Livebericht Kissin' Dynamite (mit The Bullet Monks ) |
---|
Ein Livebericht von Krümel aus Andernach (Juz-Liveclub) - 25.04.2015 (32628 mal gelesen) |
Vor etwa zwei Jahren stieß ich eher zufällig und ungeplant auf KISSIN' DYNAMITE: Damals spielte die Jungs auf dem "Summers End Openair" und haben das ganze Publikum mit ihrer guten Laune und geilen Performance mitgerissen. Seit jenem Auftritt bin ich ein richtiger Fan dieser Band geworden. Und nach dem Hammeralbum "Megalomania" musste ich den Fünfer unbedingt auch noch mal live erleben. Also lasse ich mir die Gelegenheit nicht entgehen, als die Band im Rahmen der Deutschland-Tour zum Abschluss auch im Andernacher JUZ Halt macht. Pünktlich um 19 Uhr öffnen die Türen, doch anders als sonst bei Metal-Konzerten ist recht wenig Andrang beim Einlass. Irgendwie denkt man sofort, dass das JUZ heute so richtig seiner Bezeichnung als Jugendzentrum gerecht wird. Ein Großteil der Leute, die so früh da sind, besteht aus Eltern mit ihren heranwachsenden Kindern. Nur langsam finden auch ein paar "ältere" Zuschauer ohne Anhang den Weg in die Halle. Aber macht nichts, so hat man wenigstens Zeit sich ein kleines Bierchen und natürlich auch die freie Platzwahl. Zu Beginn des Gigs der Vorgruppe THE BULLET MONKS aus Franken ist die Menge im Zuschauerraum dann auch noch sehr übersichtlich. Trotzdem legen die Nürnberger mit ihrem groovigen Rock munter drauf los und holen mit dem Opener 'No More Warnings' ihre Fans und die sonstigen Anwesenden schnell ab. Schon bei dem zweiten Song 'Enemy State' klatschen die Leute vor der Bühne rhythmisch mit. Inzwischen hat sich die Halle mit ca. 130-140 Leute auch ein wenig weiter gefüllt. Mit 'Gotta Feel It' und 'Frontline Sunshine' folgen zwei weitere Songs vom letztjährigen Album, die ebenfalls gut ankommen. Wie es am letzten Tourabend üblich ist, spielen die Roadies den Bands einen Streich bzw. treiben Schabernack mit den Musikern. Auch die Mönche bleiben davon nicht verschont, denn einer der Roadies kommt mit einem besonderen Schnaps auf die Bretter, den die Jungs trinken müssen. Sänger Tyler Voxx ist äußerst skeptisch und meint: "Nach dem Drink wird die Show bestimmt Scheiße", dennoch kippt er mutig das Zeugs runter und brüllt "Aaah, es brennt!!". Aber von all dem lassen sich THE BULLET MONKS nicht abhalten und machen u. a. mit 'Don't Mess With The Barkeeper', einer coolen Nummer mit Southern Rock-Feeling inclusive Handclaps, freudestrahlend weiter. Vor allem Drummer Bristle Brush Johnson fuhrwerkt wild hinter seinen Kesseln herum und erinnert mich dabei mit seinen wehenden Haaren irgendwie an Animal von den Muppets. Das Publikum honoriert die Spiellaune des Quintetts, in dem es den Applaus nach jedem Song steigert. Den Schlusstrack markiert dann schließlich die aktuelle Single 'Chicago Lightning', bevor die Musiker unter Beifall die Bühne verlassen. Setlist THE BULLET MONKS 'No More Warnings' 'Enemy State' 'Gotta Feel It' 'Frontline Sunshine' 'No Gain Just Pain' 'Don't Mess With The Barkeeper' 'Canned Insanity' 'Back in the Desert' 'Chicago Lightning' Das Changeover ist wie immer eine gute Gelegenheit, seine Umgebung und die restlichen Mit-Metaller ein wenig unter die Lupe zu nehmen bzw. den ein oder anderen zu einem kleinen Plausch mit Luftschnappen vor dem JUZ zu treffen. Wie meistens ist neben der Benetzung der trockenen Kehlen an der Theke draußen