Necronomicon - Pathfinder ... Between Heaven And Hell | |
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Review von Opa Steve vom 15.12.2015 (7837 mal gelesen) | |
Eines muss man den deutschen Thrashern ja lassen: Sie bleiben sich nun seit 30 Jahren auf ihre besondere Weise treu. Nicht viele Bands schaffen das über einen solchen Zeitraum, aber im Falle von NECRONOMICON kann man diese Kontinuität vor allem Gründungsmitglied und Hauptsongwriter Freddy zuschreiben. Nach der punkig beeinflussten Phase des räudigen Debütalbums und dem ebenfalls sehr rauen "Escalation" wurde die Band schrittweise immer mehr dem Metal zugeführt. Dies hat so gut funktioniert, dass man sich auf "Pathfinder ..." nicht zu schade ist, MANOWAR'sche Helden-Epik zu bemühen und das Album mit einem Spoken Word Intro zu eröffnen, in dem man zu Dschungelgeräuschen "This is my story - the journey with my band ..." raunt und was von den Untiefen und zu umschiffenden Klippen erzählt, die das Leben nun mal für Bands bereithält. Zugegeben: Bei dem doch etwas verhaltenen Status von NECRONOMICON in der deutschen Szene, dem deutschen Akzent, dem Wissen um die allgemein Großtaten verachtenden Punkwurzeln, kommt diese Inbrunst doch etwas als Comedy rüber. Ein bisschen zu viel SPINAL TAP. Aber nur ein bisschen, denn die Scheibe selbst versöhnt durch ein passendes und beinahe jugendliches Feuer, welches man in vielen Songs spürt. Der Thrash des Quartetts wird durch viele Ideen aufgelockert, richtig gestaltet und beschränkt sich nicht nur auf technisch gutes Geriffe, sondern auf klassisches Songwriting, das den Werken Charakter und Eigenständigkeit gibt. Der angenehm weiche Gitarrensound und die klassischen Zutaten wie W.A.S.P.-Melodik in 'Reborn' oder ein paar alte MAIDEN-Riffs im simplen 'Alone In The Dark' tun ihr Übriges, um ein großes Spielfeld für Songstrukturen zu bereiten, welches einfach, aber effektiv gefüllt wird. NECRONOMICON sind auch 2015 keine herausragend versierte Truppe, aber mir ist diese ehrliche Form von Bauchmusik absolut sympathisch. Perfektion und ausgereizte Rifftechniken würden diesen Songs viel von der Seele nehmen. Wenn sie aufs Gaspedal treten, klingen sie immer noch gerne nach DESTRUCTION, was vor allem an Freddys kratzender Stimme liegt (Anspieltipps: 'Pathfinder ...', 'Inside The Fire'). Ansonsten trauen sie sich neben den klassischen Einflüssen im Midtempo auch an verhältnismäßig lange Songs wie das arabisch beginnende 'Monster', welches sich immer mehr steigert und sich im Songwriting an den Frühepen des 80er Metals orientiert. Ja, die Scheibe hat ihre unfreiwillig komischen Momente, wenn ich an das Intro denke oder die anderen Metal-Blutsbruder-Schwüre von Ex-Bassist Lala und Ex-Klampfer Jogi. Auch die betonten Underdoglyrics in 'We Are The League' fallen in diese Kategorie. Aber dennoch ist das Werk in sich stimmig, da es eine Menge Aufbruchstimmung des frühen Metals in den Achtziger Jahren in sich trägt und viele Scheiben von damals, die heute als Kult gelten, so was auch durften. Einige Ideen vom Vorgänger "Invictus" findet man hier ähnlich wieder (vgl. 'Reborn' mit 'Upon Black Wings'), aber souveräner ausgebaut. Ich würde daher sogar behaupten, dass dies die beste NECRONOMICON-Scheibe seit dem krachenden Debütalbum ist, wenngleich stilistisch Welten dazwischen liegen. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Pathfinder ... Between Heaven And Hell 02. Betrayed 03. Inside The Fire 04. Reborn 05. Under The Gun 06. We Are The League 07. Alone In The Dark 08. Farewell To A Friend 09. Monster 10. Out Of Hell | Band Website: www.necronomicon-online.de/ Medium: CD Spieldauer: 65:36 Minuten VÖ: 27.11.2015 |
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