Vorteil genießen, dass es im Zelt um 17:00 auch dunkel ist und somit die einfache, aber stimmungsvolle Lichtshow sehr gut zur Geltung kommt. ROTTING CHRIST fahren dieses Mal ein Baller-Programm auf und lassen ihre älteren Gothic-Hymnen a la 'Der Perfekte Traum' in der Schublade. Die Akustik im Zelt ist suboptimal, es hallt an jeder Ecke, was vor allem bei den schnellen Nummern zu einem eher chaotischen Klangerlebnis führt; groovige Midtempo-Parts kommen dagegen besser zur Geltung. Dem Publikum ist es wurscht, es ist laut, es hämmert und die Basstrommel geht durch Mark und Bein. Somit ist die Stimmung prächtig, auch wenn das Zelt nicht komplett gefüllt ist. Mit dem unsagbar groovenden 'Noctis Era' verabschieden ROTTING CHRIST sich als einer der Höhepunkte des Tages.
[des]
CALLEJON
Man kann ja über CALLEJON sagen und schimpfen was und wie man will: Einfallsreich sind die Jungs aus NRW allemal. (Allerdings anders als IWRESTLEDABEARONCE. Die sind einfach unerträglich.) So haben sie einen Song über die alte Trickfilmserie "Masters Of The Universe" namens 'Snake Mountain' gemacht oder auf ihrem Durchbruchsalbum "Zombieactionhauptquartier" einen Song namens 'Porn From Spain' (nein, nicht Born from Pain ;) ) mit einem Rapper von K.I.Z aufgenommen. Für ihren Liveauftritt greifen sie dabei auch immer wieder in ihre Coverkiste, aus der sie ein ganzes Album namens "Man Spricht Deutsch" hervorzaubern können. Und da kann man live schon einmal leicht ins Schunkeln kommen. Wenn man sieht, wie es CALLEJON gelingen, die Menge in Bewegung zu versetzen, dann weiß man, dass es gerechtfertigt ist, wenn man sie zu den großen der deutschen Metalcore-Szene zählt.
[Sirius]
Ich habe CALLEJON quasi im Vorbeigehen Richtung TARJA erlebt und hielt die erst für eine Schunkelcombo (es lief gerade 'Lass Mich Gehen'), aber das DIE ÄRZTE Cover 'Schrei Nach Liebe' hat mich eines besseren belehrt. Besonders im Gedächtnis blieb mir aber der Crowdsufer im Rollstuhl, der es tatsächlich mit vereinten Kräften bis nach vorne an die Bühne geschafft hat.
[des]
TARJA
Die Diva - ich habe TARJAS weiteren Werdegang nach NIGHTWISH eigentlich nicht verfolgt und zähle mich daher weder zur Fraktion TARJA-Fan noch zur Fraktion TARJA-Hasser. Allerdings ist klar, dass sie polarisiert, aber auch neugierig macht, was sich auch dadurch ausdrückt, dass sich eine wirklich große Menge vor der Bühne sammelt, um ihre Show zu bewundern. Interessant und sofort ins Auge sticht, dass das Drumkit von ex-RAGE-Drumtier Mike Terrana vorne an der Bühnenkante positioniert ist und ihm daher gute Gelegenheit gibt, seine Drumshow gut sichtbar abzuziehen. Auch Tarja ist in ihrem purpurnen Gehrock ein Blickfang, doch musikalisch muss man ebenso bescheinigen, dass ihr symphonischer Metal sehr gut beim Publikum ankommt. Ich für meinen Teil kann mich mit ihrer Stimme nicht so recht anfreunden, vor allem, wenn sie volle Power gibt und ins Jodeln driftet, klappen meine Ohren zu. Aber musikalisch ist ihre Musik sehr ansprechend und wird auch standesgemäß abgefeiert. Auch ihre Mitmusiker haben in ausgiebigen Instrumentalteilen Gelegenheit, sich in den Vordergrund zu spielen und neben den klassischen Rock-Instrumenten kann man auf der Bühne auch ein Cello bewundern, das in bester APOCALYPTICA Manier durch den Reißwolf gejagt wird. Eine längere Instrumentalpassage nutzt Tarja, um sich umzuziehen - in schwarzer Spitze hat sie etwas von Morticia Adams. Sie präsentiert sich sehr aktiv und schnappt sich bei 'Neverlight' schon einmal selbst eine Kamera, um das Publikum und die Band zu filmen. Ein kurzer, sehr heftiger Regenguss gegen Ende beeindruckt die Fans wenig und mit 'Until My Last Breath' verabschiedet sie sich.