mittels mobilem Imbiss auch für das leibliche Wohl gesorgt. Als sich die Umbaupause so langsam dem Ende neigt, heißt es sich erneut einen guten Platz zu sichern. Denn erwartungsgemäß warten jetzt mehr Zuschauer vor der Bühne. Sie sind gespannt auf ihre Lieblinge KISSIN' DYNAMITE aus Tübingen. Unter Jubel betreten Hannes & Co. die Stage und starten gleich amtlich mit 'DNA', dem Opener des letztjährigen Album "Megalomania". Die Leute nehmen den Spielball, den die Band ihnen damit liefert, sofort auf und es im JUZ herrscht direkt eine ziemlich cool-rockige Stimmung, die mit 'Running Free' weiter angeheizt wird. Die positive Stimmung überträgt sich schnell auf die Bandmitglieder, die sich agil auf den Brettern performen. Vor allem Fronter Hannes post unglaublich viel und wirkt dabei so professionell, als hätte er schon sein ganzes Leben nichts anderes gemacht. Nachdem mit 'VIP' nochmal ein aktueller Song präsentiert wird, ist es an der Zeit für die zwei etwas ältere Stücke 'She's A Killer' und 'Money, Sex & Power'. Anschließend laden Steffen, Hannes, Ande, Jim und Andi zum 'Maniac Ball' - und die Fans lassen sich nicht zwei Mal bitten. Egal, welches Lied gespielt wird, das Publikum singt jede Zeile der dargebotenen Songs textsicher mit - wie eigentlich immer bei KISSIN'-Liveauftritten. Es macht allen Beteiligten sichtlich Spaß! Als das Stück ausklingt, ertönen plötzlich lauthals "Andi, Andi"- Rufe aus der Halle und der Drummer schickt sich an, ein Schlagzeug-Solo zu spielen, das nahtlos übergeht in 'God In You' übergeht. Dem wiederum folgt 'Six Feet Under'. Danach wird es (gewollt) ruhiger, denn die Band trägt die Ballade 'Fireflies' nur mit Akustikgitarre vor. Es entsteht auf und vor der Bühne fast eine "intime" Atmosphäre und - wie soll es anders sein? - alle singen mit ... Anschließend rocken die fünf Jungs mit 'Sex Is War' wieder so richtig los. Bei dem ganz alten 'Steel Of Swabia' erscheinen die BULLET MONKS und schwenken eine Fahne mit der Aufschrift "Nürnberg - die Nr. 1 in Franken". Nachdem KISSIN' DYNAMITE ein 'Ticket To Paradise' vergeben haben, ist das reguläre Set beendet. Aber natürlich hat das Publikum noch nicht genug und fordert lautstark Zugaben. Der Fünfer lässt sich nicht lange bitten, kommt wieder auf die Bretter und Fronter Hannes trägt während 'I Will Be King' passenderweise einen scharlachroten und mit einem (unechten) Hermelinpelz umrandeten Umhang. Als allerletztes Stück dieses Abends präsentiert man noch 'Operation Supernova', bevor diese tolle Show mit super Stimmung, viel Aktion auf der Bühne und Interaktion mit den Fans davor endet. Schade eigentlich, denn nicht nur ich finde, dass ein wirklich klasse Auftritt viel zu schnell vorüber ist. Die ganze Halle dankt es der Band mit frenetischem Jubel, den sie verdienterweise in vollen Zügen genießen darf. Mehrmals verneigen sich die Jungs, bevor sie in den Backstagebereich verschwinden. Setlist KISSIN' DYNAMITE 'DNA' 'Running Free' 'VIP' 'She's A Killer' 'Money, Sex & Power' 'Maniac Ball' 'God In You' 'Six Feet Under' 'Fireflies' 'Sex Is War' 'Carry On' 'Ticket To Paradise' 'I Will Be King' 'Operation Supernova' Apropos: Wer denkt, das Erscheinen der Mönche auf der Bühne, sei der Roadie-Scherz gewesen, irrt. Denn nachdem die Bühne leer ist, sieht man an den Gitarrenstacks plötzlich ein "nettes" Nacktfoto der Hauptakteure hängen ... |
Alle Artikel