Sonic Syndicate - Sonic Syndicate

Review von Stormrider vom 23.08.2014 (7679 mal gelesen)
Sonic Syndicate - Sonic Syndicate Nicht selten werden selbstbetitelte Alben ja von einer Band als Statement verstanden. SONIC SYNDICATE veröffentlichen also nach einer rund vierjährigen Pause mit Album Nummer 5 ihr persönliches, musikalisches Statement. Dabei haben sich die SchwedenInnen nach diversen Besetzungsquerelen und dem etwas zu poppig ausgefallenem "We Rule The Night" nun wieder vermehrt den Metalcore-Elementen ihrer ersten Alben zugewandt. Wenn man davon ausgeht, dass "Sonic Syndicate" als ein Trademark-Album gelten soll, dann hat man sich im Bandumfeld die Kritik am Vorgänger wohl doch zu Herzen genommen.

Der Opener 'Day Of The Dead' tritt dann folgerichtig auch schön aufs Gaspedal und kann, wie es sich für das Genre gehört, mit einem sehr eingängigen, melodischen Refrain direkt punkten. Auch 'Black Hole Halo' und insbesondere 'Long Road Home' (!) können schon beim ersten Durchlauf überzeugen. Das Albumhighlight ist für mich jedoch 'Before You Finally Break'. Der Song wäre zwar auch ohne die Gastperformance von Björn "Speed" Strid ein Brett, aber so überragt er die restlichen zehn Songs doch um einiges. Wuchtiges, aggressives Riffing, treibende Drums, eine orientalisch anmutende, leicht disharmonische Melodie und ein strahlender Refrain. Auf diesem Level hat Metalcore auch heute noch Relevanz. Nach 'Catching Fire' verflacht das Album dann leider ein wenig, und erst das abschließende 'The Flame That Changed The World' reicht wieder an das Niveau der ersten Songs heran.

Kommen wir aber nochmal auf das Thema Statement zurück. Wenn "Sonic Syndicate" den Sound der Band definieren soll, dann kann man zwar festhalten, dass die Vocals alle Metalcore-Klischees bedienen, also sowohl brachiales Strophen-Geschrei, als auch die üblichen cleanen Refrains mit einer auf einem Breakdown basierenden, fast schon poppigen Melodie, allerdings gerade die Gitarren ihre Fühler mehr als einmal in Richtung Melo-Death oder Thrash ausstrecken. Hier konnten SONIC SYNDICATE eine große Schippe Riffgewalt zulegen, was für den Sound der Band ein echter Gewinn ist. Denn bereits seit ihrem Debütalbum polarisieren SONIC SYNDICATE ja ganz massiv und kämpfen damit, dass sie als Retortenband für Teenies abgestempelt werden. Natürlich ist die Produktion auch auf diesem Album wieder tadellos rein und dürfte aufgrund ihres klinischen Sounds den üblichen Puristen der Szene die Fußnägel hochrollen, aber da das sowieso nicht die erklärte Zielgruppe des Quartetts ist. So what?!

SONIC SYNDICATE stehen 2014 wieder für Metalcore, in dem das Wort Metal absolut seine Berechtigung hat. Wer früher schon nichts mit der Band anfangen konnte, der dürfte auch hier kaum seine musikalische Bibel finden. Wer sich aber auch mal eine modern produzierte Scheibe der genannten Stilrichtung, mit jeder Menge mitsingbaren Refrains und starkem Riffing auflegt, der darf "Sonic Syndicate" durchaus mal ein paar Runden drehen lassen und hat die Chance, ein paar richtig coole Songs zu entdecken. Schade, dass das Album nicht über die volle Distanz das Level der ersten Hälfte halten kann.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Day Of The Dead
02. Black Hole Halo
03. Long Road Home
04. My Revenge
05. Before You Finally Break
06. Catching Fire
07. Unbreakable
08. It Takes Me
09. See What I See
10. So Addicted
11. The Flame That Changed The World
Band Website: www.sonicsyndicate.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:24 Minuten
VÖ: 04.07.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten