Moggs Motel - Moggs Motel | |
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Review von Damage Case vom 04.09.2024 (12868 mal gelesen) | |
Eins vorweg: Phil Mogg legt großen Wert darauf, dass das nach ihm benannte Projekt nicht seine Soloband ist. Ob daraus jemals eine richtige Band mit Nachfolgealben oder Liveauftritten wird, zeigt sich in den kommenden Monaten und Jahren - oder nicht. Doch dem englischen Sänger ist wichtig, dass er als Band-Mensch nur Teil dieser Veranstaltung ist und nicht deren Chef. Understatement pur! Hierzu passt die Story des Entstehungsprozesses dieses Albums, welche 2019 mit einem zufälligen Treffen von Phil Mogg und Tony Newton (Bassist und Keyboarder bei VOODOO SIX) in der amerikanischen Botschaft in London begann. Letzterer hatte diverse Songideen, die er dem damaligen UFO-Sänger bei Gelegenheit einmal vorstellen wollte. Während der Pandemie war dann ausreichend Zeit für den kreativen Austausch und erstes Songwriting vorhanden. Durch das abrupte Tour- und spätere Bandende von UFO, bedingt durch Moggs Herzinfarkt 2022, konnte dann schließlich Material für ein vollständiges Album eingespielt werden. Und so kommt es, dass nur wenige Monate nach dem offiziellen Abschied von UFO ein neues Album mit Phil Mogg erscheint. Der Einfachheit wegen wurden mit Routinier Neil Carter ein ehemaliger UFO-Kollege an der Gitarre und mit Schlagzeuger Joe Lazarus sowie Gitarrist Tommy Gentry zwei Mitglieder von VOODOO SIX eingespannt. Und wie klingen MOGGS MOTEL? Die knackige Hardrockkante von VOODOO SIX gepaart mit klassischen UFO-Einflüssen - manchmal ist es ganz einfach. Die Produktion ist staubtrocken und transportiert die rockigen Brecher wie auch die nachdenklichen Halbballaden mit unmittelbarer Intensität. Beinahe alle Songs auf diesem abwechslungsreichen Album hätte man sich auf einem der drei letzten UFO-Alben vorstellen können, was insbesondere an Moggs markantem Organ liegt, welches jedem Rock-Song bis heute eine ganz spezielle und unverkennbare Note verleiht. Beste Beispiele hierfür sind 'Other People's Lives', 'Face Of An Angel' oder auch 'Storyville'. Optisch gibt es jedoch etwas zu kritisieren, denn leider ist das "Artwork" entweder perspektivisch schlecht gezeichnet oder jemand hat bei der Eingabe des Prompts im KI-Programm Mist gebaut. Jedenfalls sieht das Bildchen billig aus - halber Punkt Abzug in der B-Note. Fazit: Mit "Moggs Motel" ist dem Namensgeber und seinen Sidekicks ein Album gelungen, das nicht nur seinen Platz in der UFO-Diskografie verdient gehabt hätte, sondern darin wahrscheinlich sogar das stärkste Werk der letzten mindestens 15 Jahre gewesen wäre. Man hört Phil Mogg seine inzwischen 76 Jahre an, der Fitteste ist er offensichtlich nicht mehr. Doch auch nach gut 55 Jahren Rock'n'Roll kann er es immer noch mit allen anderen noch aktiven Wegbegleitern wie DEEP PURPLE, URIAH HEEP, THE SWEET oder den SCORPIONS aufnehmen. Fans des klassischen Hardrocks, insbesondere der späten Veröffentlichungen der genannten Altvorderen, werden an "Moggs Motel" viel Freude haben. Anspieltipps: 'Apple Pie' ist ein starker Opener, der die Büchse direkt öffnet und die Mundwinkel nach oben auflockert. Der fette Groover 'The Princess Bride' ist einer der besten Songs, auf denen Phil Mogg in den vergangenen 30 Jahren gesungen hat. 'Tinker Taylor' hat Energie, Riffs, Backgroundgesang und ganz viel Augenzwinkern. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Apple Pie 02. Sunny Side Of Heaven 03. Face Of An Angel 04. I Thought I Knew You 05. The Princess Bride 06. Other People’s Lives 07. Tinker Taylor 08. Weather 09. Harry’s Place 10. The Wrong House 11. Shane 12. Storyville | Band Website: Medium: CD, 2LP Spieldauer: 53:12 Minuten VÖ: 06.09.2024 |
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