Cavalera - Bestial Devastation | |
---|---|
Review von Damage Case vom 14.07.2023 (5403 mal gelesen) | |
Was ein Brett! Mitte der 1980er wurden SEPULTURA von der europäischen Presse noch als Wilde aus dem brasilianischen Urwald verlacht, ihr intensives Getrümmer als lachhafter Krach abgetan, hauptsächlich wegen der unterirdisch rumpelnden Produktion. Ironie der Geschichte: Heute gilt es als besonders true, zu klingen, als hätte man im finsteren Kohlekeller auf 1-Spur-Audiokassettenrekorder aufgenommen. 1985/86 zockten SEPULTURA, bestehend aus den beiden Cavaleras und Jairo T. an Gitarre und Bass, jedenfalls noch übelsten Black/Thrash. Und "dank" der wirklich furchtbaren, ja dilettantischen, Produktion ging der im Original als Split mit den ebenfalls aus Brasilien stammenden OVERDOSE veröffentlichten EP "Bestial Devastation" die Magie der Songs flöten. Diese Scharte wollen Max und Igor Cavalera nun fast 40 Jahre später auswetzen und bringen die ersten beiden Veröffentlichungen als komplette Neuaufnahmen unter dem Banner CAVALERA nochmals heraus. Erste Frage: Dürfen die das? Ja, wer denn sonst? Wenn jemand für die frühen SEPULTURA steht, dann diese beiden Herren und niemand aus der aktuellen Bandbesetzung. Von dieser war damals noch niemand an Bord. Zweite Frage: Taugt das denn? Ja, und wie! Hier sitzt alles, die Songs werden mit sehr viel Herzblut nah am Original aber mit einer unfassbar geilen und drückenden Oldschool-Produktion gezockt. Allein der Hall auf Max' ungezügelter Stimme ist der pure Wahnsinn! Zu den fünf damaligen Songs gibt es mit dem punkigen 'Sexta Feira 13' einen neuen Song, der gut in den Kontext passt. Fazit: Die Tatsache, mit viel Power und Liebe den Songs neues Leben einzuhauchen, macht diese Neueinspielung mehr als sinnvoll. Jeder Song gewinnt 2023 deutlich an Power, und das damals aufgrund des miesen Sounds kaum wahrnehmbare Songwriting kann sich nun in voller Blüte zeigen. Für "Bestial Devastation" wie auch "Morbid Visions" gilt, dass die Neuaufnahmen für alle Sinn bringen, die die alten Songs endlich von fähigen Muckern mit sauberem Sound hören wollen. Alle anderen bleiben gerne bei den Originalen, und alle gewinnen am Ende. Anspieltipps: 'The Curse', 'Necromancer' und 'Warriors Of Death' pusten alles weg, was 2023 unter dem Label "Black/Thrash Metal" feilgeboten wird. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Curse 02. Bestial Devastation 03. Antichrist 04. Necromancer 05. Warriors Of Death 06. Sexta Feira 13 | Band Website: Medium: EP Spieldauer: 20:26 Minuten VÖ: 14.07.2023 |
Alle Artikel