Virgin Steele - Life Among The Ruins

Review von Stradivari vom 19.07.2012 (9103 mal gelesen)
Virgin Steele - Life Among The Ruins Ganz ehrlich, lieber ein guter Re-Release als eine schlechte Neuveröffentlichung. Außerdem kommen die Wadenbeißer, für die Metal erst in der Post-Grunge-Ära begann, so auch mal in Kontakt zu geilen Scheiben, deren Existenz ihnen ansonsten für alle Zeiten verborgen bleiben würde. Desweiteren lassen sich die Plattenfirmen im Allgemeinen nicht lumpen, und packen die Wiederauflagen randvoll mit Bonusstoff und tollen Booklets. So hat es SPV / Steamhammer denn auch mit "Life Among The Ruins" getan, aber dazu später mehr. Das Album selbst stellte 1993 quasi die Wiedergeburt von VIRGIN STEELE da, nach sechs trostlosen Jahren voller Rechtsstreitigkeiten mit ihrem Management, dem Konkurs der Plattenfirma und allerhand internem Trouble. Dummerweise verprellte die Band damals ihre treue Fanbase mit diesem Comeback, da sie statt mit dem auf Knien verehrten epischen Power Metal nun auf einmal mit bluesigem Hardrock á la WHITESNAKE, QUIET RIOT oder GREAT WHITE um die Ecke kam...

Alle Schwermetaller hatten insgeheim einen legitimen Nachfolger des 1985er Jahrhundertopus "Noble Savage" erwartet (das 87er Album "Age Of Consent" ist an dieser Stelle zu vernachlässigen), und dann knallten die Mannen um David DeFeis der geneigten Hörerschaft diesen Stilbruch vor den Latz. Aber, nachdem sich der Schock gelegt hatte, musste man anerkennen, dass VIRGIN STEELE eine unglaublich starke Performance abgeliefert hatten. Letztlich erhielt "Life Among The Ruin" jedoch nie die Anerkennung, die es verdient gehabt hätte. Die VIRGIN STEELE-Anhängerschaft wurde nie so richtig warm mit dem erdigen Material und die Menschen, denen die Musik mit Sicherheit gefallen hätte, assoziierten mit der Combo eher andere Attribute und machten einen Bogen um das Werk.

Auch wenn "Life Among The Ruins" bereits alleine eine absolut lohnenswerte Anschaffung wäre, gibt das Digipak noch 25 (!!!) weitere Bonustracks her. Wobei man allerdings einschränken muss, dass es sich zum Großteil um Liveversionen und "New Yorker Mixe" (was immer das bedeuten soll...) der "Life Among The Ruins"-Tracks handelt. Trotzdem, nette Geste.

Summa summarum, wer auf fetten Hardrock mit bluesiger Schlagseite und guten, bodenständigen Balladen steht, kann und sollte hier blind zuschlagen, da die Scheibe einfach richtig klasse ist, und durch den aufgebrezelten Sound natürlich auch absolut zeitgemäß klingt.


STRADIVARI

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
CD 1: "Life Among The Ruins"

01. Sex Religion Machine
02. Love Is Pain
03. Jet Black
04. Invitation
05. I Dress In Black (Woman With No Shadow)
06. Crown Of Thorns
07. Cage Of Angels
08. Never Believed In Goodbye
09. Too Hot To Handle
10. Love's Gone
11. Snakeskin Voodoo Man (Full Electric Version - Bonustrack)
12. Wildfire Woman
13. Haunting The Last Hours
14. Last Rose Of Summer
15. Snakeskin Voodoo Man (Live Acoustic Version - Bonustrack)
16. Jet Black (Live Acoustic Version - Bonustrack)
17. Purple Rain (Live Acoustic Version - Bonustrack)
18. Wildfire Woman (Live Acoustric Version - Bonustrack)
19. Eyes Without A Face (Live Acoustic Version - Bonustrack)

CD 2: "My Mourning Clothes"

01. When The Levee Breaks
02. Sympathy For The Devil
03. My Mourning Clothes
04. Mambo Sun
05. Ballrooms Of Mars

The Vertical Soul Suite:
06. Wild Thing
07. The Moonrise In Your Skin
08. Wild Thing "Reprise"
09. The Magic In Your Skin
10. Sex Religion Machine (New York Mix)
11. Jet Black (New York Mix)
12. Crown Of Thorns (New York Mix)
13. Cage Of Angels (New York Mix)
14. Never Believed In Goodbye (New York Mix)
15. Love Is Pain (NewYork Mix)
16. Invitation (New York Mix)
17. I Dress In Black (Woman With No Shadow (New York Mix)
18. Too Hot To Handle (New York Mix)
19. Love's Gone (New York Mix)
20. Flesh & Blood
Band Website: www.virgin-steele.com
Medium: CD
Spieldauer: 152:15 Minuten
VÖ: 15.06.2012

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Dieses Album ist auch für mich (wie sicherlich für viele andere) persönlich der Tiefpunkt das Schaffens von Mastermind David DeFeis. Komischer Weise zeigte er uns allen bereits ein Jahr später wieder, wie VIRGIN STEELE zu klingen haben: Kraftvoll, Druckvoll, schnell! Der Name VIRGIN STEELE steht an und für sich für US Power Metal der allerbesten Güte. "Life Among The Ruins" gehört nicht dazu. Aber ich messe dieses Album eben auch am Rest des Schaffens von DeFeis. Würde ich unvoreingenommen an dieses Album herangehen, würde es mir definitiv besser gefallen. Denn coole Songs mit Heavy Riffs enthält dieser Longplayer auch.
5/10   (20.07.2012 von Barry)

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