[des]
IN EXTREMO
Schade, dass das Wetter am letzten Tag so kalt ist. Das finden sicher auch die Berliner von IN EXTREMO doof, sonst würden sie nicht so ein Feuerwerk abschießen. Was soll man über IN EXTREMO schon sagen? Sie haben seit Jahrzehnten die mächtigste Position im deutschen Mittelalter-Rock inne und schaffen es sogar, die Lieder ihres Albums "Kunstraub", die maximal noch etwas mit Deutschrock zu tun haben, ihren Fans unterzujubeln. Playback spielen sie allemal [echt? Red.] und die Texte machen einfach keinen Sinn. Eigentlich ist die Musik auch ziemlich verweichlicht und diese ganzen Balladen eh nur was für pubertäre Mädels. Blöd nur, dass ich alle Texte auswendig drauf habe und dadurch die ganze Zeit gezwungenermaßen mitsingen muss. Wenigstens haben sie live noch ihren alten Charme, auch wenn es auf Platte so langsam nichts mehr mit Mittelalter zu tun hat. Dudelsäcke und Feuershow. Einfach immer wieder wunderschön, vor allem während des Sonnenuntergangs. Um Himmelswillen, wie unmännlich dieser Abschnitt schon wieder ist...
[Sirius]
MONO INC., WINTERSUN, HEAVEN SHALL BURN
Naja, IN EXTREMO waren wirklich prächtig und ähnlich stimmungsvoll wie am SEE ROCK FESTIVAL 2 Wochen zuvor - dazu noch die Pyros, schön, und live viel interessanter als auf Platte. Danach haben es MONO INC. schwer - nicht umsonst ist MONO INC. fast ein Anagramm von MONOTONIC. Der immer gleiche 4/4 Takt im gleichen Tempo sorgt nicht gerade für Abwechslung und selbst wenn die Band sehr sympathisch rüber kommt und auch eine ziemlich beeindruckende Show abzieht inklusive Mülltonnenklopperei a la Stomp, hinterlassen sie keinen besonders prägenden Eindruck. Als Kontrast dazu liefern WINTERSUN Frickelei und Rhythmuswechsel ohne Ende, doch erst bei HEAVEN SHALL BURN wird es - wie eigentlich an den Summer Breeze Samstagen immer - brechend voll im Areal. Es gibt kein Vor und kein Zurück und Sänger Marcus Bischoff (wie immer im roten Hemd) zeigt sich begeistert ob der bombastischen Stimmung.
[des]
MASTER
Paul Speckmann konnte man während des Samstages häufiger außerhalb des VIP-Bereiches auch unter dem Gemeinvolk antreffen. Zwischen Tunneln, Streichholzschnitten, Karohemden und bunt gefärbten Haaren wirkte er zwar eher wie ein Relikt vergangener Tage, doch das tat seinem Job als Frontmann einige Stunden später keinen Abbruch. MASTER hielten sich weder mit unnötigem Schnickschnack wie Backdrops auf, noch wurde nur eine Sekunde Zeit für eine Begrüßung verschwendet. Mit Einsatz der Nebelmaschine um 23:15 legte das Quartett aus den USA ein echtes Oldschool-Brett hin. Vor der Camel Stage tummelten sich Metaller vor allem der älteren Generation. Jungspünde warfen im Vorbeigehen in der Regel eher einen kurzen Blick auf Master, dennoch fanden sich auch frischere Jahrgänge vereinzelt im Publikum wieder. Mit 'Master', 'Funeral Bitch' und 'Unknown Soldier' waren einige Klassiker vertreten, die eine gelungene (halbe) Lehrstunde in amerikanischer Death Metal Historie boten. Inhaltlich sind 'Master' und 'Unknown Soldier' aktueller denn je und auch 'Slaves To Society' dürfte Anhänger außerhalb des klassischen Oldschool Death finden. Bunt gemischt ging es von den Anfängen bis zum aktuellen Output. MASTER bewiesen mit der Setlist, dass in 30 Minuten deutlich mehr als die sonst durchschnittlich vorhandenen 6 Songs hinein passen. Zum letzten Song wurden Paul Speckmann und seine Mannen trotz bereits erfolgter Ansage rigoros abgewürgt. Licht an, kurze Verabschiedung, aus! MASTER schienen damit nicht glücklich, die Fans schienen dennoch mit dem Auftritt zufrieden. Ein würdevoller Abschluss, wenn man mit den eigentlichen Headlinern des Summer Breeze Open Airs am Samstag nichts anfangen konnte.
[kex]
Sonstiges
SCHAD(D)DEGRAIZ
Auf Festivals begegnet man den buntesten Gestalten, seltsamsten Bandnamen und den spannendsten Bandkonzepten. In Zeiten von den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS oder den mächtigen KASSIERERN muss man Musik nicht immer zu hundert Prozent ernst nehmen genauso wenig wie die Texte. Klar, Bands mit solch aufdringlich lustigen/tiefgründigen Namen wie IWRESTLEDABEARONCE, TRACY ATE A BUG oder TEXAS IN JULY meinen ihre Sache völlig ernst, aber im Schatten der Camel Stage feierte eine ganz besondere Truppe ihren ersten Auftritt. SCHAD(D)DEGRAIZ entsprang einer nächtlichen Spontanaktion und verselbstständigte sich während der frühen Morgenstunden zu einer festen Mission. Mit zwei Bandmitgliedern und eifrigen Textern feierten die Bandmitglieder Vertikaler und Horizontaler Balken vor einigen Händen voller Fans ihr Debüt mit Songs wie 'Ich Bring Noch Schnell Den Stock Weg', 'Rutsch Mal Runter, Ich Pack Mich Dazu' oder 'Mir Brennt Der Kuli'. Das Konzept des "Copy & Paste"-Core mit schwäbischem Akzent kam bei den Zuhörern gut an und sorgte für einige Lacher. Konzeptionell ist eine Beteiligung der Fans an zukünftigen Songtiteln geplant. Erste Kontakte zu Tonstudio-Besitzern im Schwabenland sind bereits geknüpft, sodass man gespannt sein darf, ob SCHAD(D)DEGRAIZ von einer fixen IDEE hin zum Debüt bestehen werden. Die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS haben es schließlich auch aus ihrer Garage herausgeschafft!
[kex]
Resümee
Für Euch vor Ort waren:
Ständig auf der Hetze zwischen Fotograben, Bands, Interview und Bierstand: des und Sirius
In der Touristenklasse segelten kex, Wulfgar und Vikingsgaard
Zu Hause geblieben war ev, die dafür anschließend Ordnung in das Buchstabenchaos bringen durfte
Aus, vorbei, vorüber, schade. Es war wieder schön, doch lest hier das persönliche Resümee der Bleeding4Metal-Crew:
des
Plus
+ Die immer auftauchende Sonne zwischen den unzähligen Regenschauern stimmte dann doch versöhnlich
+ MACHINE HEAD, DEVIN TOWNSEND, ANNEKE VAN GIERSBERGEN, IN EXTREMO. Irgendwie war das Programm 2014 wesentlich besser als 2013.
+ Die Security und die Helferleins: entspannt, immer gut drauf und verlässlich, sei es am Parkplatz, am Campground oder an den Getränkeständen oder im Graben vor der Bühne
+ Das Interview mit Anneke van Giersbergen
Minus
- Die zahlreichen zwischen den Sonnenscheinphasen auftauchenden plötzlichen Regengüsse.
- Seltsame Praxis mit dem offiziellen Festival-Merch-Stand mit ewig langem Anstellen. Da sollte man vielleicht mehr Stände aufstellen oder sich sonst was überlegen. Ich bin noch nie mit einem Breeze-Shirt heimgefahren, weil mir entweder die Schlange zu lange war oder die Shirts in meiner Größe schon ausverkauft waren.
Sirius
Plus
+ Top Security! Selten so verständnisvolle, umgängliche und umsichtige Secus erlebt. Vor allem die "Grabenschlampen" wissen, was sie tun und sind in jeder Situation entspannt.
+ Die Organisation im Allgemeinen läuft am Schnürchen, keine Probleme sind sichtbar geworden.
+ Wetter: Das ist subjektiv, ich persönlich fand die Temperaturen und die Bewölkung zur Abwechslung mal echt angenehm
Minus
- Die Anreise zögert sich stundenlang hinaus, furchtbare Anfahrtprobleme, und das seit Jahren
kex
Plus
+ Anfahrtsstau hielt sich in diesem Jahr auf echt niedrigem Level
+ Information bezüglich Nachzüglerregelung und Freihaltung durch den Veranstalter vorab war hervorragend
+ Dixis auf diesem Festival bis Samstagabend auf dem Campground ein Traum
+ Stockschirmverbot auf Konzerten - gibt es wirklich Menschen, die unter Regencapes nicht trocken bleiben?
+ Besucher in der Merch-Schlange, da waren also alle anständigen Menschen
+ Hilfsbereitschaft - Umgefallene Betrunkene sowie Blindenstockgeher (wie ich) bekamen immer eine helfende Hand
Minus
- Bands fürs nächste Jahr wurden wieder bekannt gegeben - Wacken macht dauerhaft Schule
- Ordner auf dem Campground schnarchnasig und offensichtlich unterbesetzt
- Merch: Wer hat sich eigentlich den Mist mit den limitierten Stückzahlen ausgedacht? Knappheit führt zu Massenhysterie und zu große Auswahl zu zu langer Verweildauer der einzelnen Leute.
