Bullet For My Valentine - Temper Temper | |
---|---|
Review von Contra vom 05.03.2013 (10088 mal gelesen) | |
Hach, BULLET FOR MY VALENTINE. Kaum eine Band eignet sich so ausgezeichnet, um grandiose Diskussion zu entfachen. Als die Waliser 2006 ihr Debüt "The Poison" raushauten, war ich beeindruckt. Für Jungs in dem Alter machten sie erstaunlich erwachsene Musik, mit thrashigen Riffs, richtig starken Soli und einer ordentlichen Portion Aggression. Dann ... na ja. Den allerbesten Ruf genießen jedenfalls weder die Mannen um Matt Tucker, noch ihre - vorsichtig ausgedrückt - etwas junge Fanbasis. "Temper Temper" ist inzwischen bereits der vierte Studiooutput. Schaffen es BMFV, zu ihren durchaus anständigen Wurzeln zurückzukehren oder bedienen sie weiter fröhlich die erwähnte Fanbasis? Okay, das war eine Fangfrage. Noch während ich mir überlege, wie ich am besten unvoreingenommen an diese Scheibe rangehe, kehlt mir Matt Tucker ein unfassbar unbrutales Schreichen entgegen und der Opener 'Breaking Point' beginnt. Abgesehen von einem ziemlich schmausigen Solo tröpfelt da gnadenlos schnarchnasiges Gedudel aus den Boxen, das für frisch geschlüpfte Spatzenküken bestimmt total räudig klingt. 'Truth Hurts' und der Titeltrack schlagen in genau dieselbe Kante. Man mag es vielleicht schon gemerkt haben, aber die Songtitel klingen alle unglaublich inspiriert und deuten erfolgreich auf die gehaltvollen Texte hin, die so ziemlich alle davon handeln, wie schlecht die Welt im Allgemeinen und Matt Tuckers Bekanntenkreis im Besonderen sind. Richtig spaßig wird es bei 'Tears Don't Fall (Part 2)', das man als einen subtilen Hinweis darauf verstehen kann, dass BMFV vor ein paar Jahren da mal so 'nen Hit hatten. Das, was die Waliser zu Beginn ihrer Karriere gut konnten, kommt auf "Temper Temper" überhaupt nicht zum Ausdruck. Soli sind Mangelware, die Texte sind weichgespültes Schaumgummi und ich musste tatsächlich Google fragen, ob BFMV überhaupt einen Bassisten ihr Eigen nennen. Hören tut man ihn jedenfalls nicht. "Tempe Temper" ist ein Paradebeispiel dafür, dass glattgebügelte Produktion und Pock-Pock-Pock-Riffs weder harte noch gute Musik ergeben. Radiotauglich ist die Mucke garantiert und live haben BMFV tatsächlich ein ordentliches Fünkchen Energie, aber auf Platte ist es genau das: platt. Platt und langweilig. Gar nicht wie Wales. Eher wie Holland. Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Breaking Point 02. Truth Hurts 03. Temper Temper 04. P.O.W. 05. Dirty Little Secret 06. Leech 07. Dead To The World 08. Riot 09. Saints & Sinners 10. Tears Don't Fall (Part 2) 11. Livin' Life (On The Edge Of A Knife) | Band Website: www.bulletformyvalentine1.com Medium: CD Spieldauer: 44:25 Minuten VÖ: 08.02.2013 |
Alle Artikel