Avatar - Hail The Apocalypse | |
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Review von Opa Steve vom 17.05.2014 (8027 mal gelesen) | |
Ja was geht denn hier ab? AVATAR sind mit "Hail The Apocalypse" angetreten, um vermutlich jeglichen Hass aller Traditionsmetaller auf sich zu ziehen. Die Scheibe ist ein großer Zirkus. Es gibt Stunts mit Feuer und Rauch, verspielte Fantasie, und eine Menge alberner Clowns. Wenn man in diese Scheibe reinhört, ist es wie Lotto zu spielen. Mal hört man Brüllerei zu Deathcore-Riffs und glaubt, ein brutales Brett vor sich zu haben. Mal hört man aber auch zart-pathetischen Schmalz ('Bloody Angel') oder wähnt sich in 80er Pop-Scheibchen, wenn die Chöre so retro und kitschig wie in 'What I Don't Know' arrangiert sind. Doch wo ist nun der berühmte rote Faden? Irgendwie scheint die Scheibe dennoch aus einem Guss zu sein. So ernsthaft und voller Inbrunst, wie das Material zurechtgezimmert ist, wirkt es überraschenderweise plausibel und funktioniert. Man muss natürlich eine enorme Toleranz mitbringen, die hier und da auch arg überspannt wird. Für 'Puppet Show' zum Beispiel benötigt man ein besonderes Faible, oder eine große Menge Alkohol intus und eine feierwütige Crowd um sich herum. Die albernen Chöre und die Bläsereinsätze sind ein Arschtritt in jeden falschen Stolz, und man fragt sich manchmal, ob hier einfach ausgelassene Fröhlichkeit am Werk ist, oder ob die Grenze zur Peinlichkeit vielleicht doch überschritten wurde. Genauso wie das neue Genre "Drehorgel-Metal" (ich hab's gerade selbst erfunden, also wenn das das neue Ding von morgen werden sollte ...) in 'What I Don't Know'. Am Ende der 11 Songs wird es nochmal interessant - vor allem, weil der krasse Kontrast des Stils von AVATAR plötzlich fehlt. Das Cover von NIRVANAs 'Something In The Way' ist genauso lakonisch wie das Original, bricht mittendrin ab, und dann folgt als Rausschmeißer 'The Tower'. Ein für diese turbulente Scheibe durchaus ernster und starker Goth/Dark Metal-Song, der sich am Schluss so richtig dicke Hose zu einer fetten Metal-Ballade steigert. Wer gerne Musik mit Überraschungen sucht, der findet auf "Hail The Apocalypse" eine ganze Wundertüte davon. Man darf allerdings nicht allergisch auf überbordende Fröhlichkeit reagieren und nicht zu engstirnig denken. Dann wirkt diese Scheibe sehr kurzweilig und steckt irgendwann in ihrer Verrücktheit auch den Hörer an. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Hail The Apocalypse 02. What I Don't Know 03. Death Of Sound 04. Vultures Fly 05. Bloody Angel 06. Murderer 07. Tsar Bomba 08. Puppet Show 09. Get In Line 10. Something In The Way 11. Tower | Band Website: www.avatar.net Medium: CD Spieldauer: 50:34 Minuten VÖ: 12.05.2014 |
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