Livebericht Hammerfall (mit Orden Ogan und Serious Black) |
---|
Ein Livebericht von Lestat aus Langen (Stadthalle) - 04.02.2015 (33789 mal gelesen) |
Lange verwehrten uns HAMMERFALL ihre Präsenz. Nach langer Pause spielten sie im Sommer wieder das eine oder andere Festival, und jetzt sind sie wieder auf Tour. Mit im Gepäck sind in Deutschland ORDEN OGAN und SERIOUS BLACK. Wir waren in Langen in der Stadthalle am 04.02. mit dabei. Den Anfang machen, wie sollte es anders sein in dieser Zusammensetzung, SERIOUS BLACK. Vor der Show hatte ich von der Band noch nie was gehört. Die Band zeigt für eine Newcomerband von Anfang eine erstaunliche Bühnenpräsenz, vor allem Sänger Urban Breed macht alles, um das Publikum mitzunehmen. Das gelingt auch teilweise, es ist aber offensichtlich, dass manch einer noch im Berieselungsmodus ist, nicht im Partymodus. Der internationale Act spielt sich so durch sein Programm, und am Ende lässt sich sagen: Als Opener haben sie eine gute Show abgeliefert, wirkliche Akzente oder Alleinstellungsmerkmale wollten sich aber nicht einbrennen. Und als ich zu Hause die Band im Internet recherchierte, wusste ich auch, woher diese erstaunliche Bühnenroutine kommt: SERIOUS BLACK sind eine Band bestehend aus lauter altgedienten Hasen der Metalszene. Auch wenn Thomen Stauch (Ex-BLIND GUARDIAN) live nicht dabei war, mit Roland Grapow (Ex-HELLOWEEN) war eine weitere Szenegröße anwesend, und auch die anderen Mitglieder haben schon veritable Erfahrung im Gepäck. Genug ausgeschweift. Nach einer gefühlt recht kurzen Umbaupause geht es weiter mit ORDEN OGAN. Vor kurzem kam ihr neues Album "Ravenhead" auf den Markt. Wenig erstaunlich ist es da, wenn die Band live genauso anfängt wie auf CD. Sänger Seeb fängt auch nach den ersten beiden Liedern an, regelmäßig Ansagen und Witze mit dem Publikum zu machen. So ist die Stimmung schnell bestens, mehrmals bedankt sich Seeb für dafür. Gegen Mitte des Sets werden auch ältere Lieder ausgepackt, 'The Things We Believe In' darf einfach genauso wenig fehlen wie 'We Are Pirates'. Als Seeb allerdings nach erstgenantem ernsthaft fragt, ob das Publikum auch mal ein neues Lied hören will, habe ich am Verstand gezweifelt - ob an seinem oder meinem, wusste ich nicht so genau. Der Stimmung tat das keinen Abbruch, und so ging das Publikum zu F.E.v.E.R auch formidabel ab. Nach etwa einer Dreiviertelstunde waren die Arnsberger leider am Ende angelangt und lassen das Publikum aufgepeitscht für HAMMERFALL allein zurück - alle Zugaberufe ignorierend. Wie überwältigt sie von der Stimmung waren zeigte allerdings das Handyvideo, das Seeb während "Things We Believe In" kurzerhand drehte, genauso wie das Erinnerungsfoto, das sie nach der Show mit der Menge im Hintergrund machten. Nach gefühlt ewiger Umbaupause ist dann schließlich der Headliner dran, HAMMERFALL. Ich stehe dieser Band ein wenig kritisch gegenüber, ich habe schon definitiv schwache Auftritte von ihnen gesehen, und wirklich von den Socken gerissen haben sie mich bisher selten. Meine Skepsis sollte aber unbegründet sein. Das Set was ein absolutes Best-Of ihres Schaffens, schon an dritter Stelle gab es 'Renegade' auf die Ohren, nach kurzer Ansage 'Bang Your Head'. Welche Lücke die Schweden in ihrer dreijährigen Abstinenz gelassen hatten, wird schnell klar, wenn man sich anschaut, wie jedes Lied gefeiert wird. Manch ein Lied wird von fast von der gesamten Halle komplett mitgesungen, vor allem bei Klassikern wie 'Let The Hammer Fall', 'Last Man Standing', 'Glory To The Brave' oder den Zugaben 'Templars Of Steel' und 'Hearts On Fire' gibt es in der Halle kein Halten mehr. Die Schweden sind von diesem Empfang sichtlich gerührt, sie haben sich das mit dieser Show aber auch wirklich verdient. Selten kann man bei einer Band so viel sprühende Energie und Spielfreude auf der Bühne bewundern. Neben den aufgezählten Liedern gibt es aber noch andere Highlights am Abend, zum Beispiel ein instrumentales Medley, bei dem an der Leadgitarre Bassist Johan Larsson steht und zeigt, was in ihm steckt. Dass dabei noch ein wenig ORDEN OGAN zitiert wurde, tat der Stimmung keinen Abbruch. Setlist Hammerfall: 01. Hector's Hymn 02. Any Means 03. Renegade 04. Bang Your Head 05. Blood Bound 06. Heeding The Call 07. Let The Hammer Fall 08. Live Life Loud 09. Instrumentales Medley 10. Raise The Hammer 11. Threshold 12. Last Man Standing 13. Glory To The Brave 14. We won't Back Down 15. Hammerfall Zugabe: 16. Templars Of Steel 17. Bushido 18. Hearts On Fire Nach knapp zwei Stunden ist auch der letzte Auftritt des Abends vorbei, und als Fazit kann ich nur festhalten: Selten so viel Spaß gehabt. Vor allem die Schweden am Schluss haben ein wirkliches Feuerwerk abgebrannt, und dieser Gig mit seiner beinahe restlos abfeiernden Halle wird mir lange in Erinnerung bleiben. |
Alle Artikel