Bloodshot Dawn - Demons | |
---|---|
Review von Contra vom 15.12.2014 (6465 mal gelesen) | |
Aus der britischen Hafenstadt Portsmouth beehren uns BLOODSHOT DAWN mit ihrem zweiten Longplayer. Deren selbstbetiteltes Debütalbum aus dem Jahr 2012 wurde überaus gut aufgenommen, hätte man es doch für eine authentisch schwedische Produktion halten können. Portsmouth ist halt wie Liverpool eine raues Pflaster, in dem Death Metal extrem gut gedeiht. "Demons" ist nun der Zweitling des Vierers und soll an den Erfolg von "Bloodshot Dawn" anknüpfen. Mit dem starken Opener 'Smoke And Mirrors' ist der Weg dahin schonmal geebnet: klassische, zweistimmige Gitarrenläufe in extrem hoher spielerischer Qualität, die stark an ARCH ENEMY erinnern, bestimmen über weite Strecken die Richtung. In 'Consequence Complex' beginnen BLOODSHOT DAWN einen kotzbrockigen, raueren Death Metal anzuschlagen, der vor allem durch seine Songstrukturen überzeugt. Weiter ziehen die Gitarren vorneweg, während Sänger Josh McMorran damit nicht so wirklich mithalten kann. Bei Weitem nicht schlecht hinterlassen seine wenig drückenden Screams nicht viel mehr als "Meh". Je weiter "Demons" läuft, desto mehr driften BLOODSHOT DAWN weg vom Melodeath und hin zum klassischen Death Metal, ohne aber eine klare Grenze zu übertreten. Ein wenig Technical Death scheint auch durch die proggigen Songstrukturen und die technisch starke Gitarrenarbeit durch, bleibt aber nicht mehr als ein Einfluss. Die Fähigkeiten des Gitarristenduos McMorran/Ellis beeindrucken dennoch, wobei sich auch Gastbesaiter die Ehre geben. Allen voran zu nennen ist freilich Christopher Amott, der aber bei Weitem nicht der einzige Grund ist, warum "Demons" sich so nach "Burning Bridges"-ARCH ENEMY anhören. Das ausufernde und vertrackte 'The Image Faded' bietet ihm, WINTERSUNs Teemu Mäntysaari, SCAR SYMMETRYs Per Nilsson und SACRED MOTHER TONGUE-Shredder Andy James genug Platz, sich auszutoben. Daneben punktet der Song auch mit bockstarkem Songwriting und einem Refrain der Güteklasse Eins und mausert sich so zu einem der stärksten Tracks des Albums. Auf der technischen Seite präsentieren sich BLOODSHOT DAWN sauber und aufgeräumt, aber auch steril. Die Gitarren stehen (zu recht) ganz klar im Fokus, was aber dem Schlagzeug und Bass nicht guttut. So lässt "Demons" klar den Schlag hinter die Ohren vermissen, den ich von Death Metal von der Insel - der dann auch noch so schwedisch klingt - erwarte. Die dicke Göteborger Kante ist auch gleichzeitig BLOODSHOT DAWNS große Schwäche. Zwar machen sie alles, was sie machen, sehr gut und kompetent, aber aus dem Stegreif fallen mir mindestens zehn andere Bands ein, die genau das Gleiche schon länger, besser und kerniger machen. Unter den aktuell auf den Plan tretenden (Melodic) Death Metal Bands gehören BLOODSHOT DAWN zwar klar und deutlich zu den oberen Zehntausend, aber es ist sehr bezeichnend, dass es drei Songs brauchte, bis mir klar war, dass "Demons" längst vorbei ist. Anspielen: 'The Image Faded', 'Unified'. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Smoke And Mirrors 02. Consequence Complex 03. Unified 04. Inadequacy 05. Black Hole Infinity 06. Human Void 07. The Image Faded 08. Demons | Band Website: www.facebook.com/BloodshotDawn Medium: CD Spieldauer: 42:00 Minuten VÖ: 26.10.2014 |
Alle Artikel