- Besucher auf dem Campground: Leider auch hier zunehmend Leute, die nur aufs Festival kommen, um die Sau raus zu lassen, keine einzige Band kennen und absolut rücksichtslos mit anderen umgehen.
Wulfgar
Plus
+ Die Auswahl an guten Bands
+ Meine Camping-Crew
+ Organisation läuft wie am Schnürchen
Minus
- Zu viele vollkommen überflüssige Bands
- Mies kaltes Wetter + Regen
- Die Händlermeile verkommt immer mehr zur Bullshit Promenade
Vikingsgaard
Als nichtzahlender Gast sollte man seine Ansprüche wohl etwas runter schrauben, und somit habe ich für mich persönlich keine negativen Erfahrungen vom Summer Breeze 2014 mitgenommen. Im Gegenteil eigentlich! Von daher möchte ich hier einfach nur ein paar Stimmen aus meinem Umfeld wiedergeben, die zum Einen sehr positiv wie leider auch negativ ausfallen:
Plus
+ Auf jeden Fall die Organisation als solche. Vom Booking bis zu den tiefenentspannten Herrschaften am Check In war alles schwer in Butter
+ Die Security! Bei diesen nicht immer angenehmen Witterungsverhältnissen fast immer den Humor zu bewahren und eisern seinen Job machen, Respekt! Vor allem der Kollege, der erst ungläubig und dann doch dankbar die Schale mit heißen Pommes entgegennahm, als er da nass und durchgefroren stand und die Stellung hielt.
+ Das Angebot an Fress- und Shopping-Ständen und die stellenweise richtig coole Bedienung in denselben
+ Die Spendenaktion, die Schnorrer wie mich auch mal zur Kasse bittet. Absolut unterstützenswert!
Minus
- Das unangenehmste, aber dafür kann das Breeze an sich noch nicht mal etwas, waren diese idiotischen Festival-Spaßbesuchertouristen, die anderswo leider schon fast die Hälfte des Publikums ausmachen. Nein, es ist nicht lustig, rotzbesoffen um 14 Uhr in einem Hühnchenkostüm und in seiner eigenen Pisse schwelgend andere Leute anzugrabschen und dümmlich von der Seite zu zulallen! Nein, es ist auch nicht lustig, andere Leute mit einem Riesenpenis zu malträtieren. Die schallende Ohrfeige von der Dame und der dümmliche Gesichtsausdruck des Spacken, das war lustig!
- Die Zugänge zur Tent-Stage und zur benachbarten Fäkalien-Station! Ein paar Ballen Stroh tun da Wunder ...
- Die Idee, Bands wie MASTER oder THE VERY END auf der Camel Stage vor 50 Leuten spielen zu lassen. Wird sicherlich nen Grund haben, aber ein paar Leute und auch meine Wenigkeit fanden das durchaus diskussionswürdig.
|
Billing
|
Aborted - Ahab - Alcest - Anneke van Giersbergen - Arch Enemy - August Burns Red - Behemoth - Benediction - Biohazard - Blasmusik Illenschwang - Blues Pills - Bodyfarm - Brainstorm - Caliban - Callejon - Carcass - Carnal Ghoul - Children Of Bodom - Chrome Division - Crucified Barbara - Deadlock - Death Angel - Decapitated - Delain - Devin Townsend Project - Die Kassierer - Down - Einherjer - Eluveitie - Grand Magus - Hail Of Bullets - Hamferd - Heaven shall Burn - Heretoir - Hypocrisy - Ignite - Impaled Nazarene - Imperium Dekadenz - In Extremo - Insomnium - J.B.O. - Kampfar - Kärbholz - Legion Of The Damned - Lost Society - Machine Head - Maroon - Mono Inc. - Mors Principium Est - My Sleeping Karma - Obituary - Omnium Megathon - Orchid - Pentagram Chile - Primal Fear - Rotting Christ - Sahg - Secrets Of The Moon - Skeletonwitch - Stahlmannn - Tarja - Tenside - Testament - The Agonist - The Haunted - The Ocean - the Unguided - the Vintage Caravan - Thyrfing - Tragedy - Twilight Of The Gods - Undertow - Watain - Wintersun - Wolfheart u.v.m. |
Besucher-Interaktion
|
Artikel über soziale Netzwerke verbreiten
|
|
|