Heimdalls Wacht - Ut de graute olle Tied (Deel II) - Land der Nebel

Review von T.Roxx vom 15.10.2015 (8643 mal gelesen)
Heimdalls Wacht - Ut de graute olle Tied (Deel II) - Land der Nebel Über HEIMDALLS WACHT habe ich schon das ein oder andere gehört - Gutes wie Schlechtes. Aber leider bisher noch nichts Musikalisches, weshalb ich bei diesem Review nichts zu einer eventuellen Weiterentwicklung der Band sagen kann. Das Album wird mit einem sehr stimmungsvollen Intro eingeleitet, welches sehr von Akustikgitarren und Chören lebt. Der Opener 'Die Fallenden Blätter Der Irminsul' geht zunächst tempomäßig in die Vollen. Sehr klirrendes Riffing, Blastbeats, Chöre, keifende Vocals - alles, was ein zeitgemäßer Black Metal-Song braucht. Zutaten, die man schon oft gehört hat und die auf den ersten Blick nicht sonderlich innovativ wirken. Aber das Ganze ist sehr durchdacht arrangiert und kommt mit dem ein oder anderen Break um die Ecke; da der Song fast 13 Minuten lang ist, ist Abwechslung auch erforderlich. So wechseln die Vocals zwischen Keiferei und Klargesang, was für das Genre nicht unbedingt üblich ist und es gibt im Mittelteil fast schon verträumte Leads und gegen Ende experimentiert man mit Schunkelchören, die aber zu meiner Verwunderung so gar nicht kitschig rüberkommen. Teilweise mutig, aber Mut zu Experimenten kann man nur unterstützen, da es im Black Metal-Genre zu viele Bands gibt, die auf ausgelatschten Pfaden wandeln. Generell muss man den beteiligten Musikern attestieren, dass hier keine Stümper am Werk sind, sondern Leute, die genau wissen was sie tun und auch gern mal mit genrefremden Stilmitteln spielen (z. B. Cello/Streicher), wenn es zu dem jeweiligen Song passt. Allerdings sind HEIMDALLS WACHT meiner Meinung nach am besten, wenn sie sich in getragenem Tempo bewegen. Denn dann entfalten sie ihre ganze kompositorische Stärke. Die Blastbeatparts wirken nicht selten wie ein als notwendig erachtetes Stilmittel, was unbedingt verbaut werden muss. Nicht, dass sie das nicht könnten, aber im Uptempo-Bereich klingen sie halt beliebig austauschbar. Aber die Musiker wissen offensichtlich um ihre Stärken und erschaffen auf diesem Album 8 abwechslungsreiche, atmosphärische Songs, die nicht so schnell langweilig werden. Als Einflüsse können HEIMDALLS WACHT weder BATHORY noch BURZUM leugnen, aber diese Eigenschaft ist ja auch kein Fehler. Zugegeben, das ist keine CD für den ersten Durchlauf, aber mit jedem weiteren Durchlauf schraubt sich das Album tiefer in die Gehörgänge des Hörers.

Einzelne Anspieltipps zu nennen, verbietet sich eigentlich bei dem Album, da es in jedem der 8 überlangen Songs eine Menge zu entdecken gibt, aber der Rausschmeißer 'Des Wolfes Zottiges Fell' ist in vielfacher Hinsicht ein echtes Highlight: Cello, Akustikgitarren, Klargesang - eine lupenreine Feuerzeugballade; da ändert auch die Tatsache nichts, dass am Schluss noch einmal die E-Gitarren ausgepackt werden.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Indiculus Paganiarum
02. Die Fallenden Blätter Der Irminsul
03. Conspiratio Barbarica
04. Auf Roter Erde Erblüht... (Ursprung Teil I)
05. Schwarzmondritual
06. (Leben) Im Zeichen Der Todesrune
07. Seelenstaub
08. Des Wolfes Zottiges Fell
Band Website: www.heimdallswacht.de
Medium: CD
Spieldauer: 61:01 Minuten
VÖ: 09.10.2015

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