Das Letzte Lager - WürgeEngel | |
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Review von Andre Mischkowski vom 10.10.2022 (8682 mal gelesen) | |
Bei der Kapelle DAS LETZTE LAGER war ich schon neugierig, als ich das Album in meinen Händen hielt. Alleine wegen dem Albumnamen "WürgeEngel" und den Titeln der Songs war mir sofort bewusst, dass es hier nicht um Schmuse-Metal geht. Bei der Gestaltung des Digipacks (sowie des Beihefts) geht es schon extrem düster zur Sache. Das Beiheft alleine bietet zahlreiche Illustrationen, die alles andere als fröhlich sind. Die Zwei-Mann-Band um Frost und InXen gibt es erst seit 2019 und dies ist jetzt ihr Debütalbum. Lediglich live holen sie sich Unterstützung von dem Bassisten LeXX. Geboten wird hier derbe Kost, die aber nicht wirklich in eine feste Sparte passt. Irgendwie eine gesunde Mischung aus Death, Dark und auch einem Hauch Doom. So ist es nicht fraglich, warum sich Sänger Frost nicht zum Verrecken die Seele aus dem Leib grunzt. Die Songtexte sind verständlich, auch wenn es an Härte und abgründigen Emotionen nicht fehlt - eine Mischung, die aufgeht. Um es kurz zu sagen: eine Tonkunst aus dem Abgrund. Mit dem gut einminütigen Intro ('Der Stumme Tod Und Das Leben') geht es ruhig, düster und durch Tastenklänge untermalt los. Es folgen 'Pferdegalopp' und finsteres Geflüster. Ein Albumstart, der doch direkt mal neugierig macht. Weiter geht es mit 'Krankheit Mensch', das den Texten des Werkes schon vom Titel her alle Ehre macht. Mit einem hellen Gitarrenriff und einsetzenden langsamen, aber scheppernden Drumschlägen geht es arg düster weiter. Die Kombination wiederholt sich ständig in dem Song und so bietet sich einem schnell einen Art roter Faden, der dem Lied Wiedererkennungswert verleiht. Zudem wechselt es gut umgesetzt auch in schnellere Passagen, um dann wieder vom Gas zu gehen. Obwohl 'Krankheit Mensch' wahrlich im Gesamten dunkel ist, schwingt doch Melancholie durch. 'Vater' beginnt mit sägendem Erklingen der magischen sechs Saiten in Symbiose mit stampfenden Drums. Auch dieses zieht sich wieder durch das gesamte Stück, allerdings auf andere Art und Weise als bei 'Krankheit Mensch'. Das musikalische Grundgerüst ähnelt sich sehr und so kann der Song mit seiner Art ebenfalls recht schnell überzeugen. Ich mache jetzt aber mal einen Sprung zu 'Auserkoren'. Hier starten die Vocals erst nach eineinhalb Minuten, was in keiner Form tragisch ist. Das Bollwerk als solches bleibt aber bestehen. Gelungen und gut eingebaut wird hier ein einprägsames Gitarrensolo gegen Ende an den Tag gelegt. 'Freier Wille' ist fast nach dem gleichem Prinzip gestrickt, womit ich zu 'Ferge' übergehe. Der Track beginnt mit gut gespielten Gitarrenbögen, was man wohl so nicht mehr erwartet gegen Ende des Silberlings. Aber DAS LETZTE LAGER hat die letzte Schlacht noch nicht bestritten und haut mit der deutlichen schnellsten Nummer ('Die Krone') jetzt mal richtig auf den Tisch. Es ist das wohl facettenreichste Stück und fegt alles vom Schlachtfeld. Okay, die Band ist bis jetzt nicht für arg extremes Tempo aufgefallen, aber für ihre Verhältnisse, von den bisherigen Tracks, boxt hier wahrlich der Papst im Kettenhemd. 'In Den Bäumen' ist eine gute Mixtur von DAS LETZTE LAGER und tischt noch mal gut auf. Der von mir erwähnte rote Faden ist hier deutlich weniger zu finden als bei vielen anderen Liedern und so hat das Duo am Ende noch mal definitiv eine Schaufel in den Ofen geworfen. Das gibt dem Werk jetzt den berühmten Feinschliff. Man sollte den Jungs eine gute Chance geben, zumal es ihre erste Veröffentlichung ist. Mit "WürgeEngel" beweisen sie sich sehr gut vom Gesamtbild her, gerade mit den letzten drei Stücken haben sie ihre Sache doch sehr gut gemacht. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Der Stumme Tod Und Das Leben 02. Krankheit Mensch 03. Vater 04. Entmenschlicht 05. Auserkoren 06. Freier Wille 07. Ferge 08. Die Krone 09. In Den Bäumen | Band Website: www.letzte-lager.rocks Medium: CD Spieldauer: 36:40 Minuten VÖ: 17.06.2022 |
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