Soulbound - ObsYdian

Review von Stormrider vom 14.08.2024 (13998 mal gelesen)
Soulbound - ObsYdian Die Zeiten, in denen die Mischung aus klinischen Industrialsounds und Metal noch als modern durchging, liegen ja nun auch schon eine Weile zurück. Bands wie die DEATHSTARS, WEDNESDAY 13 oder aus deutschen Landen EISBRECHER oder auch A LIFE DIVIDED haben da doch so einiges in den vergangenen Jahren an Weg in den Mainstream geebnet. Von RAMMSTEIN brauchen wir wohl gar nicht erst anfangen. Und SOULBOUND folgen diesem Weg. Dass die Bielefelder aber auch gerne mal eine Runde FIVE FINGER DEATH PUNCH hören, oder sich zumindest davon inspirieren lassen, wird beim Hören von "ObsYdian" schnell deutlich. Dabei liefert das Quintett ein von vorne bis hinten stimmiges Gesamtpaket ab. An erster und wichtigster Stelle steht natürlich die Musik. Hier gibt es alles, das die Herzen der Genrefans höherschlagen lässt. Egal, ob es das brachialere Nachvornepreschen wie bei 'Insane' ist, das sehr tanzbare und in jeder Rockdisco funktionierende 'Forever In The Dark', das balladeske 'Heartless', das fast schon technoeske 'Paralysed' oder der mit Core-Einschlag versehene Brecher 'Burn'. Jedes Feld wird gekonnt bestellt. Klar, dafür ist die Band nun auch schon ein paar Jahre dabei und hat sich ihren Sound und Stil erarbeitet. Fronter Johnny Stecker arbeitet sich durch alle Arten der Vocals, die man dabei gerne hört. Er shoutet, growlt, singt und schreit … Es dürfte also für jeden was dabei sein. Musikalisch unterlegt wird das immer auf dem schmalen Grat zwischen einschmeichelnden Mainstream-Melodien und einer Härte, die dafür sorgt, dass man "ObsYdian" eben doch nicht zum sonntäglichen Nachmittagskaffee mit der Oma auflegen kann. Dass man sich aber der Notwendigkeit bewusst ist, dass auch die Optik stimmen muss, zeigt das Booklet, in welchem die Musiker sich als dunkle Mittelalter-Gesetzlose zeigen, die aber doch einen modernen Touch haben. Das dürfte so manche Maid ansprechen.

Zu guter Letzt hat man sich auch noch Mühe mit den Lyrics gegeben. Klar, der obligatorische Herzschmerz ist auch dabei, aber man beschäftigt sich mit den eigenen Dämonen und lässt einen Funken Sozialkritik auch nicht aus. Böse Zungen werden der Band Berechnung und weiteres Schielen auf ein breites Publikum vorwerfen. Aber was wäre denn dabei, wenn eine Band sich genau das erarbeitet? Nichts! Nur weil man das Rad nicht neu erfindet und so manche Melodie und Songaufbauten auch schon bei anderen Bands gehört hat? So what! Wer keinen Ausschlag aufgrund der doch recht deutlich eingeflochtenen Industrial- und Elektroelemente bekommt, eine voluminöse Produktion sowie gesunde Härte mit Melodien goutiert, oder einfach die eine oder andere Platte der genannten Referenzen sein Eigen nennt, der darf auch gerne in "ObsYdian" reinhören und wird dazu bald sein schwarzes und kaltes Tanzbein schwingen.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. ObsYdian
02. Burn
03. Insane
04. Forever In The Dark
05. Saint Sinner
06. Lioness
07. Isolate
08. Heartless
09. Paralyzed
10. Remain (Part 1)
11. Remain (Part 2)
Band Website: www.soulbound-music.de
Medium: CD
Spieldauer: 41:04 Minuten
VÖ: 26.07.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten