Winter - Pale Horse

Review von Andre Mischkowski vom 22.12.2021 (7668 mal gelesen)
Winter - Pale Horse WINTER brachte am 08.Oktober diesen Jahres sein neuntes Album "Pale Horse" heraus. Bei dem Namen Markus Winter sollte es in einigen Ohren klingeln. Denn bereits seit 1993 bringt er immer neue Werke ans Tageslicht. Seine erste Veröffentlichung war "Invisbile Tears" mit der Band CRY. Der Song 'Longing For Fire' schaffte es in den Niederlanden und Belgien in die Charts und wurde ein Radio Hit. Nach der Auflösung von CRY blieb Markus Winter aber nicht untätig und brachte noch weitere Werke heraus.

Ab 2002 veröffentlichte er unten den Namen HERTzTON zwei weitere Alben mit deutschen Texten. Musikalisch ging es in die NDH-Richtung, wobei ein hoher Anteil der NDW und Gothrock fester Bestandteil war. 'Schattentänzer', der Titelsong des zweiten Silberlings, wurde sogar zu einem Club-Hit der Schwarzgesinnten.

Aber wollen wir zu "Pale Horse" übergehen, was offensichtlich nach dem gleichnamigen Roman von Agatha Christie benannt ist. Mit 17 Liedern und einer Gesamtlaufzeit von gut 70 Minuten ist der dicke Braten quasi schon angerichtet, zudem Herr Winter sich auch noch Gastmusiker mit ins Boot geholt hat. Bei den Tracks sind zudem fünf Coversongs enthalten. Unter anderem 'Mad World' von TEARS FOR FEARS oder auch 'I Wanne Live' von den RAMONES.

WINTER betreten mit "Pale Horse" viele Felder. Gothic-Rock ist sicherlich das Größte davon, auch wenn ich mich damit nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen will. Das komplette Album ist schon arg düster und recht ruhig gehalten, driftet aber nicht ab, so dass man sich moralisch unter einer Decke verkriechen möchte. Nicht zuletzt sind es die schön eingebauten Gitarrensolopassagen sowie die klaren Vocals, die dafür sorgen, dass das Werk einen guten melodischen Touch bekommt. Auf der anderen Seite kommt auch der Synthesizer nicht zu kurz und trägt etliche Passengen zu den Liedern bei. Mit der gesamten Mischung fühlt man sich schnell wieder in den 90ern, als gerade Bands wie DEPECHE MODE, THE MISSION & Co. Erfolge verzeichneten und sich die schwarze Szene immer mehr formte und sich ausweitete.

Mit dem ersten Coversong 'Dancing Into Danger' startet der Longplayer nach eigener Interpretation von WINTER. Synthesizerklänge eröffnen so das Album und rasch fliegen die ersten Gitarrenriffs aus den Boxen. Neben dem sanften Gesang untermauern weibliche Vocalparts viele Stellen in dem Track, der aber gänzlich ruhig gehalten ist. 'Original Sinner' beginnt da schon deutlich härter mit sägendem Gitarrenriff und stampfenden Drums. Man bleibt sich aber im Großen und Ganzen seiner Linie treu auch wenn der Gesang doch härtere Töne einschlägt. Der dritte Song ('Dark Light') erinnert mich vom Grundgerüst ein wenig an MIDNIGHT OIL ('Beds Are Burning').

'Beginning Of An End' hingegen geht erstmal balladenhaft ins Rennen. Die Refrains sind schon schneller und bauen sich auf und machen das Lied zu einer kleinen gefühlskräftigen Hymne. Die Violine wird her traumhaft eingesetzt und nicht zuletzt fällt auf, dass Markus Winter hier mit deutlich mehr Gefühl singt und etliche gute Gesangsmelodien erschafft. Nach einem kleine Sprung kommen wir zum zweiten Cover ('Face To Face'). Ich finde, alleine schon der Song als solches spricht für sich. Mir gefällt auch hier die Umsetzung. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Ebenso bei 'Mad World', welches von TEARS FOR FEARS stammt. Der Albumtrack wurde zum Ende hin auf das Album gepackt und entpuppt sich als Ballade wo gitarrentechnisch mit fetten Riffs beziehungsweise Soli den Saiten nochmal gut was abverlangt wird. Es folgt noch der letzte Coversong des Albums. Dieser ist von den RAMONES. Er ist als Bonustrack angekündigt und da ich ihn als kleinen Klassiker sehe, schließt er das Album gut ab.

Bei "Pale Horse" wird man wahrlich zurück in die Zeit versetzt. Aber gerade die schwarze Szene, die die alte Schule mag, wird Gefallen am dem Werk finden. Aber auch diejenigen die offen sind wenn es mal ruhiger und düsterer zur Sache gehen darf. Facettenreich ist das Album zudem, auch wenn sich das Durchhören durch die lange Laufzeit doch zieht und sich viele Tracks nicht so arg unterscheiden wie beispielsweise durch die ein oder andere schnellere Nummer.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01.Dancing Into Danger
02.Original Sinner
03.Dark Light
04.Beginning Of An End
05.Thunder Strike
06.Face To Face
07.Bride Of The Meadow
08.Sweet Desdemona
09.Break Of Dawn
10.Mad World
11.Wanna Know Why
12.A Million Days
13.Mercy
14.Fire Down Below
15.Heart Of A Warrior
16.Pale Horse
17.I Wanne Live (Bonustrack)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 78:15 Minuten
VÖ: 08.10.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten